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Kino - dafür werden Filme gemacht

"Batman und Robin"
08.07.1997

Kaum hatte ich den Schock von Die Kammer verdaut, stand auch schon der nächste Kinobesuch vor der Tür. Diesmal sollte tatsächlich 'Batman und Robin' angeschaut werden. In Bad Salzuflen ist Dienstag Kinotag und der Eintritt mit DM 8,-- gnadenlos günstig. Da nach den Umbaumaßnahmen des letzten Jahres auch der Sitz- und Hörkomfort ganz OK ist, stand der Anreise in die Kurstadt nichts mehr entgegen.

Merkwürdigerweise sind die Kinos an diesen günstigen Tagen fast ausgestorben. Womöglich denken die Leute, es gibt für weniger Geld auch weniger Film. Wir konnten uns auf jeden Fall um 19.45 Uhr noch einen sehr guten Platz direkt in der Mitte des Kinos aussuchen. Also Vorhang auf für ein neues Abenteuer des dunklen Rächers, welches (leider) wieder von Joel Schumacher produziert wurde.

Zum Inhalt ...


Batman (George Clooney) und Robin (Chris O'Donnell) halten Gotham City mit vereinten Kräften von Gaunern und Ganoven frei. Bei einem ihrer nächtlichen Streifzüge kommen sie dem eiskalten Mr. Freeze (Arnold Schwarzenegger) und seiner Gang bei einem Diamantenraub in die Quere. Mr. Freeze ist ein ehemaliger Hochleistungssportler und hochdekorierter Wissenschaftler, der auf der Suche nach einem Heilmittel für seine schwerkranke Frau einen Unfall in seinem Labor hatte und seitdem in einem Spezialanzug bei konstant 0° leben muß. Um diesen Anzug und auch seine Gefrierkanonen mit Energie zu versorgen, benötigt er Unmengen von Diamanten.

Ihm zur Seite steht nach einiger Zeit, die ebenfalls nach einem Laborunfall zum (bildhübschen!) Monster mutierte Poison Ivy (Uma Thurman). Ivy hat es sich in den Kopf gesetzt, die Erde unter die Herrschaft der Pflanzen zu bringen und setzt bei diesem Vorhaben auf die Hilfe des Mr. Freeze. Beiden ein Dorn im Auge ist natürlich das dynamische Duo, und daher setzen beide alles daran sie zu beseitigen.

Zu allem Überfluß haben Batman und Robin auch noch Probleme mit Ihrem Butler Alfred. Er ist in seinem hohen Alter gebrechlich geworden und leidet zudem noch an einer schweren Krankheit. Als hätten die beiden Rächer damit nicht genug am Hals, taucht auch noch Alfreds hübsche, blonde Nichte (Alicia Silverstone) auf und läßt Robin den Atem stocken. In dieser Situation hat es Poison Ivy natürlich leicht mit Ihren überaus reichlich vorhandenen weiblichen Reizen Zwietracht zwischen Batman und Robin zu sähen. Es kommt zum Eklat und Robin trennt sich nicht unbedingt im Guten von Batman. Getrennt versuchen sie gegen die Ganoven Gothams vorzugehen und können dabei natürlich nur scheitern.

Würde da nicht plötzlich ein blondmähniges Batgirl auf dem Plan erscheinen ...

Hmm ...


Der Film fängt sehr gut an, allein der Vorspann ist schon gut gelungen. Die ersten Sprüche der beiden Helden machten mir Hoffnung auf mehr. Jedoch spätestens mit dem Auftritt Arnold Schwarzeneggers schrumpfte diese Hoffnung einen wirklich guten Film zu sehen wieder gewaltig. Einfach zu schnell, schrill, bunt und laut kommt die Action daher. Aufgrund der vielen schnellen Schnitte, einiger viel zu naher Großaufnahmen und dem Farbenreichtum, kann man manchmal gar nicht mehr erkennen was gerade passiert. Dazu paßt auch die Musik, die den ganzen Film fast schon aufdringlich untermalt. Zu allem Überfluß sind einige Szenen auch noch so hanebüchen, daß man aus dem Kopfschütteln gar nicht mehr herauskommt. Die Kulissen sind allerdings wieder sehr gut gelungen.

Mr. Freeze stampft am Anfang uninspiriert und mit verzerrter Stimme brüllend durchs Bild, wird im Mittelteil des Films ruhiger und glaubwürdiger um sich am Ende in eine simple, Grunzlaute ausstoßende Aufziehpuppe zu verwandeln. George Clooney ist ein gelungener Batman und man kann hoffen, daß die drei weiteren geplanten Folgen einen anderen Regisseur (Warum nicht wieder Tim Burton?) bekommen, der Clooney etwas besser durch die Handlung führt. Chris O'Donnell zeigt mehr Gefühlsregung als in 'Die Kammer', neigt allerdings auch in diesem Film zum Füllsel. Alicia Silverstone sieht proper aus, ich glaube aber daß sie als einzige kein Latexkostüm sondern wohl eher eins aus Hartkunststoff trägt. Ein bißchen rund um die Hüften, die junge Dame ;-)

Großer Lichtblick des Films ist Uma Thurman. Erst potthäßlich und nach ihrer Mutation die Schönheit in Person. Außerdem macht ihr die Rolle augenscheinlich Spaß und scheint ihr auch zu liegen. Jedenfalls waren nicht nur Batman und Robin von Poison Ivy begeistert. Amüsant fand ich auch einige Szenen in denen andere Filme eingearbeitet wurden. In der Aservatenkammer des Gotham City Police Departement ist z.B. das Kostüm des Riddler zu sehen, die Jagd nach dem Diamanten im Museum erinnert an 'Indiana Jones II' und bei Alicia Silverstones Motorradrennen stehen im Hintergrund einige Druugs aus 'Clockwork Orange' und schauen zu. Der simulierte Alfred in der Bathöhle ist übrigens ein sehr gelungener Klone von 'Max Headroom'. Sogar Supermans Einsamkeit wird am Anfang des Films mit einem Augenzwinkern erklärt.

Insgesamt kann allerdings auch eine noch so gut aussehende Schauspielerin oder zwei bis drei wirklich witzige Sprüche diesen vierten Teil der Batmanserie nicht retten (Batman ist eigentlich auch nicht witzig!) und die Kurve von Teil I bis IV zeigt daher stetig nach unten. Wer nicht ein Hardcore-Batman-Fan ist sollte sich dieses grelle Spektakel entgehen lassen.

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