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"The Saint"
(26.05.1997)
Ab und zu gehe ich auch mal mit anderen Frauen als meiner eigenen Freundin ins Kino, nur muß das immer sehr lange vorher schon geplant werden. Manchmal läuft dann der gewünschte Film nicht mehr im favorisierten Kino. So auch hier, wir mußten für die 'Simon Templar' Neuauflage doch tatsächlich nach Minden ins 'Savoy' ausweichen. Der letzte Film den ich hier sah, war 'Der mit dem Wolf tanzt'. Und das das gut so ist habe ich diesmal gemerkt.

Ich kam ins Kino und war erst angenehm überrascht, daß es so sauber war. Dann fiel mein Blick auf die akzeptabel große Leinwand und auf die kleinen Magnat Regallautsprecher die rechts und links der silbrigen Fläche angebracht waren. Da soll der Ton rauskommen? Ich also aufgestanden und hinter die Leinwand geblickt, was soll ich sagen: Kein Center. Ein regelrechtes Stereo Kino also. Das fiel auch während des Films auf, der Ton war zwar deutlich und überraschenderweise gut zu verstehen, aber Baß fehlte fast komplett. Auch taten mir die Leute leid, die weit rechts oder links saßen, wie die Stereo hören konnten ist mir schleierhaft.

Ein kleiner Junge wächst in einem katholischen Waisenhaus auf. Alle Kinder dort bekommen von der Obrigkeit Namen, wem das nicht paßt ... Nun ja, ein Rohrstock ist ziemlich hart. Einer der Jungen sträubt sich aufs Heftigste gegen die Namenszuweisung. So leidet er und zur Strafe seine ganze Klasse mit ihm unter Repressalien. Irgendwann läuft das Faß über und mit fiel Raffinesse und technischem Geschick entkommt der Junge aus dem Heim, er nennt sich fortan Simon Templar, nach Simon, dem Zauberer.

In der Gegenwart: Simon Templar (Val Kilmer) ist ein Meisterdieb, ein trickreicher Gentleman-Gauner mit unglaublicher High-Tech Ausrüstung, welche er sich durch seine riskanten Auftragsdiebereien leisten kann. Er bekommt von einem russischen Mafiaboss den Auftrag eine Geheimformel zur kalten Atomfusion, der Energiequelle der Zukunft, zu stehlen. Bisher ist niemandem die Energieerzeugung auf diese Art und Weise geglückt, aber der jungen britischen Forscherin Emma Russel (Elisabeth Shue) soll es angeblich gelungen sein. Simon nimmt den Auftrag an und handelt einen so hohen Lohn für sich aus, daß er danach endlich in den Ruhestand gehen kann.

Mit meisterhafter Maskerade und viel Charme gelingt es ihm, die Formel an sich zu bringen und an den Auftraggeber auszuhändigen. Doch die Liebe und nicht zuletzt sein Gewissen machen ihm zu schaffen. Emma ist ihm entäuscht und wütend zugleich nach Moskau gefolgt und hat Simon aufgespürt. Simon beschließt die Formel zurückzuholen, doch das ist nicht so einfach wie das Abliefern ...

Der Ice- und spätere Batman Val Kilmer in einer weiteren Verfilmung einer 60er Jahre Fernsehserie. Nach 'Mission Impossible' wird auch hier altbewährter Stoff neu aufgelegt. Das geht soweit, daß auch der Soundtrack nach Mission Impossible Muster gestrickt ist (was ihn aber nicht schlecht macht). Val Kilmer schlüpft als Simon Templar von einer Maske in die andere und benützt mechanische Tricks ebenso gekonnt wie High Tech Werkzeug. So muß z.B. zur Kommunikation mit seinen Auftraggebern das Usenet herhalten, welche natürlich über ein superkewles Nokia LaptopHandy connected wird.

Die ganze Geschichte ist spannend und dreht sich in immer andere Richtungen um dann zu einem leidlich überraschenden Ende zu gelangen. Val Kilmer und auch Elisabeth Shue machen ihre Sache ganz gut. Es ist jedoch kein Film der hauptsächlich vom Inhalt lebt, aber ist das so schlimm? Anders als bei Mission Impossible zeigt hier der Held auch mal Gefühle und ist verletzbar, und auch bei der Mimik hätte sich Tom Cruise noch ein kleines bißchen abschneiden können.

Ich würde sagen, daß 'The Saint' der eindeutig bessere 'Mission Impossible' mit wesentlich mehr Realitätsnähe ist. Ansehen lohnt sich in jedem Fall, nur leider war ich so spät dran, daß jetzt wohl alle auf die Videopremiere warten müssen ... :-)

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