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Kino - dafür werden Filme gemacht

The 6th Day

14.12.2000 / Residenz (Bückeburg)

Wieder allein, ich armer Tropf, saß ich bei miesen Nieselregen im Auto und fuhr nach Bückeburg um dem Ritual der Sneak-Preview beizuwohnen. Es standen einige interessante Filme in den Startlöchern für die nächsten Wochen und sogar den deutschen Beitrag "Jetzt oder nie" hätte ich ganz gerne gesehen. Doch es kam wie gewünscht ... :-)

Zum Inhalt ...

Adam Gibson (Arnold Schwarzenegger) betreibt mit seinem Freund Hank Morgan (Michael Rapaport) eine gutgehende Charterfluggesellschaft für actionsuchende Snowboard-Yuppies und verfrachtet diese per Helicopter in eisige Höhen.

An seinem Geburtstag soll er eigentlich den wirklich wichtigen Broker Michael Drucker (Tony Goldwyn) zu einer privaten Ausfahrt fliegen, wird jedoch freundlicherweise von Hank abgelöst, damit er mit seiner Familie feiern kann. Doch aus der Feier wird nichts, denn als Adam zu Hause ankommt sieht er durch's Wohnzimmerfenster, wie er bereits im Kreise seiner Lieben steht und mit Geschenken überhäuft wird!

Hmm ...

Mit "End Of Days" hat Arnie recht erfolglos versucht wieder Fuß im Action-Genre zu fassen. Doch der krude Mix aus Mystic, Religion und Hau-Drauf wollte nicht so recht zünden und floppte an der Kinokasse mehr oder weniger. Auch davor waren "Batman und Robin" oder "Eraser" nicht die erhofften Brüller.

"Der sechste Tag" macht im Titel ebenfalls leicht religiöse Andeutungen, schuf doch Gott an eben diesem Tag Adam (da wird der Hammer schon etwas mehr geschwungen ;-). Adam West wurde geklont und das Gesetz gegen das in diesem Fall verstoßen wurde, ist das sogenannte "Sechste Tag Gesetz". Tiere, Pflanzen, Organe, in dieser nahen Zukunft macht die Technik vor nichts halt, es wird mit den Genen hantiert, was das Zeug hält. Einzig der Mensch ist nach einem mißglückten Experiment vor der Verdoppelung per Gesetz geschützt.

Der moralische Aspekt kommt bei "6th Day" allerdings von der Handlung her zu kurz - wenngleich er mit der Brechstange vorgetragen wird. Da demonstrieren verwilderte "Grüne" vor den hochglänzenden Fabrikhallen der Gentechnik mit dilletantischen Pappschildern ... gähn.

Der eigentliche Sinn des Films ist es, Schwarzenegger wieder im Action-Genre zu positionieren. Und das gelingt ansatzweise. Arnie ist nicht mehr der Jüngste (und macht das auch zu Beginn mit einer eitlen Vorstellung vor dem Spiegel deutlich) und so wird zwar geballert, gesprungen und gevierteilt, aber nicht so heftig wie es früher mal des Terminators Masche war.

Die Geschichte des Films ist vorhanden. Das reicht eigentlich bei Schwarzenegger auch aus. Nicht besonders innovativ, nicht besonders spannend und schon lange nicht besonders überraschend. Was mich etwas störte waren die offensichtlichen Schnitte, als Adam West gegen Ende die Fabrik stürmt. Mindestens zweimal muß da jemandem die Schere heftig ausgerutscht sein. Es fehlten auf jeden Fall plötzlich 'ne Menge Schurken, deren Verbleib ungeklärt ist.

Tricktechnisch ist "The 6th Day" unauffällig bis nebensächlich und teilweise auffällig billig. Unauffällig, weil manche Sachen mir wirklich nicht aufgefallen sind, aber auch nicht besonders spektakulär waren. Nebensächlich, weil der Film in der nahen Zukunft spielt und die technischen Errungenschaften wie beiläufig in den Film integriert sind - was mir ganz gut gefallen hat. Warum Laserstrahlen allerdings so langsam sind, daß man ihnen ausweichen kann ...? Tja, und einige Sachen wirkten wirklich ziemlich billig gemacht. Zum Beispiel die Verfolgungsjagd mit den JetCoptern sah teilweise recht animiert aus. Die Kanten der Copter paßten gar nicht zum Hintergrund.

Alles in allem ist Arnold auf dem richtigen Weg, wenn er denn zurück will. Als ich ihn am Anfang an seinen Falten zuppeln sah, dachte ich jedenfalls, daß er eigentlich die Idealbesetzug für die "Rückkehr des dunklen Ritters" wäre.

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