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Kino - dafür werden Filme gemacht

King Arthur

Kritik von Friedhelm Zurawski

King Arthur liefert einen weiteren Epos mit fragwürdiger Inhalt ab, die zur Grunde liegende Sage finden man nur am Rande bemüht. Das ist letztlich aber gar nicht ausschlaggebend dafür, dass der Film die meiste Zeit vor sich hinplätschert und den Zuschauer nicht zu fesseln vermag. Statt dessem stehen einem hohen Unterhaltungswert etwa platte Dialoge an der Grenze der Peinlichkeit oder darüber hinaus sowie eine belanglos gestaltete Geschichte und mehrere schlicht lächerliche Szenen im Wege.

Zur Story:

Es ist schon verwunderlich dass die Arthur Saga plötzlich im frühesten Frühmittelalter angesiedelt wird. Man könnte sich zu der Frage hinreissen lassen was dann als nächstes kommt. Vielleicht Königen Sissi am englischen Hof zur Zeit Heinrich des II.? Egal, die Story die im Vorfeld zum Film angekündigt wurde findet sich im Film jedenfalls nicht mit der Gewichtigkeit wieder, die man erwarten würde. Da werden Kinder aus ihrer Heimat entführt und entwickeln sich dann über 15 Jahre zu einer Kämpferelite die eigentlich nur aus der Oberschicht der Römer bestand, die sich "Ritter" nennen.Ich frage mich wirklich ob Menschen die 15 Jahre, und hierbei auch noch den grössten Teil ihrer Kindheit, in der Fremde verbracht haben sich so vehement nach ihrer Heimat sehnen, oder sich nicht vielmehr an ihre neue Heimat angepasst hätten. Als Gegenpart zu den "römischen Helden" sehen wir auch in diesem Film wieder die Heiden,oder Pigten die doch extrem an Braveheart errinnern. Auch die kämpferische Amazone darf hier nicht unerwähnt bleiben, die sich mit einem äusserst knappen Lederdress in den Kampf stürzt, und das bei der Witterung !!!

Von einer Überzeugenden Schauspielerische Darstellung kann bei diesem Film auch nicht die Rede sein.Der größte Schwachpunkt liegt ganz klar bei der nicht ausreichenden Entwicklung der Charaktere. Ähnlich wie bei "Herr der Ringe" gibt es eine ganze Gruppe von Hauptpersonen, doch sich mit einem Boromir oder Legolas zu identifizieren war wesentlich leichter, als mit Lancelot und besonders König Arthur selbst. Deren Schicksal ist dem Zuschauer nämlich relativ gleichgültig, das liegt besonders daran, dass die Motive oft überhaupt nicht verständlich werden. Mal wird für Gott gekämpft, mal für Rom, mal für England - Hauptsache die Kampfmotivation ist da, scheint der Tenor zu sein. Clive Owen, als King Arthur, ist vielleicht kein Besetzungsfehler, holt aus seiner Rolle aber auch nicht wirklich viel raus. Sie ist äußerst ernst angelegt, kann das aber nicht halten und schlingert besonders gegen Ende teilweise ins Lächerliche.

Lancelot, verkörpert von Ioan Gruffudd, spielt langweilig und ist zweitweise kaum zu unterscheiden von Clive Owen, was die Verständlichkeit nicht gerade erhöht. Neben ihm stehen noch ein paar andere Ritter, deren Namen genauso unwichtig sind wie die Rollen. Keira Knightley - auf dem Kinoplakat im absoluten Mittelpunkt, im Film eine Nebenrolle mit spätem Auftreten - sieht zwar erneut hervorragend aus, kann aber schauspielerisch nicht glänzen und erwischt einige der richtig schlechten Szenen. Bei den Auftritten von Til Schweiger wird der deutsche Zuschauer geneigt sein, sich zu schämen, dass Hollywood ausgerechnet einen derart Mittelprächtigen "importiert". Schweiger nimmt seine Rolle des Junior-Sachsenanführers zu ernst und spielt überzogen.

Was ich auch Schade finde ist das Szenenbild im Film, durch den ganzen Film zieht sich ein nicht enden wollender Nebel in der irische Landschaft. Dadurch entsteht irgendwie keine Atmospähre. Die Schlachtszenen sind stets in Rauch eingehüllt und werden nur interessant durch den Kampf kleine Elite stellt sich Übermacht. Ärgerlich wirkt auch der Krampf zur Einhaltung der FSK-12-Freigabe durch den viel Spannung aus den Kämpfen genommen wird.

Fazit: King Arthur wird den Erwartungen nicht gercht, die Umsetzung der Sage ist misslungen.Die Schauspieler können nicht überzeugen.


Diese Kritik ist die Meinung von Friedhelm Zurawski.

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