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Kino - dafür werden Filme gemacht

Lilo & Stitch

Bundesstart: 04.07.2002

Kalt und regnerisch war es, als ich mich nach langer Zeit mal wieder zur Sneak-Preview nach Bückeburg begab. Offensichtlich fand nicht nur ich das Wetter mies, den um fünf vor halb elf war das Foyer des Residenz noch überraschend leer. Der Saal füllte sich zwar im Verlauf doch noch deutlich, aber ganz ausverkauft war's nicht.

Zum Inhalt ...

"Experiment 626" und ist ein Versuch eines verrückten Wissenschaftlers in einer fernen Galaxie. Die absolut friedfertigen und ziemlich farb- und formfrohen Aliens können mit der bösartigen, auf Zerstörung programmierten Kreatur nichts anfangen und stecken den Wissenschaftler für seine Verfehlung in den Knast. "Experiment 626" soll ins Exil auf einen langweiligen und öden Planeten geschickt werden, wo es kein Unheil anrichten kann. Doch während des Transportes kann sich das unverwundbare, superstarke und mega-intelligente Biest befreien und flüchten. Direkt auf die Erde nach Hawaii ...

Dort sucht zu diesem Zeitpunkt die kleine Lilo - ihres Zeichens ungeliebte Vorschulgöre, Außenseiterin und Elvis-Fan - einen Freund, "der nicht gleich wegrennt". Durch einen (un)glücklichen Zufall sieht Lilo "Experiment 626" in einem Tierheim und verguckt sich sofort in den vermeintlichen Hund. "Stitch", wie sie ihn tauft, ist froh über das neue Frauchen, hilft sie ihm doch unwissentlich, seine Jäger abzuschütteln, die seine Flucht beenden und ihn wieder ins Exil bringen wollen. Für Lilo ändert sich nun einiges, den Stitch beginnt sich ganz nach seiner Natur der Zerstörung von alles und jedem zu widmen - bis er "Ohana" kennenlernt ...

Hmm ...

Nachdem die letzten "Zeichen"trickfilme immer perfekter wurden und die Realität erschreckend originalgetreu abbildeten - z.B. in "Final Fantasy" - kehrt Disney mit einem erstaunlich einfach gehaltenen Werk zurück. Da sieht's auf der Leinwand noch nach Zeichnung aus, und der Film wirkt stellenweise sogar billig. Ich war sogar leicht vergrätzt, als ich bemerkte, daß es tatsächlich der neueste Disney werden sollte, weil ich mit den Trailern überhaupt nichts anfangen konnte und mir die Art des Films überhaupt nicht zusagte.

Und tatsächlich ist die Story einfach und bis einfachst erzählt und würde für sich nicht reichen um einen halbwegs intelligenten Zuschauer mehr als nur ein paar Minuten zu fesseln. Was mich trotzdem schon nach ein paar Minuten richtig amüsierte, war die völlig disneyuntypische Boshaftigkeit Stitchs. Da werden ziemlich unkorrekt Körperflüssigkeiten zum Ablenken von gentechnisch geeichten Strahlenwaffen verwendet und auch schonmal eine bereits benutzte Kirsche wiederverwendet. Die Darstellungen der Aliens beschäftigt das Auge und reicht von Teddybären, bis zu in die Länge gezogenen 'Mike' Wazowskis (ja, der aus "Monsters Inc.".

Auf der Erde ist diese Artenvielfalt naturgemäß etwas ausgedünnt, aber "Stitch" macht mit seinen Aktionen auch hier einiges wett, was das Drehbuch stellenweise an Langatmigkeiten präsentiert. Nicht zuletzt die Anspielungen auf bekannte Filme des Alien-/Monstergenres tragen den nächsten großen Teil zum Spaß des Films bei. Seien es die "Men In Black", "Godzilla" oder "Der weiße Hai", Leute die mehr als einmal im Monat ins Kino gehen, werden reichlich was zum Schmunzeln haben.

Selbst das Ende, welches in der Form zu erwarten war, ist wenig schnulzig gelungen und hat bei mir nicht die übliche "Och Nöö" Reaktion ausgelöst, die ein "Free Willy" oder "Lassie" Ende ansonsten bei mir hervorruft. Selbst das eine Lied, welches Lilo und ihre Schwester zwischendurch zum besten geben, war schnell vergessen.

Schlußendlich bin ich nicht sicher, für welche Altersklasse der Film geeignet sein soll. Die ganz Jungen werden ihn womöglich stellenweise langweilig und stellenweise zu böse finden. Nicht jeder "Erwachsene" kann mit dem Humor etwas anfangen und die Gruppe dazwischen "guckt doch keine Zeichentrickfilme" ... Es wird also wohl kein richtiger Erfolg für Disney werden. Eigentlich schade, denn "Lilo & Stitch" ist wirklich witzige Unterhaltung!

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