Da hat sich doch tatsächlich noch jemand gefunden, der mich mal freiwillig in die späte Sneak begleitet ... und dann auch noch mit "Anhang". Einerseits schön, daß ich den weiten Weg nicht alleine antreten muß, andererseits: Wie soll ich so kurz vor der Vorstellung noch vernünftige Karten bekommen? :-o Nachdem in der letzten Woche der unsägliche "Boat Trip" von Cuba Gooding Jr. fast zum Verlassen des Saals aufforderte, konnte es in dieser Woche ja eigentlich nur bergauf gehen ... Zum Inhalt ...1962 ist die "Antonia Graza" auf einer Kreuzfahrt in südlichen Gefilden, als plötzlich jeglicher Kontakt zu dem Schiff abreißt. Der Dampfer ist von einem Augenblick auf den anderen einfach nicht mehr da! 40 Jahre später ist Capt. Sean Murphy (Gabriel Byrne) mit seiner Crew auf einem kleinen Bergungskreuzer in der Gegend um die Beringstraße unterwegs, als er von einem Wetterflieger den Tipp bekommt, daß ein herrenloses Schiff ein paar Tage entfernt in der Beringsee treibt.
Hmm ...Oh nein, eine Komödie! Schalala-Musik, strahlend blauer Himmel, pinkfarbene Vorspannschrift und dann auch noch ein Dampfer. Die letzte Sneak begann mir gerade wieder hoch zu kommen, als der wohl heftigste Stimmungsumschwung der letzten Jahre auf der Leinwand passierte! Ich bin mit dem Kopf unter die Kante der Rückenlehne gerutscht und habe im Chor mitgeächzt. Nein, nein, zimperlich ist Steve Beck - der vorher bereits die "Dreizehn Geister" auf die Leinwand bannte - nicht.
Die Effekte sind ansehnlich, die Schauspieler haben in der 10-kleine-Negerlein Story sowieso nicht viel zu tun, außer entsetzt zu gucken und Gabriel Byrne darf von Zeit zu Zeit mal den Seebären raushängen lassen. Das man dabei meist im voraus weiß, was als nächstes passieren wird, tut der Spannung keinen Abbruch. Bei "The Fog" verjagt man sich ja auch jedes Mal, wenn der Schrank auf dem Boot aufklappt ;-) Das einzige was der Film also tut, ist dem Zuschauer einen Schrecken nach dem anderen einzujagen. Nicht weniger, aber auch nicht mehr hat er zu bieten und das ist gleichzeitig auch sein großes Manko.
Als Sneak-Preview absolut überzeugend, ansonsten reicht aber auch der spätere Genuß im Pantoffelkino. |