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Kino - dafür werden Filme gemacht

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24.09.2003 Residenz (Bückeburg)

Ich dachte, dass nach dem Ende der Sommerferien ein wenig Ruhe einkehrt bei den Sneaks. Aber Pustekuchen: das Foyer war mal wieder ordentlich voll an diesem Mittwochabend. Damit alle Sneakwilligen auch ihren Kinossessel bekamen, haben sie die Betreiber diesmal sogar dazu entschlossen, zwei Säle zu bespielen - mit zwei verschiedenen Filmen.

Ja Herrgott! Wie soll man sich denn da entscheiden :-o Ich spielte mit dem Gedanken, Karten für das "Studio" zu lösen, weil ich noch nie in dem kleinsten Saal des Bückeburger Kinocenters einen Film gesehen habe. Letztendlich dachte ich aber, dass ein "großer" Film auch im großen Saal gezeigt werden würde und löste mein Ticket für das Resi ...

Zum Inhalt ...

Julia Lund (Laura Regan) hatte in ihrer Kindheit arge Probleme mit dem Einschlafen. Sie litt unter "Nachtangst" - der Angst vor den Monstern im Schrank, den Wesen unter dem Bett, im Dunkeln und dem Schatten. Doch die inzwischen Mittzwanzigerin hat mit Hilfe eines Psychiaters die Angst überwunden und befindet sich selbst kurz vor dem Ende eines Psychologiestudiums.

Mit Ihrem Freund Paul Loomis (Marc Blucas) hat sie eine glückliche Beziehung - bis eines Nachts ein Freund aus Kindertagen anruft und sie völlig verstört in ein Café bittet. Dieses Treffen endet ziemlich traumatisch für Julia und die alten Ängste kommen wieder hoch! Unglücklicherweise halten alle anderen wenig von solchen Kindereien und Julia ist völlig allein mit ihren Ängsten ... fast jedenfalls!

Hmm ...

Was wird das denn hier? Ein kleiner Junge spielt mit seiner Taschenlampe im Bett und versteckt sich unter der Decke? Ich dachte an einen üblen Abklatsch von "The Sixth Sense", erwartete jeden Augenblick ein sich übergebendes Mädchen irgendwo in der Zimmerecke sitzen zu sehen und überlegte, ob nicht doch der andere Saal die lohnendere Wahl gewesen wäre (zur Info vorab: es lief "Irgendwann in Mexico" und ich denke ich habe mich richtg entschieden ;-)

Die Bettszene endete ziemlich abrupt und irgendwie anders als das Publikum dies erwartete. Sehr fein und für ein gepflegtes Zusammenzucken gut. Sehr effektvoll trug hierzu die Musik bei, die den ganzen Streifen wabernd begleitete. Stellenweise vielleicht ein wenig zu aufdringlich auf bedrohlich und unheimlich gemacht, aber immer mit der beabsichtigten Wirkung. Wie dem auch sei, der Film springt nach diesem Intro 19 Jahre weiter und baut langsam Julias Charakter auf.

Die gute Frau ist so dünn, dass ich ständig dachte, das Resi-Team hätte Tomaten auf den Augen und zeigt den Film im falschen Verhältnis. Ganz im Gegenteil zu der fehlende körperlichen Fülle ist dagegen ihre Darstellung der Julia. Sehr schön sieht man im Verlauf des Films, wie sich die selbstbewußte Studentin zu einem Wrack demontiert. Die sie dabei unterstützenden Schauspieler geben dabei im Wesentlichen Randfiguren ab, deren Beweggründe nie besonders näher beleuchtet werden. Einzig Marc Blucas bekommt ein bißchen Gelegenheit Julias Freund mit Leben zu füllen.

Das Beeindruckenste an dem Film sind allerdings die reichlich vorhandenen Schockeffekte. Nicht das man nicht genau wüßte, wann der nächste kommt - die Geschichte ist tatsächlich ziemlich "gerade" - so sind sie doch jedesmal ordentlich wirksam. Ich bin ein paar Mal ganz schön im Sitz runter gerutscht. Sehr schön bei dem ganzen Gegrusel, dass nur einmal ein bißchen Blut fließt und es ansonsten dem Zuschauer überlassen wird, wie er sich die ganzen Schatten und Schemen nun genau vorzustellen hat.

Das Ende kam dann genauso, wie ich es mir nach ungefähr der Hälfte des Films ausgemalt hatte. Wer hier jetzt jedoch einen Twist á la "Shyamalan" erwartet liegt voll daneben. Wie gesagt, ein sehr "gerader" Film. So gefällt mir das.

Sehr unterhaltsame, gruselige 1 1/2 Stunden Film. Schöne Sneak.

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