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"Grosse Point Blank" (Video)

Warum gibt es eigentlich in den Videotheken Regale in denen sich die Kopien von "Double Team" dicht an dicht drängeln und dafür Filme wie "Grosse Pointe Blank" in nur einer einfachen Ausfertigung in einem Regal knapp über dem Fußboden versuchen den Gewinn der Produktionsfirma zu erhöhen? Offensichtlich ist den meisten Leuten ein tumber Van Damme lieber als ein Cusack, der sicher ebensoviel Blut in diesem Film verteilt.

Zum Inhalt ...

Martin Blank (John Cusack) weiß nicht so recht was er machen soll. Er ist zum zehnjährigen Jubiläum seiner High-School Klasse an die Grosse Point High eingeladen. Ein wenig ziert er sich. Einmal wegen der unvermeidlichen "Und was hast Du so gemacht?" Gespräche, zum anderen aber auch wegen seiner damaligen Liebe Debi Newberry (Minnie Driver), die er zu ihrem gemeinsamen Abschlußball schmählich sitzen gelassen hat.

Schlußendlich wird er jedoch von seiner per Handy allgegenwärtigen Sekretärin davon überzeugt ... besser überredet ... doch zu dem Treffen zu gehen. Schlägt er so doch die zwei Fliegen dem Treffen beizuwohnen und einen Job zu erledigen mit einer Klappe. Lediglich dieser eine Job bereitet ihm ein wenig Kopfzerbrechen, da Martin nicht einfach Steuerberater, sondern hochbezahlter Profikiller ist.

In seiner Heimatstadt angekommen, stellt Martin ersteinmal fest, daß nicht allers so ist, wie er es verlassen hat. Sein Elternhaus ist einem Supermarkt gewichen und Debi hat sich zu einer selbstbewußten Radiomoderatorin entwickelt. Letzteres bemerkt Martin recht unvermit- telt am eigenen Leib, da seine erste Begegnung mit Debi von dieser live im Radio übertragen wird. Solcherart verwirt ist Martin natür- lich nicht danach zumute, seinen Job zu erledigen. Unglücklicherweise bemerkt er auch noch mehrere Schatten, die ihm zu folgen scheinen.

Als dann bei einem Besuch seines ehemaligen Elternhauses - sprich dem Supermarkt - ein Sprengsatz seine Teilnahme an der Wiedersehensfeier beinahe vereitelt, setzt er seine Sekretärin darauf an, herauszufin- den, was und wer sich sonst noch in der Stadt tummelt. Die Antwort hierauf und die wieder erwachte Zuneigung zu Debi macht die Erledi- gung seines Auftrages nicht unbedingt leichter ...

Hmm ...

Wie ein tumber Van-Damme stolpert John Cusack hier wirklich nicht durch den Film. Mit viel Spaß am Spiel geht er unter der Regie von George Armitage zu Werke und zieht dabei seine Kollegen - allen voran Dan Aykroyd - mit. Gerade letzterer hat ja zuletzt mehr durch halbseidene Kommentatorenrollen in pseudowissenschaftlichen Reportagefilmchen auf sich aufmerksam gemacht. Darum habe ich auch lange Zeit einen Bogen um "Grosse Pointe Blank" gemacht. Völlig zu Unrecht wie sich jetzt herausgestellt hat.

Es begann schon mit der Musik, die komplett aus den achtziger Jahren stammt und den zur Zeit so heftig umworbenen Soundtrack von "Eine Hochzeit Zum Verlieben" um Längen schlägt. Sie paßt hervorragend zum Geschehen und wirkt nicht um des Soundtracks Willen zu den Bildern gezwungen, sondern bildet eben immer auch ein bißchen eine Ergänzung des Geschehens.

Die Geschichte ist nicht besonders einfallsreich und auch nicht sonderlich schwer zu verfolgen. Aber das haben die meisten Komödien an sich. Und lustig ist der Film ohne Frage. Wobei sich dieser Witz nicht unbedingt in einem zündenden Gag nach dem anderen zeigt, sondern die ganze Widersinnigkeit von Martins Tun wirkt auf den Betrachter lustig. Die Normalität mit der er seinen Job erledigt und dies auch offen vor seinen ehemaligen Klassenkameraden zugibt sowie die Reaktionen auf solcherart Geständisse treiben einem schon mehr als ein Lächeln ins Gesicht.

Dabei wird der "Killer" Martin im Laufe der Zeit immer symphatischer (eigentlich ist er nie wirklich unsymphatisch), um zum Schluß trotz seines Handwerks der Schwarm aller Schwiegermütter zu sein. Und das hat mich denn doch am Ende ein ganz klein wenig gestört, als die Geschichte ein bißchen zu klamottig wurde und in einem etwas übertrie- benen Schowdown gipfelte.

Wie schon gesagt: Völlig unverständlich, daß es in der Videothek nur eine einzige Kopie des Films gab! Hinten anstellen und in die Reser- vierungsliste eintragen ...

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