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Der Soundtrack zum Film bei ...
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Kung Fu Hustle

gesehen: 31.03.2005 "zu Hause"

Bundesstart: 02.06.2005

Als ich mit Alex in Hameln "Hitch" geguckt habe, lief ein genialer Trailer eines asiatischen Films. Bullet-Time Effekte, dunkle Typen mit schwarzen Mänteln, Kloppereien, Schießereien und - Tanzeinlagen! Ich habe ziemlich erstaunt geguckt und war begeistert. Zufällig habe ich dann beim Stöbern auf Amazon.com die DVD entdeckt - zwar nur kantonesisch mit englischen Untertiteln ... aber dafür saubillig :-)

Zum Inhalt ...

In Schanghai um 1940 herum bekämpfen sich zwei große Banden. Die "Crocodile Gang" und die "Axe Gang". Nachdem der Boß der Crocodiles (Xiaogang Feng) per Axt ins Jenseits befördert wurde, gibt es nicht mehr viele, die sich gegen die Axt-Bande stellen. Außer einem kleinen Slum, in welchem eine resolute Vermieterin (Qiu Yuen) und ihr lächerlicher Mann (Wah Yuen) ein hartes Regiment führen. Als die Äxte hier auftauchen werden sie völlig überraschend von einem Schneider (Chiu Chi Ling) und einem Koch (Dong Zhi Hua) zurück geschlagen.

Die beiden sind offensichtlich große Kung-Fu Meister ... doch einem erneuten Angriff mit Verstärkung durch die blinden "Nummer 1 Killer" können auch sie nicht lange abwehren - bis plötzlich die Vermieterin und ihr Mann auf dem Plan erscheinen und richtig los legen! Gleichzeitig will der junge Taugenichts Sing (Stephen Chow) Mitglied bei den Äxten werden. Als Aufnahmeprüfung, soll er den gefürchteten "Beast" (Siu Lung Leung) aus einer Irrenanstalt befreien, damit die Gang endlich eine Waffe gegen den aufmüpfigen Slum und seine Vermieterin hat ...

Hmm ...

Ui, da geht's richtig rund! Stephen Chow, der hier Regie führt, das Buch geschrieben und gleichzeitig auch noch eine der Hauptrollen übernommen hat, haut mächtig auf den Putz. Die Geschichte geht von Anfang an fulminant los und verliert dabei keinen Augenblick an Fahrt. Die Story hört sich nicht nur oben in der Inhaltsangabe ein wenig belanglos an, sie ist auch tatsächlich nicht mehr als ein loses Gerüst um die absolut überzeugenden und akrobatischen Kung-Fu Szenen zusammen zu halten.

Und die gibt's reichlich. Von der Machart her ein Mischmasch aus durch die Luft rennenden und fliegenden Helden wie in "Crouching Tiger Hidden Dragon", Slapstick-Klopperei wie Jackie Chan sie zelebriert und harten Szenen in Bullet-Time, wie die Wachowskis sie mit "Die Matrix" populär gemacht haben. Alles bunt gemischt. Dabei sind die Tricks kein bisschen plump - so hätten die Kämpfe Neos gegen den multiplen Agent Smith in "Revolutions" aussehen sollen! Natürlich kann man erkennen, wenn Kollege Computer eingegriffen hat, aber dazu muß man auch mal genau hinschauen.

Die Darsteller - von denen ich keinen kannte, auch wenn Stephen Show mit "Shaolin Soccer" bereits hier im Kino zu sehen war - machen ihre Sache großartig. Die "Landlady" mit ständig schnodderig im Mundwinkel hängender Zigarette und Lockenwicklern im Haar ist im wahrsten Sinne des Wortes "herr"lich. Genial war der erste Auftritt von Kwok Kuen Chan als Brother Sum - der rechten Hand der Axe Gang. Wunderbar arrogant und leichtfüßig tänzelnd metzelt er durch die Menge.

Wenn ich hier von Kämpfen und Metzeln spreche, so ist das tatsächlich so. Aber vielleicht nur einen Deut härter als der familienkompatible Jackie Chan. Großartig Blut fließt da nicht - und das passt gut zu "Kung Fu Hustle", der ja eigentlich eine Komödie sein will. Der Film ist witzig-klamaukig, manchmal ein bißchen romantisch und sehr, sehr action-lastig. Genau die richtige Mischung - allerdings sollte man ein wenig auf asiatische Action stehen. Wer es gar nicht verknusen kann, dass die Helden auch mal durch die Luft fliegen oder beim Laufen Beine wie der Roadrunner haben, der schüttelt vielleicht seinen Kopf - ich habe dabei ordentlich geschmunzelt.

Und ausnahmsweise bin ich mal gespannt, wie der Film synchronisiert wird. Ich bin kein großartiger Originalsprachenfanatiker, aber ich habe meine Zweifel, wie man die gelangweilte, langsame Sprechweise von z.B. Brother Sum ordentlich hin bekommen will. Vor allen Dingen vor dem Hintergrund, dass solche Slapstick Sachen in D-Land oft mit viel zu hohen, kreischigen Stimmen synchronisiert werden. Und das würde in diesem Fall wirklich einiges an Wirkung kaputt machen!

"Kung Fu Hustle" ist definitiv eine Empfehlung wert. Ansehen und Spaß haben. Stephen Chows "Shaolin Soccer" ist bei mir jedenfalls schon auf der noch-zu-sehen Liste!

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