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"Deep Impact" (14.05.1998 / Die Leiter)

Es war der Tag vor meinem Geburtstag , und meine Freundin wollte mir etwas Gutes tun. Also lud sie mich ins Kino ein. Tja, da ich so oder so vorhatte, mir beide Meteoritenfilme des Jahres anzusehen, suchte ich mir als Wunschfilm den Bundesstart der neuesten Dreamworks Produktion aus

Zum Inhalt ...

Der vierzehnjährige Leo Beidermann (Elijah Wood) ahnt nicht, was er da durch sein kleines Teleskop im High-School Astronomiekurs entdeckt hat. Es scheint nur ein weiterer kleiner Komet zu sein, der sich der Erde nähert, doch Wissenschaftler rund um die Welt haben den kleinen Lichtpunkt ebenfalls gesehen und errechnet, daß sich der Meteor auf direktem Kollisionskurs mit der Erde befindet. Das wäre nicht weiter schlimm, treffen täglich doch tausende dieser kleinen Himmelskörper auf unsere Atmosphäre, doch bei "E.L.E.", wie das Objekt genannt wird, handelt es sich um einen Ball mit mehreren Meilen Durchmesser!

Gerüchte dringen an die Öffentlichkeit und schließlich erfährt auch die ambitionierte Journalistin Jenny Lerner (Téa Leoni) von einer gewissen "Ellie". Sie vermutet, daß es sich um einen Sex-Skandal im Umkreis des weißen Hauses handelt und stellt Cabinetsmitgliedern unangenehme Fragen. Der Präsident Tom Beck (Morgan Freeman) lädt Jenny daraufhin zu einem geheimen Treffen ein und erklärt ihr exklusiv den Sachverhalt unter der Voraussetzung, zumindest die nächsten zwei Tage Stilschweigen zu bewahren, da eine weltweite Panik befürchtet wird.

Die US-Regierung hat mit zwei Aktionen begonnen: Zum einen wird eine Mannschaft speziell ausgebildeter Astronauten unter der Leitung von Spurgeon Tanner (Robert Duvall) zu dem Meteor geschickt um diesen mit Atombomben zu zerstören oder zumindest vom Kurs abzubringen. Zeitgleich wird am Bau riesiger unterirdischer Höhlen gearbeitet, in denen sich 800.000 Zivilisten zusammen mit 200.000 Wissenschaftlern, Ärzten und Miltär verschanzen sollen, falls E.L.E. doch weiter auf Kollisionskurs bleiben sollte. Nur wer wird für diese Rettung ausgewählt werden ...

Hmm ...

So wird es also zugehen, wenn die Erde unterzugehen droht. Plünderungen werden erst ein paar Wochen nach Bekanntwerden der Katastrophe beginnen und die Menschen verhalten sich ruhig, nur weil ihnen der Präsident es so gesagt hat. Wenn das so ist, ist ja alles in Butter. Leider ist es nicht so und auch "Deep Impact" ist nicht so wie es in der Realität wäre.

Ich erwarte das auch nicht bei solchen Sachen wie 300m hohen Wellen, die mit Überschallgeschwindigkeit um die Erde rasen. Auch ist es mir selbstverständlich, daß man die größte je gebaute Raumfähre einfach so zusammenbauen kann, ohne daß dies bemerkt wird. Wobei das eigentlich auch nicht verwunderlich ist, weil ja auch der Meteor ein ganzes Jahr lang nur von einem neunmalklugen Schüler und von einem leider toten Wissenschaftler entdeckt wurde und der Rest der Astronomenwelt dieses eine Jahr offensichtlich geschlafen hat.

Wie dem auch sei, nicht abnehmen kann ich den Filmmachern, daß die Menschen so fürchterlich vernünftig und rührig sind. Unglücklicherwei- se wird völlig vergessen auf diese Menschen einzugehen und das obwohl "Deep Impact" eigentlich nicht hauptsächlich von den (sehr guten) Effekten lebt, sondern ganz bewußt die Schicksale vieler Personen aufzugreifen versucht. Diese fehlende Tiefe machte mir denn auch das Ansehen dieses Films ein bißchen madig.

Allein Robert Duvall ist es vegönnt, ein wenig von seinem Leben preiszugeben und die Rolle des Spurgeon Tanner mit ein Leben zu füllen. So ist auch sein Heldentum nachvollziehbar, nicht jedoch das Verhalten der von Téa Leoni mit einem gelangweilten Gesichtsausdruck gespielten Journalistin Jenny Lerner, bei der es wirklich nur dazu reicht, hübsch auszusehen. Morgan Freeman beweist nach seiner unsägli- chen Rolle in "Hard Rain", daß er endlich mal jemand anderes an seine Rollenauswahl lassen sollte. Wenn er so weiter macht ... Als (Quoten?)Präsident sollte er sich auf jeden Fall nicht verheizen lassen. So kam es mir auf jeden Fall vor, es fehlte ein wirklich bekannter Name in den Credits.

Das ich letztlich nicht völlig von "Deep Impact" enttäuscht bin, verdankt der Film seinen Effekten, die zwar nach "Independance Day" nicht mehr vom Hocker hauen, aber trotzdem sehr schön anzusehen waren. Wären davon noch ein paar mehr eingebaut worden und dafür zwei/drei Personen unter den Tisch gefallen, hätte es sogar richtig was werden können.

So warte ich voller Ungeduld auf "Armageddon", dessen Trailer als einzige Vorschau vor "Deep Impact" gezeigt wurde. Bruce kann ich so oder so ziemlich gut leiden :-)

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