Da ich wirklich *sehr* kurzentschlossen im Kino ankam, waren die die Nachmittagsvorstellung stürmenden Kinderhorden schon auf die "Nemo" Säle verteilt und ich konnte ohne Anstehen die Karte für den zweitkleinsten Saal lösen. Ich sollte immer so spät gehen, denn so verpasste ich auch noch die unsägliche Lokalwerbung und mußte nur ein bißchen Eigenreklame über mich ergehen lassen ;-) Zum Inhalt ...Brian Gamble (Jeremy Renner) ist eine Draufgänger und Pistolenheld. Eigenschaften, die ihm in seinem Job als S.W.A.T. Cop nicht unbedingt immer geholfen haben. Zwar ist er durchaus pflichbewußt, aber er schießt im wahrsten Sinne des Wortes ab und an über das Ziel heraus. Bei einem zwar geglückten aber nicht ganz blutfreien Einsatz, sieht der Polizeichef keine andere Lösung als ihn und seinen Partner Jim Street (Collin Farrell) aus der Einheit zu nehmen. Gamble quittiert sofort wutentbrannt den Dienst - doch Jim schiebt lieber Dienst in der Waffenkammer und wartet auf eine zweite Chance. Diese bietet sich tatsächlich 6 Monate später. Sergeant Hondo wird zurück zum S.W.A.T. befördert, da die Verbrechensrate überhand nimmt und man der Meinung ist, dass ein alter Haudegen die Motivation steigern könne. Hondo soll sich ein neues Team zusammenstellen ... und auf seiner Wunschliste steht auch Jim. Nach hartem, wochenlangem Training hat die neue Truppe die S.W.A.T. Prüfung bestanden und steht gleich vor ihrem ersten vermeintlich einfachen Fall ... Hmm ...Alle Wetter! So eine innovative Story hat man ja im Kino lange nicht erzählt bekommen. Alte Haudegen, junge Draufgänger von der Straße und ein superreicher Erzbösewicht. Mann, was war ich gespannt! Richtigerweise hat mir der Trailer schon ein wenig den Mund wässerig gemacht und die ersten Minuten von "S.W.A.T." schienen dem auch gerecht zu werden. Allerdings war schnell klar, dass die nette Action nur der plumpen Einführung der Charactere diente. Wer mehr als einmal im Jahr ins Kino geht, weiß also schon nach 10 Minuten, wer schlußendlich der Böse ist <gähn> Im gleichen Stil geht es weiter. Immer wenn es actionreich wurde, zeigte Regisseur Clark Johnson, dass er da halbwegs etwas von versteht. Bisher zeichnete er zwar hauptsächlich für verschiedenste TV-Serienfolgen verantwortlich, aber das im Kino gezeigte überzeugte durchaus. Im krassen Gegensatz dazu die wirklich blödsinnigen Dialoge. Belanglos, uninspiriert und plump. Spannung und Wortwitz absolute Fehlanzeige! Da freut man sich doch, wenn wieder geschossen wird. Und das ist richtig schade, denn mit Samuel L. Jackson, Collin Farrell, LL Cool J und Michelle Rodriguez hatte Johnson eine Truppe gecastet, die sich zu verstehen schien. Das Zusammenspiel klappte reibungslos und überzeugend ... nur passte nicht zusammen was geredet und geschauspielert wurde. Zu allem Überfluß wurde auch die Geschichte keinen Deut interessanter. Die Ausbildung zieht sich ewig hin, danach kommt ein kleiner Höhepunkt nach dem anderen und jedesmal hat man das Gefühl, dass die Produzenten gemerkt haben, dass der Film noch nicht lang genug ist. Zack, packen wir noch eine Schießerei hinten dran. Da hilft dann auch irgendwann die coole Optik nicht mehr. Es ist schlicht langweilig. Vor allen Dingen, da doch klar ist, wie das alles ausgehen muß! Ich habe mich nicht über den Eintritt geärgert - da habe ich schon größeren Mist im Kino gesehen - aber auf DVD wäre auch ausreichend gewesen ... |