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"Nie wieder Sex mit der Ex" bei
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Nie wieder Sex mit der EX

gesehen: 13.06.2008 (Kinoplex - Bad Oeynhausen)

Die Woche war einigermaßen anstrengend und mir war nach etwas Zerstreuung. Leichte Kost, kein Nachdenken und bitte nicht zu laut. So groß ist die Auswahl im Moment ja nicht. Da schien mir eine Beziehungskomödie die richtige Wahl zu sein. Sommer, Sonne und ein bißchen Strand gucken - wird wohl schief gehen, besonders an einem Freitag dem 13. ...

Zum Inhalt ...

Peter Bretter (Jason Segel) geht es eigentlich ganz gut. Er ist mit der überaus attraktiven Darstellerin Sarah Marshall (Kristen Bell) liiert, deren Serie "Crime Scene" derzeit ziemlich angesagt ist und zusätzlich produziert er auch noch den Soundtrack zum TV-Erfolg. Wären da nicht die Trennungszeiten, aufgrund der Drehtermine. Nach einer solchen Kurztrennung eröffnet Sarah dem konsternierten Peter, dass es wohl besser wäre, wenn jeder seine eigenen Wege geht. Anfänglich noch begründet mit "auseinander gelebt" und "andere Interessen" rückt Sarah dann doch damit raus, dass ein anderer Kerl dahinter steckt. Für Peter bricht eine Welt zusammen.

Peter beginnt durch zu hängen. Seine Wohnung vergammelt, er zieht durch Bars und Clubs und angelt sich einen One-Night-Stand nach dem anderen, hat aber überhaupt keinen Spaß dabei und verliert sich immer mehr in Schwermut. Bis es seinem Stiefbruder Brian (Bill Hader) zuviel wird und er Peter einen Urlaub verordnet. Und wo kann man besser entspannen, als auf Hawai? - Doof nur, dass sich das auch Sarah samt neuem Lover Aldous Snow (Russell Brand) gedacht hat und ihm selben Hotel wie Peter residiert. Ablenkung bekommt er allerdings von der hilfsbereiten Rezeptionistin Rachel Jansen (Mila Kunis), die sich zum Mißfallen Sarahs nicht nur in Hoteldingen um ihn kümmert ...

Hmm ...

Nicholas Stoller Erstlingswerk hat mich von Anfang an gut unterhalten. Schlechter Einstieg in so einen Text, aber warum nicht so beginnen, wie der Film. Gleich die Einführung Peters ist gut gelungen, wie er in seiner Wohnung arbeitet ... naja ... was er so unter arbeiten versteht. Gelungene Charakterstudie ohne auch nur ein einziges Mal etwas über den Menschen zu erzählen. Kleinigkeiten aus dem Vorleben Peter und Sarahs erfährt man immer nur in ganz kurzen Erinnerungen hauptsächlich Peters. Aber auch ohne Vorleben sind die Figuren allesamt glaubwürdig.

Besonders in Peters Fall liegt das nicht zuletzt an Darsteller und Drehbuchautor Jason Segel. Sein Spiel korrespondierte ausgezeichnet mit der Rolle. Irgendwie normal und wenig überdreht. Ich hatte bei dem Titel und der Story irgendwas klamottiges in der Art von "Verrückt nach Mary" gekreuzt mit "American Pie" erwartet und war angenehm über die Ruhe in der Inszenierung überrascht. Sicher sind da auch ein paar Zoten drin, aber eigentlich nichts, was richtig derb unter der Gürtellinie ist oder gar in die Fäkalkiste greift. Man ist geneigt schon fast "anspruchsvoll" zu schreiben.

Dementsprechend gab es auch kein Gegröhle und Schenkelklopfen im Publikum. Aber doch gelungene Lacher und durchgängig Geschmunzel - was mir eigentlich fast lieber ist, als ein mit fragwürdiger Munition perforiertes Zwerchfell.

Der Rest des Ensembles bedient gängige Klischees, vom debilen Rocker, der ein paar Trips zuviel eingeworfen hat, über den schwulen Kellner, den merkbefreiten Surfer und das blonde Dummchen. Allein Mila Kunis als Rezeptionsdame Rachel spielt auf einer Wellenlänge mit Jason Segel. Deswegen passen sie ja auch im Film so gut zusammen. Dass das Ende dann den Erwartungen entspricht und trotzdem nicht zuckersüß ausgefallen ist, macht den Film noch einmal symphatischer.

Eine sehr schöne, witzige Komödie vor sommerlicher Kulisse mit gut gelaunten Darstellern und der Abwesenheit von Fäkalien. Wer hätte das bei dem Titel erwartet?

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