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Kino - dafür werden Filme gemacht

Herr der Ringe: Die zwei Türme

17.12.2002 Residenz (Bückeburg)

Ist denn tatsächlich schon wieder ein ganzes Jahr vergangen? Weihnachten 2001 brachte Peter Jackson ein gigantisches Meisterwerk ins Kino. Die Verfilmung auf die eine riesige Fangemeinde sehnsüchtig gewartet hatte und die vielerorts schlicht für nicht adäquat umsetzbar gehalten wurde: J.R.R. Tolkiens Fantasy-Meisterwerk "Der Herr der Ringe".

Jackson versuchte sich an der Umsetzung der drei Bände und drehte alle drei Teile am Stück ab! Die abschließende Nachbearbeitung und die Erstellung der Effekte nimmt allerdings den größten Teil der Zeit in Anspruch und so liegen zwischen den Veröffentlichung der einzelnen Teile jeweils ein Jahr Abstand.

Das Warten auf den Film hatte sich gelohnt, zwar kritisierten einige allzu fanatische Anhänger, daß Jackson in seiner Verfilmung einige Elemente des Buches fortließ, aber für sich gesehen ist der Film ein Meisterwerk - ob Tom Bombadil nun dabei ist oder nicht!

Zum Inhalt ...

Die Gruppe der Gefährten ist zerschlagen und Frodo (Elijah Wood) und Sam (Sean Astin) haben sich alleine aufgemacht ins dunkle Mordor um ihren Plan, den einen Ring zu zerstören, weiter zu verfolgen. Dabei treffen sie das Geschöpf Gollum (Andy Serkis) oder besser: Gollum verfolgt sie und wird dabei entdeckt. Nach anfänglichen Querelen setzen Frodo und Sam durch, daß Gollum ihnen den Weg nach Mordor zeigt.

Währenddessen formiert Saruman der Weiße (Christopher Lee) seine Armee der Uruk Hai um einen Angriff auf Aragorn (Viggo Mortensen) und die Menschen von Rohan auszuführen. Aragorn (Viggo Mortensen), Legolas (Orlando Bloom) und Gimli (John Rhys-Davies) haben sich seit der Trennung der Gefährten auf die Spur der Uruk-Hai Horde gesetzt, die Merry (Dominic Monaghan) und Pippin (Billy Boyd) entführt haben und sind auf der Jagd schließlich in Rohan gelandet, wo König Théoden (Bernard Hill) von Sarumans (Christopher Lee) Zauber vergiftet wurde ...

Hmm ...

Schon über einen Monat vorher habe ich mir die Karten für den zweiten Teil von Jacksons Interpretation der Mittelerde-Trilogie besorgt. Schultermine vorsorglich abgesagt, am Sonntag vorher noch "schnell" die Special Edition des ersten Teils geguckt ... ich habe leider nur Karten für den zweiten Teil bekommen, die Doppelvorführung war innerhalb weniger Tage ausverkauft.

Irgendwas an diesen Vorbereitungen war offensichtlich zuviel des Guten. Jedenfalls saß ich mit einer ungewöhnlich hohen Erwartungshaltung im Kino und freute mich wie ein Schneekönig, als endlich das New-Line Logo auf der Leinwand erschien. Und dann warf Peter Jackson ins kalte Wasser. Der zweite macht nahtlos da weiter, wo der erste aufgehört hat. Sam und Frodo finden sich in einer unwirtlichen Landschaft wieder und treffen dort auf Gollum - das erste wirkliche Highlight des Films. Das computeranimierte Geschöpf ist so lebensecht, daß man gar nicht mehr von einer Animation sprechen möchte. Smeagol spielt seine menschlichen Kollegen in mancher Szene schlicht an die Wand.

Auch die später auftretenden Ents sind ähnlich perfekt in das Geschehen integriert und haben mir richtig Spaß gemacht. Die tiefen Stimmen, das gemächliche Schreiten. Einfach genial. Der Rest vom Schützenfest ... hmm ... das gleiche Niveau wie im ersten Teil, soviel ist sicher. Und doch bin ich nicht wirklich zufrieden. Es fehlte irgendwie das Anrührende aus "Die Gefährten". Zwar spielt die ganze Riege genauso intensiv und glaubwürdig, aber was nützt das wenn die Story nichts - ähm - wenig hergibt. Es wirkte alles ein bißchen blaß auf mich.

Richtig nörgelig war ich nach knapp einer halben Stunde über Gimli. Was bitte hat die Macher veranlaßt aus dem bisher so symphatischen Zwerg einen Zotenlieferant aus Captain Blaubärs Kajüte zu machen. "Wollt ihr einen Kasten?" Bäh. Ichse michse sääähr ährgern. Dann wieder werden Sequenzen ausgewalzt und in die Länge gezogen wie die Schlacht bei Helms Klamm um gleichzeitig die Gefangenname Frodos durch Boromirs Bruder mit ein paar Sätzen abzuhandeln.

Hauptsache Action oder was? Zugegeben, diese war dann Klasse und beeindruckend gemacht. Der Aufmarsch der Uruk-Hai vor Helms Klamm erzeugte ein Raunen im Saal und die Ankunft der Elben vorher einen Kloß im Hals. Nur warum dieses Gemetzel dann so fürchterlich gestreckt wurde, erschließt sich mir nicht völlig. Mußten die 3 Stunden gefüllt werden oder haben sich zuviele Fans beschwert, daß es im ersten Teil nicht genug "rund ging"?

Zwischen diesen erstaunlichen Effekten, ärgerlichen Witzeinlagen und actionreichen Metzelszenen verwöhnt Jackson das Publikum mit einlullenden Landschaftsaufnahmen, die ein perfektes Bild von Mittelerde und Mordor zeigen. Genauso hat man sich das beim Lesen immer vorgestellt! Auch hier unterscheidet sich Teil II nicht vom ersten Streich. Insgesamt sicher ein gelungener Film. Leider hat der erste Teil viel zu hohe Erwartungen geschürt und somit zu einer klitzekleinen Entäuschung bei mir geführt.

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