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Kino - dafür werden Filme gemacht

Voll auf die Nüsse

gesehen: 22.09.2004 im "Residenz" Bückeburg

Seit Jahren gibt's den tollen Weserauentunnel in und unter der Porta ... und diese Woche fahre ich das erste Mal durch um nach Bückeburg zu kommen. Mann, das spart ja mindestens 5 Minuten - da kann ich ja etwas später zur Sneak in Zukunft :-) Im Kino war wie immer noch ein einzelnes Plätzchen für mich frei. Ist immer blöd, wenn die Freunde 5 Minuten vor Abfahrt anrufen und mit möchten. Da haben wir letztlich ja schon mal auf den Extrastühlen sitzen müssen. Kann man sich nicht mal 3 Tage vorher entscheiden? Kinder ... tststs!

Zum Inhalt ...

White Goodman (Ben Stiller) hat sich mit eisernem Willen, Ehrgeiz und einer gehörigen monetären Unterstützung seines Vaters einen Astralkörper und das dazugehörige Fitnessstudio geschaffen. Dort wird mit Skalpell und Training, den Reichen und Schönen dazu verholfen, noch mehr Schönheit zu bekommen. In direkter Nachbarschaft betreibt der glücklose und wenig zielstrebige Peter La Fleur (Vince Vaughn) sein Studio "Average Joe's" - ein Tummelplatz für weniger gut Betuchte, Rumhänger und sonstige eher untrainierte Menschen.

Peter ist eigentlich ganz zufrieden mit sich - würden seine Kunden denn bezahlen. So steht er leider kurz vor der Pleite und die hübsche Kate (Christine Taylor) kommt im Auftrag der Bank, um zu sehen, was bei "Average Joe's" noch zu holen ist. Sie eröffnet ihm, dass wenn er nicht binnen Monatsfrist 50.000 Dollar auftreibt, White Goodman den Laden übernimmt! Schockschwerenot! Also müssen fix 50.000 Mäuse auf den Tisch. Wie es der Zufall, will ist das genau die Gewinnsumme für das diesjährige Dodgeball-Turnier in Las Vegas. Das kann zwar keiner der Averages spielen, aber ein Trainer ist mit Dodgeball-Legende Patches O'Houlihan (Rip Torn) schnell gefunden. Dem Showdown in Vegas steht nichts mehr im Weg ...

Hmm ...

Vor dem Film sprach der Betreiber zu einem anderen Gast etwas von "... geht eher in die lustige Richtung ..." und aus dem Fetzen reimte ich mir zusammen, daß "White Chicks" gesneakt werden würde - es wurde dann aber doch nicht so anspruchsvoll. Dem Trailer nach war ich mir ganz sicher diesen Meilenstein des amerikanischen Humors entgehen zu lassen, aber aus einer Sneak geht man ja nicht raus, bevor der Abspann anfängt.

Hat mir der Film gefallen? - Nein! Wirklich nicht? - Ach ich weiß nicht. Ben Stiller war grandios als Arnold Schwarzenegger in Prince-Verkleidung. Ein herrlicher Schnurrbart gepaart mit einer Frisur, für die anderswo Leute erschossen werden. Stiller gibt den überkandidelten Fitnessfreak wirklich lustig. Seinen Gegenpart übernimmt Vince Vaughn mit stoischer Gelassenheit. Aber nicht nur sein Filmcharakter wirkt gelangweilt - auch er selbst scheint nicht bei der Sache. Man hat ständig das Gefühl, als fühle er sich Unwohl in seiner Rolle. Das Objekt der Begierde wird halbwegs souverän und nett anzusehen von Christine Taylor präsentiert. Macht nichts falsch und ist symphatisch. Der Rest der Truppe? Füllsel. Fällt nicht auf, stört aber auch nicht.

Die Geschichte? Inhalt? Underdogs reißen sich zusammen und werden in der Not ganz groß. Ne, sowas gab's noch nie im Kino. Spätestens seit "Die Bären sind los" oder "Die Indianer von Cleveland" ist das Thema komödiantisch erschöpfend bearbeitet. Hier bringt Regisseur Rawson Marshall Thurber wirklich keine neuen Aspekte ins Spiel. Im Gegenteil, anfangs ist der Film unlustig, zäh, vorhersehbar (das ist er allerdings *immer*!) und mit wirklich haarsträubenden Dialogen versehen. Allein Stillers Monologe sind da ein bißchen zum Schmunzeln. Nun, ist ja erst Thurbers dritter Film, aber zumindest für einen Kurzfilm von ihm wirft die IMDB eine 9,4 aus - das lässt hoffen.

Gegen Ende des Films, wenn's dann endlich um "Dodgeball" (das kann man vielleicht am ehesten mit dem hier wohl bekannteren "Völkerball" vergleichen) kommt ein wenig Fahrt in den Film. Aber immer noch ist der Streifen weit davon entfernt wirklich witzig oder gar spannend zu sein. Die gelungensten Schmunzler kommen da noch von den zahlreichen abstrusen Auftritten von Lance Armstrong, William Shattner, Chuck Norris oder David Hasselhof - das sollte aber doch kein Selbstzweck einer Komödie sein.

Für 'ne Sneak ging der Film in Ordnung. Da habe ich mich schon richtig über das Geld geärgert im Saal. Ich hab ja immerhin ein paar Mal geschmunzelt. Aber man muß für diesen Film wirklich nicht mutwillig Geld ausgeben um ihn im Kino zu sehen ...

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