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- House On Haunted Hill -
21.04.2000 / Residenz (Bückeburg)

- Filmposter -
Nachdem mit "Turbulenzen und andere Katastrophen" ein eher ruhiges Drama zu sehen war, mußte ich mich eigentlich in der Pause vor dem zweiten Teil der Sneak-Nacht nicht stärken. Aber die dargebotenen Frikadellen sahen doch sehr lecker aus und so blieb es nicht bei einer "Bullette auf die Hand" ;-) auch meine Sitznachbarn mußten den Verzehr eines weiteren Klopses ertragen *g*

Besser als der Nacho-Mit-Käse-Geruch ist das aber allemal und so knistern und rascheln wie Popcorn tut es auch nicht.

Zum Inhalt ...

Was kann wohl der steinreiche und leicht schräge Besitzer mehrer Vergnügungsparks mit Schwerpunkt "Terror und Angst" - Steven B. Price (Geoffrey Rush) - seiner attraktiven, von ihm aber nicht sonderlich begeisterten Frau - Evelyn Price (Famke Janssen) - zum Geburtstag schenken? Eine Feier im passenden Ambiente scheint angemessen.

Price organisiert also in einer einsam an einer Klippe gelegenen, ehemaligen Psychatrie eine Feier mit einigen wenigen geladenen Gäste. Jeder der Gäste soll am Morgen nach der Party 1.000.000 Dollar erhalten - vorausgesetzt er lebt dann noch! Natürlich hat sich Price dies als Gag ausgedacht und das Haus entsprechend präpariert und mit Tricks aus seinem Vergnügungsparkfundus gespikt.

- Waffenwahl -
Doch spätestens als völlig andere Gäste als gedacht erscheinen keimt ein erster Verdacht, der sich nach dem Verriegeln des Hauses bestätigen: Irgendetwas ist in dem Haus ... oder ist *es* das Haus?

Hmm ...

44 Jahre nachdem William Castle diesen Film bereits mit dem großartigen Vincent Price(!) in der Hauptrolle auf die Leinwand gebracht hat, machte sich ein weiterer William - nämlich Malone - daran, den Gruselschocker erneut zu verfilmen.

Zunächst war ich wirklich "gegruselt" bis "unangenehm berührt". Ich finde es einfach schrecklich Szenen zu sehen, die so tatsächlich passieren *könnten*. Wie der verrückte Psychiater 1938 in dem alten "House On Haunted Hill" die Experimente an seinen Patienten durchführt, ist sehr genüßlich inszeniert. Also zugenähte Augen oder bei vollem Bewußtsein operierte Menschen finde ich schockierend, wohingegen mich ein Kopf der nur aus einem Mund besteht, völlig kaltläßt. Und das ist auch das Problem dieses Films.

- Splitter? -
Die ersten 30 bis 40 Minuten fand ich durchaus passabel, weil es theoretisch möglich war - die Grundkonstellation "verwunschenes Haus" mal akzeptiert. Steven B. Price wird in seinem Vergnügungspark vorgestellt und ich mit meiner Höhenangst konnte den Nervenkitzel der ersten Achterbahnszene sehr gut nachvollziehen. Auch das Schleichen durch die dunklen Gänge des alten Spukhauses waren durchaus kribbelnd, vor allen Dingen mit der effektvollen Tonkulisse, die wirklich hervorragend gelungen ist.

- Steven B. Price -
Kurze Einblendungen der Geschehnisse des Jahres '38 sorgten für kleine Zucker. Doch dann begann sich die Geschichte zu dehnen. Es ist nunmal nicht mehr als ein 10-kleine-Negerlein-Spiel und wenn die dann auch noch der Reihe nach dem selben Schema folgend gemeuchelt werden (sogar recht vorhersehbar), dann fehlt der Thrill. Auch plötzlich wieder auferstandene Totgeglaubte reißen heutzutage niemanden mehr zu Schreckensschreien hin.

Danach begann dann der Teil, den ich bei eigentlich keinem Horror- und Gruselfilm leiden kann (weswegen ich mich wohl auch nicht als einen Fan dieses Genre bezeichnen kann): *das Böse* wurde wieder mal zu Rate gezogen, als überhaupt nichts schreckliches mehr in dem Haus zu finden war. Blöderweise war *das Böse* einfach nur ein Schatten, der durch den Boden, die Decke, die Wände und was weiß ich zog und filmtechnisch auch noch mies aussah. Nun begann eine kurze und nicht nachzuvollziehende Hatz durch's Haus, welche von einem absolut unbefriedigenden Ende gekrönt war.

- Hall of Haunted Hill -
Ich kenne das Original nicht, und werde es mir sehr wahrscheinlich auch nicht ansehen, aber es kann nur besser sein als dieses Remake ... und wenn man den Nostalgiefaktor heranziehen muß ;-) Passable 30 Anfangsminuten retten den Film nicht über die volle Distanz, die folgenden zwei Drittel sind einfach zu beliebig und unspannend.

Insgesamt eher enttäuschend.


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