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Kino - dafür werden Filme gemacht

Brokedown Palace
26.04.2000 / Cinema (Bückeburg)
Bundesstart: wahrscheinlich 08.06.2000

- Filmposter -
Ob die letzten Doppelsneaks dem "Residenz" einrichtungstechnisch zu sehr zugesetzt haben oder ob einfach nur turnusmäßig eine Generalüberholung angesagt war, vermag ich nicht zu sagen. Auf jeden Fall mußte die Sneak-Preview in den kleineren Saal im Bückeburger Kinocenter ausweichen und wir bekamen die Gelegenheit auch einmal das "Cinema" im ersten Stock des Komplexes zu besuchen. Technisch bis auf DTS auf dem gleichen Level unterscheidet sich das Cinema durch die fehlende Raucherlaubnis und die andere Anordnung der Sitze vom Residenz. Die Sitzreihen sind durchgängig und nur jeweils von den Seiten der ca. 15 Plätze umfassenden Reihen zu erreichen.

Leider wird auch das Residenz nach der Renovierung diese Aufteilung erhalten. Ich fand es immer sehr bequem, daß eine Reihe in 4er Blöcke aufgeteilt war. Aber auf die andere Art hat der Betreiber 15 weitere Sitze - auch zu verstehen. Nur leider muß man in jeder Reihe mindestens einmal vor jeder Vorstellung einen Platz aufrücken, weil doch noch zwei Leute an den Rand wollen, wo nur ein Platz frei ist ;-)

Zum Inhalt ...

Nach dem erfolgreichen Besuch des College steht im Normalfall ersteinmal ein Urlaubsreise an. Und im Normalfall spendiert der halbwegs vermögende Papa seiner Tochter eine Reise nach Hawai. Doch Alice Marano (Claire Danes) und ihre beste Freundin Darlene Davis (Kate Beckinsale) haben andere Pläne. Hawai ist zu "normal" und so wird kurzerhand der Flug umgebucht nach Thailand - selbstredend ohne den Eltern etwas davon zu sagen.

- Alice und Darlene -
Im schwülen Thailand angekommen beziehen die beiden ein nicht gerade einladendes und schmieriges Hotelzimmer, finden sich aber nach ein paar Tagen ganz gut in dem fremden Land und mit den Gebräuchen zurecht. Nach 2 Wochen packt die beiden jedoch der Reisekoller und sie beschließen ein wenig Spaß zu haben. Bei dem Versuch in einem Nobelhotel die Zeche zu prellen, werden sie erwischt und in letzter Sekunde vom generösen Nick Parks (Daniel Lapaine) gerettet. Der Schönling freundet sich mit den beiden Mädchen an und nach ein paar Tagen lädt er sie zu einer Reise nach Hong-Kong ein.

Nachdem Nick schon vorgeflogen ist, stehen Alice und Darlene zum Einchecken in der Schlange, als sie plötzlich von thailändischen Polizisten verhaftet werden, welche flugs ein paar Kilo Heroin aus ihrem Handgepäck zaubern!

Hmm ...

Nach den lauten Previews der letzten Wochen, wurde mit "Brokedown Palace" mal wieder eine langsamere Gangart gewählt. Der Film startet als Teenie-College-Film mit sehr dekorativen Hauptdarstellerinnen und schöner Kulisse. Um ehrlich zu sein, versprüht der Film hier nicht den Hauch von Spannung, sondern plätschert so dahin und ist *nur* hübsch anzusehen. Bekanntermaßen ist das allerdings schon mehr, als so manches andere Werk dieser Sparte zu bieten hat.

- Alice und Darlene -
Wenn dann die Polizei zuschlägt und die beiden unschuldig guckenden Ex-Schülerinnen in den üblen Kerkern Thailands schmachten müssen, macht sich dann soetwas wie Mitgefühl breit, welches nach einigen Minuten wieder ein bißchen weicht, da plötzlich der Knast doch nicht mehr so schlimm zu sein scheint. Alle Gefangenen müssen zwar arbeiten, haben aber immer noch genug Muße rumzugammeln, zu malen, zu kiffen oder einfach nur nachdenklich in die Ferne zu gucken.

Derweil macht sich der als geldgierig bekannte Anwalt 'Yankee' Hank Green (Bill Pullman) völlig unverständlicherweise daran, den Fall von Darlene und Alice zu bearbeiten, denn ähnlich gelagerte Fälle gibt es in den thailändischen Gefängnissen laut Film durchaus und die Bezahlung seitens der Eltern der gefangenen Mädels ist nicht sonderlich üppig. So vergisst der Streifen nicht nur bei Pullman die Motivationen herauszuarbeiten. Alle scheinen korrupt zu sein und die Spielchen werden auf dem Rücken von Unschuldigen ausgetragen, aber niemals wird klar gemacht, wer mit wem unter einer Decke steckt.

Zum einen störte mich dies am Film, weil ich die ganze Zeit unruhig dasaß und versuchte herauszubekommen, wer nun gut, wer Mitläufer und wer schlecht ist (nicht das Rätseln bei einem Film schlecht ist, aber irgendwie kommt die Sache bei "Brokedown Palace" unausgegoren rüber), zum anderen ist dies wohl beabsichtigt, denn weitere Spannungselemente bieten sich nicht.

Zum Schluß wird noch einmal - ich muß hier sagen "geschickt" - auf die Tränendrüse gedrückt und der Zuschauer verläßt leicht irritiert den Saal. Es ist jedenfalls kein hollywoodtypisches Ende und der Schluß ist denn auch, der mich mit dem Film ein bißchen versöhnt hat.

Bleibt also ein Film mit hübschen Hauptdarstellerinnen, hübscher Kulisse, netter Musik, ein bißchen Spannung und ein bißchen Dramatik. Hmm, hört sich alles ganz gut an ;-) Ist es auch, aber in jedem Punkt fehlt das letzte Quentchen, das einen "irgendwie guten" Film ausmacht. Durchschnittliche, leicht verdauliche Kost, die nicht unbedingt auf der großen Leinwand genossen werden muß.

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