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Kino - dafür werden Filme gemacht

Herrschaft des Feuers

12.12.2002 Residenz Bückeburg

Lausig kalt ist es zur Zeit in Deutschland. Da erwartet man auf der Leinwand doch ein entsprechendes Kontrastprogramm. Da das in der letzten Woche nicht so richtig geklappt hat, versuchte ich es heuer nochmal um mir die moderne Version von "Siegfried dem Drachentöter" anzusehen. Und diesmal konnte ich nach der McConaughey-Einblendung dann auch den "richtigen" Film bejubeln. Und nicht nur ich, der Film bekam vom knapp halb besetzten Saal erstmal gehörig Vorschußapplaus.

Zum Inhalt ...

Der 12jähirge Quinn besucht nach der Schule seine Mutter, die als Tiefbauingenieurin in London an einem Tunnelprojekt arbeitet. Doch nachdem er in den Stollen eingefahren ist, überstürzen sich die Ereignisse. Einer der Bohrer trifft auf eine Höhle, in der etwas Grausiges erwacht! Quinn kann sich zusammen mit seiner Mutter gerade noch in den rettenden Fahrstuhl nach oben retten ... leider reicht das nicht. Kurz vor dem Ausgang erreicht die beiden der Drache - denn nichts anderes schlummerte seit Jahrmillionen in der Höhle - und tötet im Vorbeiflug Quinns Mutter, bevor er sich auf den Rest der Welt stürzt.

20 Jahre später, so ungefähr um 2020 rum: die Drachen haben sich vermehrt wie die Kaninchen und der Menschheit ist es mit ihrer kompletten Feuerkraft der Militärmaschinierie und der gesammelten Weisheit der Wissenschaft nicht gelungen den feuerspeienden Bestien Paroli zu bieten. Die Drachen herrschen, haben die Menscheit bis an den Rand der Ausrottung gebracht und die Erde verbrannt. Ein paar versprengte Grüppchen leben versteckt und zurückgezogen in unwirtlichen Gegenden und harren der Dinge. Eine dieser Gruppen wird vom innzwischen herangewachsenen Quinn (Christian Bale) mit vorsichtiger Hand angeführt. Nicht auffallen und schön verstecken ist die Devise. Bis eines Tages Van Zan (Matthew McConaughey) und seine Mannen erscheinen. Die Ex-Marines haben alte Panzer, Truppenfahrzeuge und sogar einen Hubschrauber flott gemacht und jagen Drachen! Leider dezimiert diese Jagd in nicht unbeträchtlicher Zahl ihre Reihen und Van Zan hofft auf Quinns Beistand ...

Hmm ...

Das war er also ... hmm. Überraschend kam die Sneak nicht, da der Film offenbar rumgereicht wird und schon in etlichen Sneaks zu sehen war. Nichtsdestotrotz habe ich mich natürlich gefreut und wurde nicht enttäuscht.

David Bowmann, der zuvor für die große Leinwand den Akte-X Film dirigierte und ansonsten "nur" TV-Serien Erfahrung aufzuweisen hat, ist ein ganz ansehnliches Endzeit-Fantasy-Helden-Spektakel gelungen. Daß die Geschichte dabei sogar noch eine gewisse Individualität, wenn auch nicht unbedingt Plausibilität, mitbringt soll dem Ganzen nicht weiter zum Nachteil sein. Die Dinosaurier verbrannt von wilden Drachenhorden? Naja, hab' schon bessere Märchen gehört. An einigen Stellen geht Bowmann offensichtlich auch der Faden verloren und man hat als Zuschauer das große Fragezeichen vor der Stirn.

Glücklicherweise bekommt die an sich recht behäbige Geschichte immer dann wieder ein wenig Fahrt, wenn man gerade anfängt zu grübeln warum Van Zan jetzt dies und Quinn das macht. Sei's drum. Die Darsteller geben sich halbwegs Mühe um mal besorgt, mal nichtssagend und mal resigniert zu wirken. Das klappt für den Anspruch des Films akzeptabel. McConaughey, den ich letzten noch als nervigen Dauergrinser titulierte, sieht ordentlich martialisch aus und gibt sich mit der halben Zigarre im Mund passend wort- und ausdruckskarg. Christian Bale wandelt sich vom pessimistischen Fürsorger zum Hau-Drauf und darf mit der herben Izabella Scorupco flirten.

Die eigentliche Attraktion sind jedoch die Napalm speienden Drachen, die zwar spärlich auftauchen, dann aber wirklich gut und echt aussehen. So echt, wie ein Drachen halt aussehen kann. Flüssige Bewegungen und das allgemein dunkle Bild lassen die Urviecher bedrohlich wirken. Überhaupt ist der ganze Film recht düster. Einmal wegen der Stimmung, zum anderen aber wohl auch um die billigen Sets nicht ganz so billig aussehen zu lassen, wie sie offenbar sind. Und hier ist Bowman der Trick gelungen - ähnlich wie es seinerzeit David N. Twohy bei "Pitch Black" gemacht hat. Fragt sich nur, warum der Film dann so teuer war?

"Reign Of Fire" ist sicher kein Meilenstein des Genres, bietet aber eine eigene Story, akzeptable bis gute Effekte und anhaltende Spannung. Was will man noch mehr?

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