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X-Men 3

gesehen: 25.05.2006 (Kinoplex - Bad Oeynhausen)

Comics lesen ist nicht so mein Steckepferd, auch wenn ich etliche Batmans hier im Regal stehen habe - ist halt die Ausnahme. Comic-Verfilmungen mag ich allerdings aus irgendeinem Grund ganz gerne. Muß wohl an den (zumeist) Superhelden liegen ;-) Und hier taten sich in der Vergangenheit die beiden "X-Men" Teile in besonderer Weise hervor. Kein Wunder, dass ich auf Teil III ziemlich gespannt war.

Zum Inhalt ...

Die Mutanten reagieren sehr unterschiedlich auf die Ankündigung der Regierung, dass "endlich" eine Heilung ihrer "Krankheit" möglich ist. Professor Xavier (Patrick Stewart) ist wie immer gemäßigt und möchte mit den Menschen über das Medikament reden, Magneto (Ian McKellen) sieht die Sache erwartungsgemäß - und wie sich herausstellt korrekterweise - etwas dramatischer. Er vermutet hinter der Entwicklung den Versuch die Mutanten zu bekämpfen und auszurotten.

Während Xavier mit Dr. Hank McCoy (Kelsey Grammer) alias "Beast" versucht auf diplomatischer Ebene zu kommunizieren, schart Magneto eine Rebellenarmee aus Mutanten um sich und plant die Herstellerfirma des Heilmittels zu stürmen. Unerwartete Unterstützung bekommt er von Phönix (Famke Janssen), der auferstandenen Dr. Jean Grey, die aber ihre Kräfte nicht mehr unter Kontrolle hat und zur Gefahr für alle wird ...

Hmm ...

In 2000 und 2003 schickte Bryan Singer die X-Men auf die Leinwand und schaffte es trotz reichlich Action den Superhelden ein Leben zu geben und neben Hau-Drauf auch Gefühle und Entwicklungen zu zeigen. Im ersten Teil weniger Action und mehr Charakter, im zweiten weniger Charakter, dafür mehr krachen lassen.

Für das zweite Sequel hatte Singer stand Singer nicht mehr zur Verfügung und Brett Ratner ("Rush Hour I + II", "Roter Drache") nahm die Zügel in die Hand. Und offensichtlich hatte er keine Ambitionen die Figuren noch weiter mit Leben zu füllen. Ohne Teil 1 und 2 steht man zwar nicht auf verlorenem Posten - dazu wird einfach fast gar nichts aus den Vorgängerteilen aufgegriffen - aber trotzdem sind ein paar Beziehungen untereinander einfacher zu verstehen.

Schade eigentlich, gerade das hat mir bisher so gut gefallen. Sei's drum. Gibt's halt Geballer. Und das ist ganz nett gemacht. Über Special-Effects sollte man in Produktionen dieser Größenordnung eigentlich nichts Negatives schreiben können und "The Last Stand" macht hier auch keine Ausnahme. Alles Stand der Technik, routiniert, offensichtlich, aber nicht nervig oder peinlich. Manche der Mutantenfähigketen wurden zu wenig gezeigt oder erklärt. Da war noch einiges an Potential, welches zu Gunsten der Action geopfert wurde - oder aber der Laufzeit.

Die Geschichte an sich ist alles andere als innovativ. Wobei der Grundgedanke der Heilung sehr viel hergegeben hätte. Aber die Einzige, die da ansatzweise Nachdenklichkeit zeigt ist Rogue (Anna Paquin) und das sind vielleicht 2 Minuten im Film. Ansonsten scheint es keinen der Mutanten auch nur ansatzweise tangiert zu haben, dass da eine Lösung der Andersartigkeit geschaffen wurde. Die Hauptcharaktere hatten damit allerdings wohl auch nie so richtig Probleme.

Besonders verschenkt wurde "Phoenix" alias Dr. Jean Grey (Famke Janssen). Nicht nur dass sie eindeutig das attraktivste Mitglied der X-Men ist, wurde ihre Auferstehung nur als Effektheischerei genutzt. Im Verlauf durfte Frau Janssen düster gucken und für den - absolut genialen - Showdown sorgen. Da hätte ich mir mehr gewünscht.

Darstellerisch gibt's keine Ausfälle. Ian McKellen und Stewart liefern wahrscheinlich nur Fingerübungen ab (wobei ich Magnetos Narrenkappe immer noch absolut albern finde - das macht die Figur komplett kaputt), Halle Berry und Hugh Jackman steigern sich von Teil zu Teil, werden aber vom Drehbuch nicht mit genug Stoff zum schauspielern versorgt. Allenfalls Jackman darf seinem Wolverine Sensibilität spendieren. Storm kullert mit den Augen, macht Blitze und eine gute Figur und das war's. Bei den "Bösen" gibt's gar überhaupt keine Mimen. Da wird nur grimassiert. Wieder schade eigentlich.

Insgesamt ein handwerklich solider, unterhaltsamer und für sich gesehen sicher guter Film. Die beiden Vorgänger haben die Messlatte jedoch ein wenig höher gelegt, so dass "Das letzte Gefecht" womöglich enttäuschend wirkt. Geht man unbefangen und ohne Erwartungen in's Kino, macht man aber nix falsch und wird gut unterhalten!

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