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"Das Fünfte Element"
(28.08.1997)
So, monatelang freute ich mich schon auf den Bruce Willis Streifen. Das er von Luc Besson gemacht wurde interessierte mich dabei, im Gegensatz zu vielen anderen, eigentlich eher wenig. Ich rufe also im Atrium an um mir Karten reservieren zu lassen. Das klappte auch hervorragend. Leider kann man die Karten nicht vorher abholen, sondern nur abends an der Kinokasse. Macht aber auch Spaß, weil man sich problemlos an der ewig langen Schlange vorbeidrängeln kann ;-)

Im Kino setzte ich mich nicht wie bei Lost World auf den Balkon, sondern unten ins Parkett. Die Leinwand ist von dort oben doch reichlich schlecht zusehen und der Ton war zwar klar, aber einen Tuck zu leise. Also neuer Versuch, diesmal in der fünften Reihe ziemlich in der Mitte. Als der Film mit dieser Ton-Kakophonie begann war ich ganz schön überrascht, wie laut das Atrium ist. Rollender Baß und sehr klare Höhen. Was mich allerdings SEHR störte war, daß die Betreiber offensichtlich nicht in der Lage sind, alle Beleuchtungsteile, Zierleisten etc. festzuschrauben. Es schepperte und rappelte ganz verherrend. War aber nur am Anfang so, als dieser extrem rollende Baß kam. Nach dem Film habe ich jemanden vom Kino darauf angesprochen, aber der zuckte nur mit den Schultern. - Das Bild indes war sehr schön klar und die Leinwand von unten auch wesentlich besser zu erkennen ;-)

Wissenschaftler sind Anfang des 19. Jahrhunderts dabei in einem Tempel in Ägypten einige uralte Inschriften, in denen es um eine Waffe zur Vernichtung des absolut Bösen geht, zu entschlüsseln. Diese Waffe besteht aus vier Steinen, die jeder eins der vier Elemente (Wasser, Feuer, Erde, Luft) darstellen. Die Inschrift redet jedoch noch von einem fünften Element, welches zentral zwischen den Steinen angeordnet, die Waffe erst funktionsfähig macht.

In diesem Augenblick landet ein riesiges Raumschiff. Die Besatzung geht zielstrebig in den Tempel, öffnet einige verborgene Türen und nimmt, sehr zum Erstaunen der anwesenden Menschen, die vier Steine aus einer Geheimkammer mit. Einem anwesenden Priester, der weiß, daß es sich bei diesen Steinen um Teile der besagten Waffe handelt, tragen sie auf, das Wissen um diesen Vorgang an die Nachwelt weiterzugeben.

300 Jahre später. New York. Die Regierung der Vereinten Nationen steht vor einem mittleren Problem. Ein riesiger Feuerball nähert sich ganz langsam der Erde und ist durch nichts aufzuhalten. Pater Cornelius (Ian Holm) erklärt dem Präsidenten, daß es sich hierbei um DAS BÖSE handelt, welches alle 5000 Jahre wiederkehrt um zu vernichten. Die einzige Hilfe, die die Menscheit erwarten könne, soll von den Mondoshawa kommen. Der Präsident ist alles andere als geneigt, dieser Theorie zu folgen. Als jedoch ein Raumkreuzer bei dem Versuch den Feuerball zu stoppen zerstört wird, und sich fast zeitgleich tatsächlich die Mondoshawa per Funk melden, sieht die Sache ganz anders aus.

Den Mondoshawa wird Landeerlaubnis erteilt, bei Anflug auf die Erde wird der Raumer allerdings von unbekannten Angreifern abgeschossen. Aus den Trümmern gelingt es einige intakte Zellen der Besatzung zu retten, aus denen mit fortschrittlichster Technologie in kurzer Zeit ein Mondoshawa geclont wird. Unglaublicherweise handelt es sich hierbei um eine rätselhafte rothaarige junge Frau (Milla Jojovich). Sie ist zuerst ziemlich verstört und findet sich in der 'Clon-Maschine' natürlich überhaupt nicht zurecht. Jedoch gelingt ihr mit einer Kraft, die ihr keiner der anwesenden Wissenschaftler zugesprochen hätte, die Flucht.

Die Polizei nimmt die Verfolgung der Außerirdischen auf und jagt sie durch die Stadt. Diese Hatz endet schließlich mit einem beherzten, verzweifelten Sprung in die Tiefe der Häuserschluchten New Yorks. Der Sturz ist nicht sehr tief, denn in diesem Augenblick fliegt Korben Dallas (Bruce Willis) mit seinem Taxi des Weges und fängt zufällig den Sturz ab. Die Polizei ist schnell zur Stelle und fordert von Korben die Herausgabe der jungen Frau. Da Korben jedoch weniger mit der Polizei als mit der jungen Hübschen symphatisiert, pfeifft er auf seine Taxifahrer-Lizenz und liefert sich mit der Polizei eine Verfolgungsjagd. Es gelingt ihm die Verfolger abzuschütteln.

Die Verständigung zwischen Korben und der jungen Frau gestaltet sich zunächst schwierig, aber nach bewährter "Ich Tarzan, Du Jane" Methode steht schnell der Name der Dame fest: Leeloo. Leeloo lernt schnell und schon bald weiß Korben, daß Leeloo auf der Suche nach den vier, von den Mondoshawa mitgebrachten, Steinen ist. Da sein Taxi eh kapputt ist, und er Leeloo mehr als zugeneigt ist, beschließt Korben ihr bei der Suche zu helfen.

Hierbei kommt ihm allerdings zuerst sehr überraschend Pater Cornelius in die Quere, danach der Großindustrielle Zorg (Gary Oldman) und dann auch noch die Regierung selbst, so daß Korben alle Hände voll zu tun hat, die Welt zu retten ...

Dies ist wohl eher eine Action-Fantasy-Komödie als ein wirklich ernsthafter Film. Alle Nase lang wird ein anderer Film des Genres zitiert, besonders witzig war in diesem Zusammenhang der Auftritt Prinzessin Leia Organas, die zwischenzeitlich wohl in das Lager der DDR-Frauen-Leichtathletik Mannschaft gewechselt ist. Auch die 'bösen' außerirdischen Körperwandler waren in fast jedem Auftritt für einen Lacher gut. Eigentlich gibt es gar keine richtig bösen Charaktere in diesem Film. Gary Oldmann ist so tolpatschig und abgedreht, daß man wirklich keine große Angst vor ihm haben müßte. Die Körperwandler sind einfach nur zielstrebig, aber tun nichts ohne irgendwie provoziert worden zu sein.

Bruce ist so cool wie in eigentlich allen seinen anderen Filmen auch. Das Publikum des Atrium begrüßte den Helden denn auch mit einigen 'Bruce, Bruce' Rufen, als er das erste Mal im Bild erschien. Milla Jojovich halte ich für alles andere als attraktiv und kann von daher auch nicht nachvollziehen, warum sie ständig als 'perfekt' bezeichnet wird.

Ich verstehe den Hype um diesen Film nicht. Gut, er ist ausstattungsmäßig bombastisch, tricktechnisch gut und bietet eine Reihe von bekannten Stars, aber das haben andere Filme auch. Manche erzählen, sie wären von dem Film entäuscht, weil Luc Besson sonst andere Filme macht. Kann ich auch nicht verstehen. Besson hat nie erzählt, daß er etwas Tiefgreifendes schaffen wollte. Was er gemacht hat ist ein Feuerwerk an Ausstattung, Effekten und zündenden Gags, welches sich Gott Sei Dank nicht besonders ernst nimmt.

Und das ist ihm sehr gut gelungen.

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