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- Die Matrix -

18.06.1999 / CinemaXX 8 (Bielefeld)

- Filmposter -
Unglaublich. Da sind wir schon um kurz vor 22.00 Uhr im Kino um uns Karten für die 23.00 Uhr Vorstellung zu reservieren, und können das mangels Masse schon nicht mehr durchführen. Warum hat das CinemaXX nur so wenig reservierbare Logenplätze? Also "normale" Parkettkarten gekauft und in die oberste Etage zum Saal 8 gegangen.

Dort reihten ... äh ... drängelten wir uns in den Pulk der Wartenden. Ich fand es äußerst bedenklich, daß eine Dreiviertelstunde vor Einlaß schon so geschoben wurde. In den folgenden 40 Minuten verfluchte ich das CinemaXX, weil die keine vernünftige "Ich-stelle-mich-an" Vorrichtung gebaut haben. Was ich damit meine wird jeder, der schon mal im Heide-Park-Soltau an einer Fahrattraktion angestanden hat, verstehen.

- Jaeger -
Als dann endlich die Besucher der vorhergehenden Vorführung den Saal - natürlich durch den Eingang an dem wir anstanden - verlassen hatten, durften wir unsere Karten abreißen lassen und Plätze suchen. Wenn ich nicht so ein breites Kreuz hätte, wäre ich vermutlich zu Boden gerissen und totgetrampelt worden :-( So war es denn aber doch eher leicht, noch halbwegs vernünftige Plätze zu "ergattern"! ;-)

Zum Inhalt ...


Nachdem die Menschheit es mit dem Fortschritt ein wenig übertrieben hatte, entwickelten die Computer auf der Erde eigene Intelligenz und im nächsten Schritt eigenen Expansionswillen. Dabei waren die Menschen den Maschinen leider im Wege. Bei dem Versuch die Maschinen in ihre Schranken zu verweisen, katapultierte sich die gesamte Gattung Homo Sapiens endgültig ins Aus. Fortan übernahmen die Computer die Zügel, versklavten die Menschen und ließen sie völlig bewegungs- und willenlos in Kokons vor sich hin leben, um gleichzeitig die Lebensenergie als Kraftquelle für den eigenen Bestand anzuzapfen.


Damit die so "stillgelegte" Weltbevölkerung nicht eingeht, speisten die Maschinen die Gehirne der Menschen mit der "Matrix", einer riesigen Simulation der Erde im Jahr 1999. In den Köpfen der Menschheit ist also alles Friede, Freude, Eierkuchen ... naja, nicht bei allen.


Thomas Anderson (Keanu Reeves) arbeitet tagsüber in einer Softwarefirma und ist ein unauffälliger Angestellter. Bis er nach Feierabend in seinm kleinen Apartment die Rechner einschaltet und in die Tiefen des Netzes eindringt. Auf einem dieser Streifzüge erhält er eine merkwürdige Nachricht. Er trifft sich mit dem ominösen Morpheus (Laurence Fishburne), der ihm eröffnet, daß sein ganzes bisheriges Leben eine Simulation gewesen ist und ihm die Chance bietet als "Neo" aus der Matrix auszubrechen ...

Hmm ...

- Trinity -
Wow. Da kommt man ganz schön aufgerüttelt aus dem Kino. Richtig leichten Stoff haben die Brüder Andy und Larry Wachowski hier nicht abgeliefert. Man muß schon ein klein bißchen aufpassen, um der Handlung zu folgen. Nein, eigentlich nicht folgen - die Geschichte wird recht geradlinig erzählt - sondern eher nicht ablenken lassen.

Zum einen von den eigenen Gedanken. Was wäre wenn? Kann das sein? Das schoß zumindest mir mehr als einmal durch den Kopf während der über 2 Stunden dauernden Vorführung. Die Story ist zwar "geradlinig", was aber nicht heißt, daß sie keinen Stoff zum Nachdenken liefert. Fast jede Szene bietet im nachhinein Interpretationsspielraum, der den Film auch nach dem Kinobesuch unterhaltsam macht ... so man jemanden zum Diskutieren findet.


Zum anderen aber von den exzessiv eingesetzen Spezialeffekten. Nein, nicht als Zweck sondern als Mittel zu selbigem. Um Morpheus', Trinitis und Neos unglaublichen Möglichkeiten in der Matrix auf Zelluloid zu bannen, blieb gar keine andere Möglichkeit, als alle Nase lang auf den Special-Effects Menschen zurückzugreifen. Allerdings wird hier derart geschickt agiert, daß man den Trick nur daran erkennt, daß man weiß das es in der Realität so nicht geht.


Die tricktechnisch einwandfrei gestaltete Vision mit der nachdenklich stimmenden Geschichte wird zu guter Letzt noch garniert mit feinst choreografierten Kampfsportsequenzen und Shoot-Outs in Zeitlupe - entliehen beim Meister dieses Faches John Woo.

Richtig zimperlich waren die Wachowskis hier nicht. Lieber klotzen statt kleckern, aber was soll's? Es paßt hervorragend zusammen und macht "Die Matrix" sicherlich zu dem Filmereignis des Jahres!


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