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Mann unter Feuer

gesehen: 03.10.2004 im "Kinopolis - Saal 7" Bad Oeynhausen

Achja ... lange nicht im Kino gewesen und in der Sneak dann glücklicherweise "White Chicks" verpasst :-) Aber mindestens einmal die Woche muß man sich doch einen Film gönnen - also flugs Karten reserviert für's Kino um die Ecke und von Nils abholen lassen. Es war das Startwochenende von "Man on fire" und Sonntagabend, trotzdem wurde der Film nur im "kleinen" Saal 7 gezeigt und dieser war nicht einmal zur Hälfte gefüllt.

Auch sonst schienen mir sehr wenig Leute die anderen Vorstellungen zu besuchen ... hoffentlich rentiert sich das für's Kinopolis noch. Wenn der Laden dicht machen würde, gibt's in unmittelbarer Nähe nichts mehr :-(

Zum Inhalt ...

In lateinamerikanischen Staaten wird alle 60 Minuten ein Mensch entführt - in Mexico City ist es nicht ganz so viel, nichtsdestotrotz haben so gut wie alle dort lebenden wohlhabenden Familien Kidnappingversicherungen abgeschlossen und Bodyguards engagiert, um die jungen Sprößlinge der Familie zu schützen. Samuel Ramos (Marc Anthony) ist noch auf der Suche nach einem "günstigen" Bodyguard, die Geschäfte laufen schlecht und seine Frau Lisa (Radha Mitchell) liegt ihm in den Ohren, dass Töchterchen Pita (Dakota Fanning) ohne Bodyguard nicht zur Schule kann.

Auf Empfehlung von Rayburn (Christopher Walken), einem Mann, der Dinge organisiert, heuert Creasy (Denzel Washington) - Ex-CIA Agent - bei den Ramos an. Rayburn und Creasy sind alte Freunde und Kriegsveteranen und eigentlich war Creasy nur zu Besuch um zu sehen, wie die Dinge so laufen. Da er aber eh ein wenig runtergekommen ist und dem Alkohol zugetan, ist der Job eine gute Möglichkeit, wieder Boden unter die Füsse zu bekommen. Tatsächlich gelingt es der kleinen Pita, Creasys Herz zu gewinnen und seinem Leben etwas neuen Glanz zu verleihen ... bis er ihre Entführung nicht verhindern kann! Kaum dass seine schweren Schußverletzungen nicht mehr sofort die Verbände durchnässen, rafft er sich auf, die Täter zur Strecke zu bringen ... und er ist dabei sehr zielstrebig!

Hmm ...

Alles kupfern die Amerikaner ab! Bereits 1987 ließ der Franzose Elie Chouraqui Agent Creasy - damals gespielt von Scott Glenn - auf die kleine Tochter einer amerikansichen Familie aufpassen. Damals wurde diese in Italien vom organisierten Verbrechen entführt. In der 2004er Neuverfilmung siedelt Tony Scott (Top Gun, Last Boy Scout, Crimson Tide ...) die Geschichte in Mexico City an. Die Familie ist nicht ganz amerikanisch, das Verbrechen aber immer noch organisiert.

Das erste Drittel der fast 2 1/2 Stunden ist sehr bedächtig. Scott baut die Figuren langsam auf, erklärt die Umstände und läßt Denzel Washington Zeit, den zerknautschten Ex-CIA Agenten glaubwürdig zu machen. Ihm zur Seite bringt Christopher Walken gewohnt routiniert eine souveräne Vorstellung. Die beiden führen mit wenigen Worten eine lange Freundschaft und gleichzeitig das Trauma der Veteranen ein. Dabei kann Scott komplett auf das sonst gern genutzte Stilmittel "kurzer Traumsequenzen" mit heftigen Szenen der Vergangenheit verzichten.

Auch die kleine Dakota Fanning macht ihre Sache sehr gut, und das wo ich sonst gar nicht auf kleine Kinder in Filmen stehe. Aber da ist nichts Naseweises, nichts Überdrehtes und keinerlei Allüren. Pita Ramos ist einfach authentisch. Trotz der durchweg guten schauspielerischen Leistung ist die Anfangsphase des Films ein wenig lang geraten. Zwar alles gut gespielt und die Handlung nach vorn bringend, trotzdem aber stellenweise leicht zäh und gedehnt. Ich weiß nicht wie man es hätte besser machen sollen, aber ich bin ja auch nicht der Regisseur, sondern nur der Zuschauer, der in der ersten Hälfte ein wenig im Stuhl rumgerutscht ist. Vor allen Dingen da der Trailer zum Film ein gänzlich anderes Tempo versprach. Wahrscheinlich ein typischer Fall von falsch geweckter Erwartung.

Mit der Entführung nimmt der Film dann deutlich Fahrt auf. Die Schnitte werden schneller und die Washington wechselt plötzlich die Gesinnung. Vorher fast lethargisch und langsam auftauend geht er nun zielstrebig und konzentriert vor. Scott ist ab jetzt auch auf einer deutlich härteren Schiene. Was Creasy ankündigt hält er auch und Scott bleibt mit der Kamera dabei. Das ist nicht unbedingt politisch korrekt - auch wenn immer "die Richtigen" dran glauben müssen. Splatterfans werden sicher nicht auf ihre Kosten kommen (und das würde auch nicht passen), aber der Actionfraktion ist Genüge getan.

Untermalt ist der Streifen durchweg mit lateinamerikanischer Musik - kam mir jedenfalls so vor. Und das ist eigentlich auch mein größter Kritikpunkt: ich mag dieses Mariachigeklimper einfach nicht.

Von was reden wir hier also? Gute schauspielerische Leistungen, eine solide Story und das einzige was ein bißchen nervt, ist die Musik und einige anfängliche Längen. Na bitte! :-) Mit hat "Mann unter Feuer" ausnehmend gut gefallen. Defintitiv ein Kinobesuch wert!

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