filmfacts.de



Kino - dafür werden Filme gemacht

Terminator 3: Der Aufstand der Maschinen

Bundesstart: 31.07.2003

1984 schickte James Cameron den noch unbekannten Arnold Schwarzenegger in einem martialischen Werk auf die Leinwand. Als Terminator machte er sich auf, die Mutter des späteren Anführer des Aufstandes der Menschheit gegen die Maschinen zu vernichten. Dazu wurde die Kampfmaschine T800 zurück in die Vergangenheit geschickt, um Sarah Connor (Linda Hamilton) umzubringen. Die Mission mißlang.

7 Jahre später. Schwarzenegger ist inzwischen ein Superstar und James Camerons zweiter Streich der Terminator Geschichte ein Meilenstein des Actionkinos. Den meisten Fans ist der T-800 als Retter plötzlich jedoch zu zahm und nicht wenige monieren, daß Cameron zwar ein unglaubliches Special Effects Vehikel geschaffen hat, dies jedoch zum Kindermärchen verkommen ließ.

Zum Inhalt ...

12 Jahre später kehrt Arnold erneut zurück als T-800 und diesmal steht ihm mit der Terminatrix (Kristanna Loken) ein noch mächtigerer Gegenpart als der 94er T-1000 (Robert Patrick) gegenüber. John Connor (Nick Stahl) ist inzwischen 25 Jahre alt und leider haben die Ereignisse der Vergangenheit nichts geändert. Der Tag der Abrechnung hat zwar nicht stattgefunden, aber aufgeschoben ist nicht aufgehoben! Skynet schlummert bereits in den Schubladen der Militärs ... und wartet nur darauf, die Macht an die Maschinen zu übergeben.

Diese haben mit der T-X erneut einen Terminator in die Vergangenheit gesandt, um John zu erledigen. Doch wieder einmal konnte aus der Zukunft ein T-800 zu seiner Rettung geschickt werden. Doch es ist fraglich, ob der veraltete Arn ... äh .. T-800 mit der diesmal nicht nur extrem mächtigen, sondern auch noch extrem attraktiven Terminatrix mithalten kann ...

Hmm ...

Nach den ganzen filmischen Bauchklatschern dieses Kinosommers hatte ich schon keine Lust mehr, mich auf den dritten Teil der Sage zu freuen. Lieber also mit gesenktem Kopf und 'nem großen Becher Cola ins Kino schleichen und nicht enttäuscht sein, wenn's denn so wird wie bei "Hulk", "Charlies Angels" oder "2Fast, 2Furious" ...

Aber weit gefehlt! Bereits der Anfang geriet ausgesprochen gut, netter Off-Kommentar, schicke Effekte und sofort geht's in die Vollen. Ich war überrascht. Jonathan Mostow, der mit "U-571" wahrlich kein Meisterwerk abgeliefert hat, orientiert sich am Tempo des zweiten Teils und beginnt womöglich sogar noch ein wenig fulminanter.

Der Auftritt von Kristanna Loken gerät optisch in jeder Hinsicht ansprechend, wenngleich die junge Dame im weiteren Verlauf des Films außer "Kopf schief legen" und lasziv eine DNA-Probe machen nichts Anspruchsvolles mehr zur Schau stellen darf. *Das* kann sie aber ausgesprochen gut. Nick Stahl als der gereifte John Conner gefiel mir wesentlich besser, als das naseweise Balg aus Camerons zweitem Streich. Insgesamt zwar auch nur Stichwortgeber für uns Arnie, aber das ganz passabel. Die Überraschung ist sicher Arnold Schwarzenegger und seine Maske. In den Interviews zum Film sieht der Gute im Gesicht doch schon ein bißchen nach 56 Jahren aus. Wenn er in T3 sich allerdings in der Zeitkugel aufrichtet, meint man, diese Szenen seien bereits 1991 gedreht worden. Alle Achtung - wer immer das auch gemacht hat ;-) Claire Danes tat das, weswegen sie wahrscheinlich gecastet wurde, hübsch aussehen. Insgesamt eine gut gelaunte Crew, die offensichtlich Spaß am Terminieren hatte.

Und das wird reichlich zelebriert in den annähernd 2 Stunden des Films. Es scheppert und rummst ganz gewaltig und auch die weichgespülte Correctness aus dem zweiten Teil fehlt größtenteils. T-X darf das machen, was Arnold als ihr Urahn im ersten Teil vormachte: Erst meucheln, dann fragen. Das war teilweise so fies, dass Thomas im Sitz neben mir schon seinen Unmut kund tat ;-) Dafür ist der T-800 immer noch genauso zahm und nervt in einer Szene mit einer blödsinnigen "nichts passiert" Einblendung. Das hat tatsächlich etwas gestört. Nichtsdestotrotz langt auch er gehörig hin und in einer unglaublichen Sequenz wird der Standard für Autoverfolgungsjagden und was man dabei zu Bruch gehen lassen kann neu definiert! Herrlich ;-)

Bei all der Action haben es die Macher dennoch nicht versäumt die Geschichte ordentlich zu durchdenken und vernünftig an Teil I + II anknüpfen zu lassen. Die Erklärungen sind plausibel und ohne offensichtliche Löcher. So ganz genau sollte man bei sowas aber wirklich nicht darüber sinnieren. Es ist Action-Science-Fiction. Wesentlich besser als in Teil II gelungen sind auch die Witze. Während man bei T2 noch skeptisch die Augenbrauen hochzog, wenn der T-800 bemüht Cool-sein übt, so ist im dritten Streich nur dann ein Lacher aus dem Publikum zu hören, wenn dies vom Drehbuch beabsichtigt ist. Und das klappt überraschenderweise ohne peinlich zu wirken. "Sprich zu der Hand" lies mich genauso pusten wie seinerzeit Scotty, dem die Maus gereicht wurde. Nicht übertrieben und eigentlich immer passend.

Dazu noch ein schönes Ende ... auch wenn dies schon nach dem 4. Teil schreit. Endlich mal wieder eine Fortsetzung, die mindestens so gut ist, wie der direkte Vorgänger. Womöglich sogar noch ein wenig besser, da die einzelnen Elemente deutlich besser zusammen passen. T2 setzte seinerzeit Maßstäbe bei der Tricktechnik, war aber in der Umsetzung unausgegoren. Da wirkt T3 viel besser - auch wenn man von tollen Effekten nicht mehr so leicht zu beeindrucken ist. Den Vergleich zum originalen "Terminator" spare ich mir, ich finde schon der zweite Teil ging in eine ganz andere Richtung und ist nicht mehr direkt vergleichbar.

Es kam bei mir bisher jedenfalls sehr, sehr, sehr selten vor, daß ich einen Film innerhalb von 3 Tagen zweimal gesehen habe! Das ehrlichweise nicht nur, weil der Film so gut war *g*

Weitere Kritiken im FilmKritikernetzwerK:

"Terminator 3: Rebellion der Maschinen" bei filmfacts.de - Gastkritik
Partner: Kinofilme | Kinofilme.info | Celluloid-Dreams.de | jeichi.com | cineforen.de | Bolly-Wood | Kinofilmtrailer und Kinonews

Impressum.