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Tropic Thunder

gesehen: 18.09.2008 (Kinoplex - Bad Oeynhausen)

Action ist mein Ding, alberner Humor auch. Filmzitate ebenso. Cameos auch. Hörte sich alles so an, als wenn ich "Tropic Thunder" unbedingt sehen musste. Karten gab's wie immer am Automaten, der aber leider nicht die ganze Platznummer ausdruckte. Prompt saß ich auf einem Platz, den auch jemand anderes für sich reklamierte. Naja, eigentlich stand er nur doof rum und brachte keinen Ton raus, so zugedröhnt wie er war. Nach 2 Minuten hatte ich die Sache mit den Bediensteten aber geklärt und freute mich den Rest der Vorstellung über einen womöglich bekifften Minderjährigen, der mir ständig am Arm rumschupperte! Ich weiß schon, warum ich lieber in frühe Vorstellungen gehe, statt zur Prime Time ...

Zum Inhalt ...

Actionstar Tugg Speedman (Ben Stiller) hat schon bessere Zeiten gesehen. Seine Paraderolle als Actionheld der "Scorcher"-Reihe zieht nach dem fünften Aufguss nicht mehr und Nachfolger bleiben aus. Jeff Portnoy (Jack Black) hat sich einen Namen mit Fäkalkomödien gemacht und möchte ins Charakterfach wechseln, in welchem sich Kirk Lazarus (Robert Downey Jr.) seit jeher zu Hause fühlt und seine Rollen bis zur Selbstaufgabe - in diesem Fall einer Pigmentbehandlung seiner Haut um glaubwürdig einen Farbigen spielen zu können - lebt. Diese drei spielen die Hauptrolle in "Tropic Thunder", der monumentalen Verfilmung des Bestsellers von Vietnamveteran Four Leaf Tayback (Nick Nolte).

Regisseur Cockburn (Steve Coogan) hat allerdings außerordentliche Schwierigkeiten den exaltierten Haufen zu dirigieren. Als das Studioboss Les Grossman (Tom Cruise) den Etat dramatisch zusammen streicht, entschließt sich Cockburn zu äquivalenten Maßnahmen und verfrachtet sein Starensemble kurzerhand per Huey mitten in den Dschungel um günstig an Authentizität zu kommen. Ungewollt bekommt zuerst er und dann auch der Rest des Teams mehr als genug davon, als sie in das Visier von bis an die Zähne bewaffneten Drogenhändlern geraten, die die Schauspieler für eine Elitetruppe der Drogenfahndung halten. Leicht auszudenken, was passiert wenn zu allem entschlossene Gangster auf Platzplatronen treffen ...

Hmm ...

Bei Ben Stiller bin ich mir nie sicher, ob ich ihn mag oder nicht. Da sind einige ziemlich witzige Sachen in seinem Portfolio, aber ganz allein kann ich den Mann eigentlich nicht so gut leiden. Wenn ihm aber ein paar gute Leute zur Seite stehen, dann läuft er zur Hochform auf. Man denke nur an seine Auseinandersetzung mit Robert DeNiro.

Und hier stehen ihm sowohl als Regisseur als auch als Darsteller eine ganze Reihe gestandener Hollywoodgrößen zur Seite. Robert Downey Jr. hat gerade als "Iron Man" gezeigt, dass er sowohl Action als auch ernste Töne beherrscht. Hier kann aber auch noch die komische Note hinzufügen. Und das gelingt ihm von der ganzen Bande vielleicht am besten. Die abgehobene Art des eitlen Kirk Lazarus ist wunderbar unübertrieben gespielt. Super. Jack Black ist wie sein Filmpendant Portnoy eher ein Vertreter des lauteren Klamauks. Und auch das passt hier wunderbar. Schade oder eben typisch, dass gerade der mit der meisten Leinwandpräsenz da ein wenig hinter her hinkt. Ben Stiller ist immer ein bißchen drüber, immer ein klein wenig zu viel. Während die anderen sich angenehm zurück hielten, geriet Stillers Spiel stellenweise zu grimassig.

Als Regisseur hat er jedoch ganze Arbeit geleistet. Die Geschichte vom Erzählen einer Geschichte, die eine Geschichte erzählt ist wirklich gelungen. Keine Längen, immer knapp am Rande der Geschmacklosigkeit ohne jedoch den Bogen zu überspannen und das auch noch schön gefilmt und gespickt mit reichlich Zitaten und Auftritten realer Schauspieler. So will ich das haben. Das er dabei nicht gerade zimperlich vorgeht und gerade am Anfang auch Splatterfans auf ihre Kosten kommen, macht in diesem Fall auch den Verleih symphatisch, der das nicht geschnitten hat. Und endlich bekommt das nervige Kind, was er verdient!

Und nach knapp einer 3/4 Stunde habe ich Tom Cruise erkannt. Herrlich! Die Rolle hat er nicht verdient - aber gut gemeistert. Saucool. Man mag über seine privaten Eigentümlichkeiten denken was man will, aber wer so tanzt, hat bei mir im Film defintiv gewonnen.

Ich habe von "Tropic Thunder" wenig bis gar nichts erwartet und wurde von vorne bis hinten bestens unterhalten. Sehr gute Action, witzige Dialoge, offensichtlich gut gelaunte Darsteller, coole Rollen, massig Gesichter die es zu erkennen gilt und keine Längen in der Story. Sogar Matthew McConaughey war erträglich. Bisher eines der Highlights des Jahres.

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