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- 'Ne Günstige Gelegenheit -
03.11.1999 / Kinopolis 1 (Bad Oeynhausen)

Irgendwie scheint es ein Gesetz zu sein, daß ein deutscher Film in der Preview gezeigt wird, wenn nur irgendwie einer greifbar ist. Das war im Astoria in Bielefeld so und es scheint sich jetzt im Oeynhausener Kinopolis zu wiederholen.

Statt meinen Tip "The thirteenth Floor" zu zeigen, mußte ich mit Erschrecken feststellen, daß wohl der mir völlig unbekannte "'Ne günstige Gelegenheit" laufen würde. Naja, wenigstens Benno Fürmann und Armin Rohde sagten mir etwas.

Indiskutabel allerdings erneut die Geräuschkulisse. Die unter diesem Saal liegende Discothek war wieder *deutlich* zu hören. In einem vor längerer Zeit mit dem Technikverantwortlichen geführten Gespräch wurde deutlich, daß dem Kinopolis das Problem bekannt sei und sogar schon Messungen in Planung waren. Nur leider hat sich *nichts* getan. Schade, daß der Saal keine THX-Zertifizierung hat *#grummel#* Soviel zu meiner Laune ... ;-)

Zum Inhalt ...

Der hübsche Versager Gosbert Klee (Benno Führmann) lebt in einem vergammelten Wohnwagen auf dem völlig heruntergekommenen Campingplatz des rührigen Thilo "Abo" Abogast (Armin Rohde). Dieser ist in der Lage alles in "null komma nix" zu reparieren, schafft es dabei aber oft auch das genaue Gegenteil, wie z.B. die Sprengung Gosberts Wohnwagens, zu fabrizieren.

Ohne Wohnung und ohne Job hat Gosbert nun auch noch die Prostituierte Carlotta Valdez (Rebecca Immanuel) auf der Pelle, die bei Ihrem letzten Job ihren Freier ins Jenseits befördert hat. Da Gosbert ihr für DM 5.000,-- versprochen hatte die Leiche zu beseitigen und dieser Vertuschungsversuch gehörig in die Hose ging, will Carlotta nun ihr Geld zurück.

Unglücklicherweise gehörte der Tote zur polnischen Mafia und diese ist auf der Suche nach Carlotta um den Tod ihres Mitglieds zu sühnen. Gosbert hat also bereits alle Hände voll zu tun, als auch noch das Grundstück von Abo gepfändet wird ...

Hmm ...

Ich habe ja Schlimmes befürchtet, und es schien sich auch in den ersten Minuten zu bewahrheiten, daß es sich hier um eine üble Klamotte handeln würden. Tatsächlich ist alles sehr albern gehalten. Das geht bei der gekauderwelschten polnischen Sprache los und hört bei den vielfach eingesetzten Toneffekten nicht auf. Man verbessere mich bitte, wenn es wirklich Polnisch war. Die paar Brocken, die ich während meiner grünen Ausbildung gelernt habe, konnte ich jedenfalls nirgends unterbringen.

Gerade die Tongimmicks haben mich zunehmend genervt. Bei schnellen Bewegungen, kleineren Explosionen oder Ausrutschern, wurden sehr oft irgendwelche "Duffy Duck" Töne eingespielt, wie sie in einem Cartoon sicher passen würden, in so einem Realfilm aber total deplaziert wirkten. Nein, ich glaube nicht, daß es die Disco aus dem Untergeschoß war ;-)

Die andere Seite ist, daß ich manchmal Klamotten recht unterhaltsam finde. Je mehr Leuten ich von dem Film erzählt habe, umso besser wurde er irgendwie. Mittlerweile bin ich soweit, daß ich sage, er hat mir gut gefallen. Tatsächlich lebt der Film von dem Zusammenspiel Benno Führmanns und Armin Rohdes, die wirklich gut gelaunt und fast schon "glaubwürdig" - soweit man das von dieser Verwechslungs-Gauner-Mörder-Komödie überhaupt sagen kann - spielten.
Sehr witzig auch der kleine Gastauftritt Hark Bohms als koksender Pathologe.

Die Geschichte ist zwar nicht widersprüchlich und auch in jeder einzelnen Szene nicht unbedingt abwegig, aber das Zusammenkommen so vieler Zufälle, Gegebenheiten und Personen macht es schwierig, das Ganze ernst zu nehmen. Einer der Filme, die irgendwie im Kopf reifen *g*, allerdings garantiert nicht, weil sie soviel Tiefgang haben.

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