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Kino - dafür werden Filme gemacht

Kate & Leopold

Bundesstart: 25.04.2002

Sneak 24.04.2002 Residenz (Bückeburg)

Zwei Wochen habe ich mir eine Auszeit genommen und war nicht im Kino. Offensichtlich ein geschickt gewählter Zeitpunkt, denn "Showtime" und "Down" hätte ich zwar beide gern gesehen, aber offenbar sind es doch nicht die erhofften netten Filmchen geworden, die die Trailer versprachen. Nunja, und drei Nieten hintereinander wird sich das Resi wohl nicht leisten. Also setzte ich mich trotz Gartenarbeit um 22.00 Uhr ins Auto und machte mich auf den Weg, dem Überraschungsfilm zu huldigen ...

Zum Inhalt ...

Herzog Leopold Mountbatten (Hugh Jackman) hat mehrere Probleme: er hat fortschrittliche technische Ideen, die seine Mitmenschen nicht verstehen, er hat einen Onkel, der ihn unbdedingt unter die Haube bringen will und er ist ein Adeliger - ohne Geld! Diese Vorbedingungen sind die Grundlage für den Entschluß, während einer Festivität im Hause Mountbatten in New York den jungen Leopold zu vermählen. Doch dieser bemerkt noch beim Erwählen seiner zukünftigen Gemahlin einen Gast, welcher sich äußerst merkwürdig verhält und mit gar obskuren Geräten hantiert. Leopold folgt dem Mann und gerät während der Verfolgung unversehens aus dem Jahr 1876 in das New York heutigen Datums!

Stuart Besser (Liev Schreiber) - jener ist der merkwürdige Mann - hat nämlichst ein Zeitloch entdeckt, welches ihm den Wechsel zwischen den Epochen ermöglicht! Völlig überrumpelt von der Umgebung ist Leopold verwirrt, verärgert und gleichermaßen fasziniert. Als ihm dann auch noch die hübsche Ex-Freundin Stuarts in Person der selbstbewußten Marktforscherin Kate McKay (Meg Ryan) über den Weg läuft, ist Herzog Leo gar nicht mehr so unglücklich mit seinem Los. Doch das Zeitloch ist nur noch eine Woche offen ...

Hmm ...

Meg Ryan Filme? Ich hatte neben mir die Dorfprolls sitzen und diese machten bereits während der Trailer lautstark darauf aufmerksam, daß sie *diesen* Film nicht sehen wollten. Ich war geneigt, mich im Stillen dieser Gruppe anzuschließen, doch der Verlauf des Films machte mir da einen Strich durch die Rechnung ;-)

Üblicherweise legt die stupsnasige Frau Ryan einen Unschuldsblick auf und stolpert als äußerlich starke Frau, aber emotional schwaches Frauchen durch den Film um im Verlauf ihre unglückliche Liebe doch zu bekommen (oder auch nicht ... nicht daß m ir hier vorgeworfen wird, ich verrate das Ende!) und den Zuschauer mit einer Träne im einen und einem Lachen im anderen Auge aus dem Kino zu entlassen - gääähn. Naja, wenn man's genau nimmt, passiert in diesem Film nicht wirklich etwas anderes und Meg Ryan kann das ja zugegebenermaßen auch ganz gut - sowohl spielen als auch aussehen.

Aber immer steht ihr dabei ein wirklich starker Part zur Seite, sei es Tom Hanks, Tim Robbins, Kevin Kline oder - unvergessen - Billy Crystal. In "Kate & Leopold" übernimmt diesen Part Hugh Jackman, den man ansonsten wohl nur mit langen Krallen aus den Fingerknöcheln und einem überproportionalen Bartwuchs oder als genialer Hacker kennt. Jackman hat einen wirklich starken Part und gibt den Ettikette-festen Gentleman überzeugend und humorvoll. Ich hätte mir gewünscht, dies im englischen Original zu sehen. Die Sprache ist was das angeht einfach "edler" und trockener (um nicht zu sagen: cooler) als das deutsche.

Insgesamt hat Regisseur James Mangold ("Copland", "Girl Interrupted") ein harmloses Filmchen abgeliefert - typische Meg Ryan Kost und genau das was ich erwartet habe. Der Zeitreiseaspekt wurde erfreulicherweise nicht weiter ausgewalzt, denn das was davon erzählt wurde, reichte nur für einen Kalauer. Ansonsten lebt der Film hauptsächlich von der Situationskomik zwischen den alten und den neuen Verhaltensweisen. Einem Thema also, welches so oder in abgewandelter Form noch nie auf der Leinwand zu sehen war.

Den gutgelaunten Darstellern ist es daher anzulasten, daß "Kate & Leopold" trotz der ausgenudelten Grundgeschichte, der vorhersehbaren Handlung und den minimalistischen Witzen ganz amüsant ist und sogar den einen oder anderen rührigen Moment hat.

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