Doppelsneak im Resi ... und ich bin so müde, dass mir auf der Hinfahrt schon fast die Augen zufallen. Egal dachte ich, es ist so sicher wie das Amen in der Kirche, dass Angelina Jolie in der Doppelvorstellung enthalten ist und das reichte mir als zwei Gründe um ins Kino zu gehen. Große Sorgen, der Handlung nicht folgen zu können, weil ich weder "Tomb Raider" im Kino gesehen, noch je gespielt habe, hatte ich nicht. Doch vor den Film haben die Zelluloidgötter die Werbung gepackt und offenbar auch noch ein wenig Luft, denn statt wie gewohnt um 22.45 Uhr lüftete sich der Vorhang erst eine Viertelstunde später und dann kamen auch noch reichlich - interessante! - Trailer. <ächz> Ich muss doch um 6 aus den Federn ... Soviel sei gesagt, Lara Croft zierte noch die Leinwand, aber ich hatte mich da schon auf den Heimweg gemacht, weil ich nach dem ersten Film a) super müde war und b) nichts besseres mehr gesneakt werden konnte! Zum Inhalt ...Chris Finn (Desmond Harrington) ist ein junger Schnösel und mit seinem Ford Mustang unterwegs durch die Pampa zu einem wichtigen Vorstellungsgespräch. Ein Stau wegen eines Unfalls kommt ihm äußerst ungelegen. Die örtliche Tankstelle lockt mit einem inoperablen Telefon und herzallerliebsten Bediensteten, die ihm auch keine Alternativroute nennen können. Auf einer alten Umgebungskarte findet Chris einen alten Schotterpfad durch ein riesiges Waldgebiet, der ihn großzügig um den Stau herumführen würde.
Hmm ...Ups, was ist das denn? Vom Trailer her wußte ich nur, dass es wohl ein bißchen Horror sein würde, was uns hier als Eröffnung der Doppelsneak serviert werden würde. Und Regisseur Rob Schmidt geht die Sache auch ganz klassisch an: Einführung der Charaktere, Aufbauen einer eigentümlichen Stimmung durch skurille Gestalten am Rande und Spannung selbst wenn der Hauptdarsteller nur in einen LKW guckt. Die ersten Minuten gefielen mir schon ausnehmend gut!
Zu allem Überfluß spielt der Film nicht nur geschickt mit der Vorstellung im Kopf der Zuschauer, sondern entlädt sich häufiger in teilweise ziemlich eindeutigen Darstellungen körperlicher Gewalt. Da wird gehackt, geschlitzt, mit Stacheldraht geknebelt und geköpft was die Verirrten hergeben. Das man dabei die Umtriebigen Missetäter zunächst nur schemenhaft und nie ganz zu sehen bekommt, ist nur das Tüpfelchen auf dem "I". Die gezeigt Version war auf jeden Fall ungeschnitten und ich fand sie schon ziemlich derb. Es haben auf jeden Fall einige zartbesaitetere Gemüter den Saal verlassen.
Ein wirklich gelungener Schlitzer-Thriller, den man sich getrost auch in einer Spätvorstellung abseits einer Sneak ansehen kann. Man sollte sich aber auf einige deutliche Szenen gefasst machen. Belohnt wird man mit einem Film, der in der Sneak beim Abspann sogar richtiggehend beklatscht wurde. Auch das habe ich lange nicht erlebt. |