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Kino - dafür werden Filme gemacht

Ey Mann wo ist mein Auto

"Residenz" Bückeburg (21.02.2001)

Kritik von Johannes Pietsch

Wer kennt das nicht? Nach feucht-fröhlicher oder verschneiter Nacht sind die Erinnerungslücken größer als die Fuhre Backsteine im Schädel, und mit detektivischer Akribie macht man sich nach dem Aufstehen auf die Suche nach Portemonnaie, Unterhosen oder der Identität der neben einem schlummernden Person. Aus dieser Uralt-Konstellation für unzählige Komödien, Theken-Witze und persönlichen Dramen lebt auch "Ey Mann, wo is' mein Auto?", bei dem sich - wie der Titel leicht erraten lässt - die beiden sympathischen, aber mittelschwer unterbelichteten Hauptfiguren Jesse und Chester (Ashton Kutcher und Sean William Scott auf den Spuren von Cheech und Chong) nach totalem Filmriss auf die Suche nach ihrem fahrbaren Untersatz machen.

Obwohl "Dude - where's my car" wie die meisten aktuellen Komödien mit tiefergelegter und verspoilerter Niveaugrenze daherkommt, verzichtet der Film angenehmerweise auf den zur Zeit leider so populären Sex- und Fäkalhumor Marke "American Pie". Er gewinnt seine frühpubertären Späße vielmehr aus den immer absurderen Wendungen der zugedröhnten Story. Und die wirkt, als habe man einem Drittklässler beim Schulaufsatz Haschisch in die Vanillemilch geschüttet, wenn das hysterisch zappelnde Debilen-Duo wie eine amerikanische Ausgabe von Erkan und Stefan bei der Fahndung nach dem verlorenen Auto mit Riesenstraußen, kriminellen (und äußerst männlichen) Stripperinnen, ihren wütenden Freundinnen und "geilen Schnecken aus dem All" konfrontiert wird. Nur am Schluss übertreibt es Regisseur Danny Leiner ein wenig, wenn er zur "Men In Black"-Parodie auch noch "Ghostbusters" in den großen Klamauk-Topf packt. Dass der McGuffin des Films, der zur Vernichtung des Universums fähige Kontinuumstransfunktionator, die Gestalt des unvergessenen "Rubic's Cube" hat, ist eine sentimentaler Verweis auf das derzeitige 80er-Jahre-Revival.

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Diese Kritik ist die Meinung von Johannes Pietsch.

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