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Spider-Man 2

gesehen am 11.07.2004 im "Kinopolis 5"

Sonntagmorgen 11.15 Uhr ist *keine* gute Zeit um sich "Spider-Man 2" anzugucken. Ich fand mich im Kinopolis nicht wie erhofft in einem annähernd leeren Saal wieder, sondern saß trotz wirklich gutem Wetter zwischen Horden von 6jährigen in Begleitung von ein paar Erziehungsberechtigten, die wahrscheinlich gar nicht wußten, wer oder was ein "Spider-Man" sein mag.

Zum Inhalt ...

Peter Parker (Tobey Maguire) ist unglücklich! In seinen Jobs läuft's nicht vernünftig, wenn er nicht gerade wegen chronischer Unpünktlichkeit gekündigt wird, wird sein Lohn meist durch die bereits gezahlten Vorschüsse aufgebraucht. Zu allem Überfluss ist er außerstande, seine Gefühle gegenüber Mary Jane Watson (Kirsten Dunst) auszudrücken und schleppt sich mit fast gebrochenem Herzen durch die Gegend. Schuld an der Misere ist sein Zweitleben als "Spider-Man"! Ihm bleibt einfach keine Zeit, sich um sich selbst zu kümmern.

Nach einer besonders harten Woche, hat Peter die Nase voll und entschließt sich zu einem radikalen Schritt. Er hängt das rote Kostüm an den Nagel! Fortan läuft's deutlich besser. Er spricht mit Mary Jane, seine Noten an der Uni bessern sich, ist deutlich entspannter und arbeitet an einer Arbeit über den genialen Wissenschaftler Doktor Octavius (Alfred Molina), welcher an einer unerschöpflichen Energiequelle arbeitet. Bei den Forschungen des Docs geht allerdings einiges schief und Peter sieht sich gezwungen, wieder das Kostüm aus der Ecke zu holen ...

Hmm ...

Den ersten Teil von Sam Raimis "Spider-Man" Interpretation fand ich vor 2 Jahren äußerst gelungen. Ein ruhiger Aufabu der Story, gelungene Einführung des Helden und seiner Kräfte und das Augenmerk nicht nur auf Action und Effekten. *So* stelle ich mir unter anderem einen Superhelden Film vor. Nicht wesentlich anders führte ja auch M. Night Shyamalan seinen David Dunn in "Unbreakable" ein.

Genauso geht's auch im zweiten Teil weiter. Nach einer genialen Wiederholung der Geschehnisse aus Streich I geht's fast ansatzlos weiter in der Geschichte. Tobey Maguire spielt Peter Parker absolut überzeugend. Seine Gefühlswelt spiegelt sich in jeder Szene glaubhaft wieder und wirkt zu keiner Zeit kitschig oder aufgesetzt. Zu seinen Auftritten als Superheld kann man da wenig sagen, denn er hat zum einen immer die Maske auf und zum anderen ist vieles von den Spinneneinsätzen deutlich als CGI zu erkennen.

Alfred Molina als Doc Ock liefert ebenfalls eine solide Leistung ab. Sein zerrissener Wissenschaftler ist zwar nicht so fies und wirr wie der Green Goblin aus dem ersten Teil und Molina ist auch kein Willem Dafoe, aber trotzdem ist der Widersacherpart ordentlich integriert. Anders sieht es da bei Parkers Herzensinteresse Mary Jane aus. Schon im ersten Teil wurde mir nicht klar, was Parker an der Frau gefressen hat. Kirsten Dunst muß im wirklichen Leben irgendwelche Qualitäten haben, die die Produzenten überzeugen, sie zu besetzen. Mich kann sie auf der Leinwand jedenfalls von Nichts überzeugen. Plumpe Gesichtsausdrücke und eine wenig ansprechende Optik. Nee Nee, nicht mein Fall.

Bleibt noch die Geschichte des Films ... hm ... naja, es ist ja schon irgendwie ein Actionfilm. Ja, es gibt eine Handlung, die ist jetzt aber nicht besonders ausgefeilt oder innovativ. Der Rahmen ist schon sehr geradlinig und ohne Überraschungen. Das vielbenutzte Wort "vorhersehbar" lasse ich mal weg ;-) Wichtiger ist Raimi hier offensichtlich die Psyche und das Drumherum Spider-Mans herauszuarbeiten. Schließlich ist nicht geplant, mit Teil II aufzuhören. Dieses Drumherum ist es auch, was mich absolut überzeugt hat. Es ist einfach mitreißend und spannend, Peter Parker in seinem Leben zu begleiten.

"Spider-Man 2" ist nicht nur ein Actionfilm, es ist ein Drama, eine Liebesschnulze und ein wenig ein Komödie. Und noch dazu ist es ein äußerst gelungener Mix aus all diesen Komponenten. Nicht eine Sekunde langweilig, mitreißend musikuntermalt und passend (bis auf Frau Dunst) besetzt. Bei einigen Szenen hatte ich tatsächlich einen Kloß im Hals - meist dann, wenn *richtig* dick aufgetragen wurde (z.B. wenn Peter von seiner Tante Mae eine Rede gehalten bekommt). Na und? Wenn man selbst so mitfühlt (aus welchen Gründen auch immer), dann ist es gute Unterhaltung und genau das soll ein Film machen!

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