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Kino - dafür werden Filme gemacht

Orange County

Sneak Preview 03.07.2002 Residenz (Bückeburg)

Das mittwöchliche Sneak Ritual an diesem ersten Mittwoch im Juli wurde mir durch die beiden lautstarken Damen aus der letzten Woche madig gemacht. Hatte ich vor sieben Tagen noch den Bonus des Unwissenden, war mir heuer bereits bei Auftauchen der beiden Matronen klar, daß ich nicht in Ruhe auf den Beginn des Films warten konnte. Gegicker, Gelache und unqualifizierte Bemerkungen, wann denn nun die 200. Sneak sei, begleiteten mich bis zu den Trailern. Netterweise ebbte dann der Schnatterdrang ab. Aber was soll man machen, wenn bis dahin schon die Ohren wund sind und der Geist malträtiert?!

Zum Inhalt ...

Shaun Brumder (Colin Hanks) hat ein klares Ziel: er will Schriftsteller werden wie sein Idol Marcus Skinner (Kevin Kline). Doch im spießigen Orange County sieht er nicht so recht den Fleck für dieses Vorhaben. Das Hauptaugenmerk seiner Freunde liegt auf dem Erwischen der nächsten großen Welle zum Surfen oder im gekonnt "vom Dach springen". Seine Mutter Cindy (Catherine O'Hara) trinkt und sein Vater Bud (John Lithgow) hat sich nach der Trennung ein Barbiepüppchen als Frauchen angelacht. Shaun steht der Sinn nach Höherem und so bewirbt er sich um einen Studienplatz in Stanford.

Doch leider ist die Studienberaterin seiner HighSchool nicht die Hellste und vertauscht seine Bewerbungsunterlagen mit denen des Schultrottels. Shaun bekommt eine Absage und ist verzweifelt. Doch sein ansonster völlig tumber Bruder Lance (Jack Black) bietet sich ihm in einem lichten Moment als Taxi nach Stanford an um dort persönlich vorstellig werden zu können und Professor Durkett (Harold Ramis) zu überzeugen, daß er doch der Richtige für Stanford ist. Überflüssig zu sagen, daß weder die Fahrt zur Uni noch die Überzeugungsversuche sonderlich professionell ausgeführt werden ...

Hmm ...

War ich letzte Woche angenehm überrascht als ich Sheens Namen las, so war es diese Woche genau anders herum. Der Trailer von "Orange County" hat mich fürchterlich abgeschreckt und läßt vermuten, man habe es mit einem platten "American Pie" Plagiat zu tun. Doch nach ein paar Minuten ist man angenehm überrascht über die nicht ganz so tief gelagerten Zoten. Es kommt sogar soetwas wie Tiefgang in der Zeichnung der Charactere auf.

Mit Unmengen bekannter Namen besetzte TV-Filmer Jake Kasdan sein erstes Werk für die große Leinwand. Hilfreich für die vielen gut gelaunten Kurzauftritte von unter anderem Chevy Chase, Harold Ramis, Kevin Kline oder auch Ben Stiller war sicher der Name des Hauptdarstellers. Ist doch Colin Hanks der Zögling des nicht gänzlich unbekannten Toms. Anhand seiner Schauspielerei habe ich das allerdings nicht merken können. Hanks gibt den Shaun ziemlich normal und symphatisch ... auf jeden Fall anders, als sein Vater - und das ist gut so.

Die weiteren wichtigeren Rollen sind durchweg passend besetzt und die Filmriege liefert ein kurzweiliges, gar nicht so plattes Werk ab, welches am Ende zwar den Tribut von Hollywoodkomödien zahlt, dabei aber nicht in einer allzu tiefen Kitschgrube versinkt. Wer ein bißchen auf die Musikrichtung von "Offspring", "Crazy Town" oder den "Foo Fighters steht" steht, dem sei der Soundtrack wärmstens empfohlen.

"Orange County" war für mich ein kleine Überraschung. Nicht überragend, aber ich hatte mit einer abgrundtief schlechten Klamotte gerechnet und bekam eine durchaus unterhaltsame Komödie präsentiert. Das ist doch schon was.

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