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"Jungfrau" bei
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Jungfrau (40), männlich, sucht

gesehen: 02.10.2005 (Kinoplex Bad Oeynhausen)

Der Trailer versprach Slapstick und womöglich ein paar lustige Gags unterhalb der Gürtellinie. Ja, ich fand die Vorschau wirklich witzig. Der "Filmdienst" sprach allerdings eine mehr als deutliche Warnung aus. Aber davon ließ ich mich nicht abschrecken und auch die IMDB ist halbwegs wohlwollend.

Zum Inhalt ...

Was macht ein 40jähriger Single nach der Arbeit? Er überlegt sich, was er sich zu essen zaubert, kauft stundenlang ein, bereitet noch einmal so lange vor und hat dann keinen Hunger mehr. So beschreibt jedenfalls Andy Stitzer (Steve Carell) sein Wochenende, als er von einem Kollegen gefragt wird, wie er die freien Tage verbracht hat. Wenn Andy gerade nicht kocht, hält er sich auf seinem Heimtrainer fit, spielt Videospiele oder guckt Fernsehen. Nur mit Frauen hat er nichts am Hut.

Als seine Kollegen für eine Pokerrunde noch einen fünften Mann suchen, nehmen sie notgedrungen Andy. Im Laufe des Abends werden die Gespräche schlüpfriger und nach und nach hauen alle Ihre Aufreißergeschichten raus. Bis die Reihe an Andy ist, welcher stammelnd erbärmlich lügt. Er hat halt noch nicht. Die Kollegen sind entsetzt und versuchen fortan mit dem Holzhammer, Andy seinen ersten "Stich" zu besorgen ...

Hmm ...

Da saß ich also am Sonntagabend zwischen Mitgliedern der Zielgruppe im Kino und fragte mich, warum sich manche Leute nicht waschen, wenn sie unter Leute gehen. Naja, Nase zu und durch. Regisseur Judd Apatow (der einzige, mir bekannte, Film an dem er mitwirkte, ist das unsägliche Jim Carrey Vehikel "The Cable Guy") hatte es anfangs durchaus raus, die Jungfrau Andy "einzuführen" (<schnenkelklopf>, was ein Kalauer - genau wie im Film).

Sein durchgeplantes Aufstehen, Körperpflege, Fahhrad fertig machen und zum Job gehen war recht amüsant. Steve Carrel ist sehr symphatisch, nicht verklemmt oder peinlich, einfach nur ein netter Kerl. Leider kann man das von seinen Kollegen (sowohl im Film als auch als Darsteller nicht sagen). Durch die Bank Knallchargen, deren Namen sich zu merken, vergeudete Synapsenanstrengung wäre. Da werden dumme Sprüche geklopft, mit dem Lehrbuch für die angehende Knalltüte in der Hand versucht "komisch" zu sein. Klappt nur nicht.

Nach knapp 20 Minuten war ich schon leicht angefressen, weil es wirklich nicht witzig wurde. Nicht mal komisch. Eigentlich war es öde. Als dann nach dem ersten Dateversuch das besoffene Objekt der Begierde (ja klar, 'ne besoffene Tussy ist als erstes Versuchskaninchen auserkoren) den Mageninhalt schwallartig im Gesicht Andys platziert, überlegte ich das erste Mal, ob es draußen wohl immer noch so schönes Wetter war ..

Dann wurde noch wachsenthaart, was im Trailer wirklich witzig war, hier aber viel zu lang ausgewalzt wurde und darum leider kein Stück lustig war. Warum irgendwann zwei Kollegen Leuchtstoffröhren an einer Laderampe kaputt schlugen wurde vielleicht im weiteren Verlauf dieser Ansammlung von präpupertären Witzen erklärt, ich kenne sie jedenfalls nicht. Nach 60 Minuten hatte ich die Faxen dicke und bin frustriert aus dem Saal geflüchtet.

6,50 Euro wirklich aus dem Fenster geworfen. An dem Film passt bis auf die ersten 10 Minuten und den Hauptdarsteller gar nichts. Wieso die IMDB da eine so gute Bewertung auswirft, verstehe ich nicht. Womöglich wurde der Film für die tumbe deutsche Kundschaft kaputt übersetzt ... wer weiß. Ich werde mir sicher nicht das Original anschauen, um mir diese Frage zu beantworten.

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