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Iron Man

gesehen: 02.05.2008 (Kinoplex - Bad Oeynhausen)

Superheldenfilme mag ich ganz gerne, besonders wenn die Helden nicht solche Überguten wie Clark Kent sind. Batman, Hellboy, Spider-Man, David Dunn ... alle auch mal schlecht drauf. Da war ich nach dem Trailer von "Iron Man" schon ein bißchen begeistert. Die Tricks sahen gut aus und die Geschichte schien interessant. Den zu Grunde liegenden Marvel-Comic kannte ich bis dato gar nicht. Also Karten kaufen! Schon während der Vorschauen wurde ich mit einem Trailer zu "Hancock" belohnt - der genau in das obige Schema passt. Fing ja gut an ...

Zum Inhalt ...

Tony Stark (Robert Downey Jr.) ist ein Playboy und Lebeman wie er im Buche steht! Neben Frauen sind schnelle Autos sein bevorzugter Zeitvertreib. Gerne auch beides zusammen. Finaziert werden diese Hobbies durch Stark-Industries, der Firma, die sein Vater aufgebaut hat und die Tony - begnadeter Ingenieur der er ist - inzwischen übernommen hat und sehr erfolgreich leitet. Der Geschäftszweig, der solch einen Lebenswandel trägt? Stark-Industries produziert Waffen. Alle möglichen Arten von Waffen.

Während der Präsentation einer Neuentwicklung wird Stark entführt und gezwungen, die Neuentwicklung in einem Verlies für die Terroristen nachzubauen. Mit Hilfe einer List gelingt es ihm aber eine Rüstung zu bauen, mit welcher er fliehen kann. Nachdem ihn die Zivilisation wieder hat, verkündet er geläutert und sehr zum Entsetzen seines Partner Obadiah Stane (Jeff Bridges) die Abkehr von der Rüstungsindustrie! Er will sich finden und was anderes machen. Heimlich arbeitet er allerdings an einer verbesserten Version seiner Rüstung, die ihm zur Flucht verhalf. Lediglich seine langjährige Sekräterin Pepper Potts (Gwyneth Paltrow) weiß von dem ungewöhnlichen Treiben im Keller des Nobelbungalows ...

Hmm ...

Mit "Zathura" hat sich Regisseur Jon Favreau bereits am fantastischen Genre versucht - wenngleich deutlich kinderkompatibler. Aber so richtig schlecht fand ich den Film damals ja nicht - bißchen langweilig, da eher für Kinder gemacht. "Iron Man" ist zwar auch alles andere als ein Horrorfilm, aber eben kein Kinderfilm. Favreau führt ziemlich lange aber auch ziemlich interessant seinen Hauptcharakter ein. Da war ich ein wenig hin- und her gerissen. Einerseits erwartete ich endlich die im Trailer angekündigte Hochglanzaktion, andererseits war das alles ganz spannend.

Robert Downey Jr. macht seine Sache ziemlich gut und man nimmt ihm sowohl den eitlen Gockel als auch den Techniker ohne Probleme ab. Die Wandlung vom skrupellosen Waffenhändler zum Menschenfreund ... naja, das ging in anderen Filmen schon deutlich holpriger über die Bühne. Genauso glatt, aber weniger glaubwürdig wurde mir die ganze Technikschiene verkauft. Aber was will man von dem Genre erwarten? Da passen eben alle Kabelverbindungen von jedem Minireaktor zu jeder x-beliebigen Taschenlampe. Geschenkt.

Jeff Bridges, den ich den ganzen Film über mit Dennis Quaid verwechselt habe, war als Bösewicht ebenso gut, wie Gwyneth Paltrow als chronisch unglücklich verliebte Sekräterin. Bridges war wunderbar schmierig. Und - vielleicht war ich auch nur etwas unaufmerksam - ich wusste nicht sofort, wo der Hase lang läuft. Frau Paltrow hat bei mir spätestens seit "Shakespeare in love" und "Duets" sowieso einen Stein im Brett. Der ist nicht kleiner geworden. Die verliebte Sekretärin war schon ziemlich süß.

Gefallen hat mir auch der Soundtrack - obwohl das sonst so gut wie gar nicht in meinem Aufmerksamkeitsbereich liegt. Aber der Einstieg mit AC/DCs "Back In Black" machte schon was her. Vor allen Dingen der unpassende Übergang zu Herrn Stark im Hummer. Überhaupt hatte Jon Favreau ein wirklich gutes Händchen für's Timing. Das passte alles ziemlich nahtlos und stimmig. Die genau wohltemperierten Sprüche kamen zur richtigen Zeit, waren nicht übertrieben und zündeten dann auch wunschgemäß. So stelle ich mir einen amüsanten Film vor.

Dass der dabei dann auch noch seine Spannung hält und nicht gleich in den ersten 10 Minuten die ganze Handlung vor einem ausbreitet macht es auch nicht schlechter. Obwohl, soviel Handlung ... naja, man kann schon ziemlich gut folgen ohne viel zu grübeln.

Sehr gut gefallen haben mir auch die Effekte. Die Rüstung war gut animiert. Es durfte ja kein Morphing der Elemente sein, sondern schon ein Rüstung aus Stahl. Und die ganzen Klappen, Scharniere, Winkel, Hydrauliken und Zahnräder machten einen sinnvollen und funktionalen Eindruck. Auch die Flugsequenzen machten einen guten Eindruck. Ähnlich wie die Roboter in "Transformers". Mindestens Stand der Technik würde ich sagen.

Ich habe mich in den knapp über 2 Stunden sehr gut unterhalten. Sicher kein Meisterwerk, aber ein weit überdurchschnittlicher Vertreter seines Genres. Es muß nicht immer der Holzhammer sein. Nicht bei den Schnitten, nicht bei den Effekten und schon lange nicht bei den Sprüchen. Hier wurde wirklich überall die richtige Dosis getroffen. Wohlfeiler Eintritt!

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