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Kino - dafür werden Filme gemacht

Ice Age

Kinopolis Bad Oeynhausen (26.03.2002)

Am Sonntagabend wollten wir in Bückeburg den lange geteaserten und von Vanilla Ice' altem Gassenhauer "Ice Ice Baby" begleiteten Scrat vor herabschießenden Eisblöcken, zuckenden Blitzen flüchten sehen. Leider gelang es den dazu Auserkorenen nicht, rechtzeitig Karten zu reservieren. Abends um 19.00 Uhr bekommt man am Startwochenende auch keine Karten mehr ... Pah - Dilletanten! ;-)

Notgedrungen verlegten wir den Besuch auf den vergünstigten Dienstag im Kinopolis. Dort war mir nach 10 Sekunden klar, warum ich so gerne Sneaks besuche. Horden von krakelenden Halbwüchsigen incl. Sozias parkten ihre Plastiknähmaschinen von Aprilia und Gilera vor'm Eingang um das Kinopolis in einen Tempel der Popcornanbeter und Rückenlehnentreter zu verwandeln.

"Augen zu und durch!" In Zukunft aber nur noch Horrorfilme in der Nachmittagsvorstellung ... wenn's denn unbedingt das Kinopolis sein muß.

Zum Inhalt ...

Die Temperatur sinkt überall auf der Welt gewaltig. Eine dicke Eissschicht beginnt die Kontinente zu überziehen und alle Lebewesen, groß oder klein, flüchten gen Süden, wo die Sonne noch ein wenig über die Temperaturen bestimmen kann. Alle? Nein, nicht alle. Manfred das mürrische Mammut hat seinen eigenen Kopf und schwimmt gegen den Strom. Nach kurzer Zeit rettet er ungewollterweise das tolpatschige und nervtötende Faultier Sid. Welches sich fortan befleißigt fühlt, Manfred zu begleiten.

Nach kurzer Zeit fällt ihnen ein kleines Menschenbaby quasi vor die Füße. Die beiden beschließen, den Kleinen wieder wieder an den heimischen Herd zu bringen. Ehrensache! Dummerweise sind weder Mammuts noch Faultiere begnadete Spurenleser und da kommt ihnen der Diego der Säbelzahntiger gerade recht - wenn er auch eigentlich auf Futtersuche ist. Doch Manfreds Masse leistet gute Überzeugungsarbeit und nach einigen Querelen sind die drei unterwegs zum Sichelpass um dort die Menschen zu finden ...

Hmm ...

Zur Zeit boomen die Zeichentrick- und Animationsfilme und es sind nicht ausschließlich die jüngeren unter den Kinogängern, die sich die meist urkomischen Vergnügen ansehen. Seit ca. einem halben Jahr geraten Kinobesucher bei den Trailern zu "Ice Age" geradezu aus dem Häuschen, wenn das kleine Säbelzahneichhörnchen Scrat versucht seine Beute im ewigen Eis zu verstecken. Als ich den Trailer zum ersten Mal sah, dachte ich an einen der genialen Vorfilme aus dem Hause Pixar. "Gerry's Game" oder auch "Der Vogelschreck" aus dem Vorprogramm der "Monster AG" sind vielleicht einigen ein Begriff.

So ist denn dieses Werk aus den Fox Animation Studios, die unter anderem auch am leider nicht so beachteten "Titan A.E." beteiligt waren, rein optisch ein wahrer Leckerbissen. Ohne Übertreibung sind die Animationen sowohl der Landschaften (Wasser ...) als auch der Mimik der Tiere genial. Das gefiel mir noch besser als in "Shrek". Augenbrauen lupfen, Zähne fletschen, große Augen machen waren excellent umgesetzt. Und das obwohl einige Emotionsausdrücke wohl eher Grimassen aus einer Tiny-Toons Geschichte sind, denn eine ernst gemeinte Umsetzung einer Gefühlsregung.

Und genau daraus bezieht "Ice Age" seinen Witz. Grimassen, Slapstick und ein kleines bißchen Wortwitz - fehlt nur noch, daß Sid eine Torte ins Gesicht bekommt. Massenhaft Anspielungen wie in "Shrek" sucht man vergebens. Der Humor von "Ice Age" ist familienkompatibel, da freut sich vom Kleinkind bis zum Großvater die ganze Bagage ohne daß es wehtut. Leider ist das auch gleichzeitig der große Nachteil des Films. Er bietet zwar wirklich lustigen Humor, verschießt das Pulver aber zu gut einem Drittel bereits in den Trailern und dann nochmal in den ersten Minuten des Vorspanns. Da wäre etwas mehr Respektlosigkeit bzw. Gemeinheit gar nicht mal so schlecht gewesen um auch zwischen den "Brüllern" für einen richtig hohen Level zu sorgen.

Die Geschichte selbst ist ganz niedlich - mehr aber auch nicht. Wirkliche Spannung kommt wohl nur bei den ganz kleinen Besuchern auf. Zum Schluß war ich sogar ein wenig unzufrieden mit dem Ende. Zu kitschig und vorhersehbar.

Natürlich ist "Ice Age" ein wirklich guter und witziger Film. Das er nicht langweilig wird liegt sicher nicht zuletzt an der mit 75 Minuten doch recht kurzen Laufzeit. Da bleibt gar keine Zeit für Durststrecken. Aber nach Filmen wie "Shrek" oder auch "Monster AG" bleibt "Ice Age" nur der dritte Platz. Ist doch auch gut, oder?

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