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Kino - dafür werden Filme gemacht

Vernascht (Whipped)

06.12.2000 / Residenz (Bückeburg)

Ein anstrengender Tag - Windows Millenium installiert, ein paar Scripte angepaßt - und die Erkältung steckt mir noch in den Knochen. Zu allem Überfluß erklärte sich niemand bereit, mich auf die weite Reise nach Bückeburg zu begleiten, so daß ich mich müde und kränkelnd allein auf den Weg machte.

Im Kino angekommen bewunderte ich erstmal den wirklich gelungenen Umbau des Foyers. Schön groß und hell. Das macht eine eventuelle Wartezeit doch viel angenehmer. Weniger gefallen haben mir an diesem Abend die fürchterlichen Rauchschwaden im Kinosaal. Irgendwer hatte Horden von pubertierenden Abiturienten erlaubt so lange aufzubleiben. Die warteten nun sehnsüchtig auf "Schule" und pafften sich dabei die Lunge aus dem Leib. Irgendwie schaffte die Klimanalage den Qualm dann nicht mehr ... (s. dazu auch: Raucher?)

Zum Inhalt ...

Brad (Brian Van Holt), Zeke (Zorie Barber) und Jonathan (Jonathan Abrahams) sind gute Freunde und Junggesellen wie sie im Buche stehen. Alle denken von sich, daß es Frauen als Geschenk ansehen müssen, wenn sie sich nur in die Nähe der drei Herren begeben dürfen. So trifft sich das Kleeblatt allsontäglich im Stammcafé zum Brunch, um über die Aufrisse des vergangenen Wochenende zu schwadronieren. Eifriger Zuhörer dabei ist Eric (Judah Domke), der die Ausschweifungen seiner Freunde leider nicht teilen kann, da seine Frau wahrscheinlich ein Veto einlegen würde.

Eines Tages sind alle drei Herzensbrecher auffällig still, geraten aber auf Nachfragen Erics immer mehr ins Schwärmen. Alle drei haben unabhängig voneinander die jeweils hargenau passende Frau getroffen und sind augenscheinlich dabei, sich bis über beide Ohren zu verlieben! Nach knapp zwei Wochen kommt aber die Enttäuschung: Mia (Amanda Peet) ist diejenige, welche von allen drei Männern auserwählt wurde!

Hmm ...

Einen Trailer hatte ich von "Whipped" bisher gesehen und freute mich daher auf zumindest ein paar hübsche Gesichter. Doch was ich zunächst zusehen bekam, waren ausnahmslos unbekannte ... äh ... unverbrauchte Schauspieler, die sich redlich mühten die ihnen zugedachten Rollen mit Leben zu füllen. Der Regisseur Peter M. Cohen, der bisher eigentlich durch nichts auffiel, schaffte es aber immerhin, diesen Neulingen ein wenig Spielspaß zu vermitteln und so begann alles leidlich erträglich.

Allerdings fragte ich mich schon nach den ersten Sätzen, ob ich in einem Lehrgang für zotige Umschreibungen für die schönste Sache der Welt oder in einer lustigen Komödie gelandet bin. Beabsichtigt war wohl letzteres, aber irgendwie finde ich die x-fache Wiederholung von "ficken", "Fick Dich" etc. nicht abendfüllend. Zunächst mag das als umgangssprachliches Element noch ganz witzig sein, aber auf Dauer war es recht nervnd.

Bei der Geschichte an sich kann man nicht wirklich viel Abstriche machen, da sie bis auf die letzten 5 Minuten keine unvorhersehbaren Wendungen nimmt und im übrigen nur dazu dient, die verschiedenen Anmachversuche der 3 Casanovas in irgendeiner Form zu kanalisieren.

Der Film hat aber einen und einen halben Pluspunkt, der die Sache erträglich und mit Abstrichen sogar unterhaltsam macht. Bereits in "Keine halben Sachen" war Amanda Peet ein Grund für stetes Grinsen auf den Gesichtern der männlichen Zuschauer. Die Frau sieht wirklich sehr gut aus und hat ein "einnehmendes Lachen/Lächeln". Für ihre Rolle reicht das vollständig aus, mehr muß sie nicht tun und mehr bekommt sie auch nicht zu tun. Dafür gibt es einen ganzen Punkt.

Der erwähnte halbe Punkt geht an die Gags im Film, die zwar reichlich vorhanden sind, so gut wie immer unter der Gürtellinie und oft nicht richtig zünden. Also einen halben Punkt Abzug für fehlende bzw. krepierende Gags.

Für eine Sneak OK, wer nur laue Unterhaltung sucht darf ruhig auch einfach so ins Kino gehen. Wer den Film verpasst, kommt trotzdem in den Himmel.

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