Die Marvel-Comichelden sind mir – neben Batman – die liebsten. Zumindest im Kino. Außer ein paar Batman-Sammelalben habe ich nichts im Schrank stehen. Der dunkle Ritter gefällt mir, weil er manchmal mürrisch ist, schlecht gelaunt, eben so wie mancher andere auch. Ähnlich ist es bei Wolverine. Im X-Men-Universum macht der Mann mit den Klauen auf jeden Fall die coolste Figur und Hugh Jackman ist die Idealbesetzung für den bärbeißigen Helden.
„Weg des Kriegers“ ist die zweite Verfilmung aus der X-Men-Reihe, in der es nur um Wolverine geht. Der erste Teil hat mir gut gefallen, da war es klar, dass ich für den zweiten Teil auch ins Kino gehe. Inzwischen ist es allerdings so, dass auch der Nachwuchs bei solcherart Filmen so lange bettelt bis er mit darf. Die X-Men-Filme hat er alle gesehen und Wolverine ist auch bei ihm der Allergrößte. Nachdem die FSK eine Altersfreigabe ab 12 vorgesehen hat und Harry Potter dermaleinst dafür sorgte, dass Kinder dann ab 6 in Begleitung der Erziehungsberechtigten in den Film dürfen, kam auch der kleine Junge in den Genuss des Films. War auch OK, so übermäßig brutal wurde es nicht.
Wolverine hängt in „Weg des Kriegers“ sehr in den Seilen und ist demotiviert, ja deprimiert, da er immerzu an Jean Grey denken muss. Bis er von eine merkwürdigen jungen Asiatin nach Japan gelockt wird, weil sich dort der Firmenmogul Yashida auf dem Sterbebett von Wolverine verabschieden möchte und ihm für sein langes Leben danken will. Wolverine rettete ihm beim Atomangriff auch Nagasaki das Leben. Schnell stellt sich aber heraus, dass es ganz andere Absichten sind, die Yashida mit Wolverine hat. Es sind die Selbstheilungskräfte des Mutanten, auf die es Yashida abgesehen hat und die er mit Hilfe seiner Ärztin aus Wolverine extrahieren möchte. Dagegen hat Logan verständlicherweise etwas einzuwenden …
Im Trailer fand ich die Geschichte etwas an den Haaren herbei gezogen und habe unwillkürlich „Tokio Drift“ gedacht, in welchem die „Fast & Furious“-Reihe auch plötzlich Station in Japan gemacht macht. Aber anders als im Autofilm, ist die Wolverine-Story tatsächlich in das Universum eingebaut und fügt eine weitere Station in Logans Leben hinzu. Ich hatte eigentlich gedacht, dass nicht gut zu finden, war aber nach kurzer Zeit in der Geschiche drin. Der Nachwuchs fand sowieso jede einzelne Szene saucool und ich musste ihn etwas bremsen, nicht alles laut zu kommentieren ;-)
Hugh Jackman ist wie schon gesagt eine Idealbesetzung. Die restlichen Schauwerte gingen auch in Ordnung, lediglich die Liebesgeschichte habe ich nicht ganz gekauft, da Yashidas Tochter Mariko doch einiges jünger als Logan war. Das wirkte etwas künstlich. Außerdem wünsche ich mir Famke Janssen als Jean Grey zurück ;-) Leider vergeigt es „Der Weg des Kriegers“ zum Ende ein bisschen. Diesen silberen Samurai-Roboter finden Kinder im Alter meines Sohnes cool, ich fand’s doof! Alles viel zu hektisch, die vielen Stränge mussten zum Ende hin irgendwie zu Ende geführt werden und es schien mir darauf vorab wenig Wert gelegt worden zu sein.
Insgesamt ordentlich und ins Universum passender Film. Und wie immer: den ganzen Abspann abwarten!
PS.: 3D war wie fast immer überflüssig wie ein Kropf.