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Kino - dafür werden Filme gemacht

Wild Christmas (Reindeer Games)

22.11.2000 / Residenz (Bückeburg)

Eigentlich wollte ich ja "Drei Engel für Charlie" oder "The 6th day" sehen. Ein Action-Film mit ohne Nachdenken wäre genau das richtige für heute abend gewesen. Ein bißchen müde und kaputt vom Tag, da wäre laute Berieselung genau das richtige gewesen.

Doch nach den Trailern genau dieser beiden Filme wurde erneut der Versuch unternommen, mit einem Trailer in dem Ben Affleck auf Action macht, Interesse zu wecken. Das hat bei mir allerdings die vorherigen drei mal nicht geklappt. Leider wurde dann doch das "Dimensions" Logo eingeblendet und der alte Affleck lief durch's Bild ...

Zum Inhalt ...

Rudy Duncan (Ben Affleck) und Nick Cassidy (James Frain) teilen sich eine Zelle im Knast. Während Nick 2 Jahre wegen Mordes an einem Mann, der seine Freundin anging abbüßt, hat Rudy nur einen Autodiebstahl begangen, für den er allerdings 5 Jahre abbrummen muß. Beide freuen sich zusammen auf ihr Entlassung in zwei Tagen und träumen von dem Leben danach. Nick will endlich seine Brieffreundin Ashley (Charlize Theron) treffen, die er über eine Anzeige in einem Gefängnismagazin kennengelernt hat und Rudy träumt von nichts weiter, als endlich wieder zu Hause bei seinen Eltern zu sein ...

Einen Tag vor der Entlassung kommt es im Gefängnistrakt zu einer Massenschlägerei, bei der Nick auf der Strecke bleibt und Rudy verläßt allein das Gefängnis. Nach einigem Zögern spricht er die tatsächlich vor den Türen wartende Ashley an und gibt sich als Nick aus. Ashley bemerkt den Schwindel nicht und Rudy hat zunächst einen ziemlich vergnüglichen Nachmittag ... bis Ashleys Bruder auftaucht!

Hmm ...

Tscha, der Trailer kündigte den "neuen Thriller mit Ben Affleck" an, wobei ich mich gleich fragte, welchen "alten Thriller mit Ben Affleck" es wohl geben mag? "Dogma" ist ja nicht wirklich ein Thriller und "Armageddon" ... auch irgendwie nicht. Wie dem auch sei, es war ein Thriller angekündigt und dafür zog sich die erste Stunde in die Länge wie mein Airwave, welches ich vergessen hatte, vor dem Film zu entsorgen.

Da wurde geredet und geredet und geguckt und geredet, ohne daß dabei wirklich etwas interessantes gesagt wurde. Also eins muß man Regisseur John Frankenheimer lassen, er versteht es, die Spannung langsam aufzubauen. Und man muß bei aller Langeweile auch den Schauspielern zu Gute halten, daß wenigstens sie keine Langeweile hatten, die Leistungen sind durchaus akzeptabel. Charlize Theron muß allerdings auch hauptsächlich nur gut aussehen und Ben Affleck seinen Dackelblick geben, beides klappt aber zufriedenstellend.

Ab dem Augenblick an dem "Ashleys" Bruder und seine Bande die Bühne betreten, kommt auch Leben in die Bude. Sowohl inhaltlich als auch actionmäßig legt der Film nun deutlich zu und macht teilweise richtig Spaß. Die Mischung aus coolen Sprüchen, rasanter Action und manchmal ziemlich heftigen Szenen paßt nicht so hervorragend wie bei "The Long Kiss Goodnight", aber das ist auch eine recht hohe Meßlatte.

In jedem Fall bietet "Reindeer Games" - der mit "Wild Christmas" mal wieder eine super Übersetzung erfahren hat (für sich ist der "deutsche" Titel gar nicht mal so unpassend) - solide Action und zum Ende hin sogar richtig überraschende Wendungen. Ein Thriller ist es aber trotzdem nicht!

Kein Muß, das Geld tut an der Kinokasse aber auch nicht weh.

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