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Face Off

gesehen: 10.09.1997

Verzweifelt habe ich im September jemanden gesucht, der mit mir in die monatliche Preview des Astoria in Bielefeld geht, waren doch alle meine 'üblichen' Mitstreiter entweder im Urlaub, auf Seminaren oder sonstwie zu Hause involviert. So mußte leider Gottes wieder Jens (ja genau, der von der 'Lost World' Geschichte :-|) herhalten. Gott sei Dank kamen noch zwei andere Freunde mit, so daß die Chancen nicht wieder allein ins Kino zu müssen ganz gut standen.

Also saßen wir nach dem unvermeidlichen Gedrängel am Einlaß und dem spaßigen Hick-Hack um die besten Sitzplätze (Ein paar ganz Schlaue waren einfach aus der vorhergehenden Vorstellung sitzengeblieben!) so ziemlich in der Mitte im großen Saal und warteten auf die Preview. Ein Arbeitskollege hatte auf 'Face Off' getippt, da man bei Premiere Karten für eine solche Preview und Bielefeld ausnahmsweise *nicht* auf der Liste der veranstaltenden Theater stand. Glücklicherweise kam es dann auch so, ich hatte nämlich schon M.I.B. für den folgenden Freitag geplant ...

Sean Archer (John Travolta) jagt seit 6 Jahren den Top-Terroristen Castor Troy (Nicholas Cage) nachdem dieser seinen 5 jährigen Sohn während eines Kirmes-Besuches erschossen hat. Archer Jagd auf den Troy ist bereits zu einem persönlichen Krieg ausgeartet, unter dem sowohl seine Frau Eve (Joan Allen) als auch seine Kollegen leiden müssen. Je öfter der hochintelligente, brutale und unglaublich arrogante Troy dem Zugriff Archers entgangen ist, umso verbitterter und verkniffener ist dieser ihm auf den Fersen.

Als er den Tip bekommt, daß Troys Bruder Pollux in der Stadt ist und ein Flugzeug gemietet hat, setzt Archer alle Hebel in Bewegung um auf dem Flughafen eine Falle aufzubauen. Denn wo Pollux ist, ist Castor nicht weit. Der eher schwächliche Bruder redet nur mit dem starken Castor und Castor fühlt sich für seinen Bruder verantwortlich. Als das gecharterte Flugzeug auf die Rollbahn fährt, ist es so auch gleich von etlichen Polizeiwagen umzingelt. Das hindert Troy aber nicht daran, den Piloten trotzdem zum Start zu zwingen.

Mit Hilfe eines Hubschraubers gelingt es Archer den Jet zu stoppen. Leider geht dabei der Jet und ein Hangar in Flammen auf. Im darauffolgenden Nahkampf gelingt es Archer Troy zu stellen und mit Hilfe einer testweise aufgebauten Flugzeugturbine 'kaltzustellen'. Erleichtert kehrt Sean Archer an diesem Abend nach Hause. Doch schon am nächsten Morgen erfährt er von einer letzten 'Plage' die Castor Troy sich ausgedacht hat. Eine riesige Bombe ist in der Stadt versteckt und tickt vor sich hin. Der einzige der weiß wo sie versteckt ist, ist Castors Bruder Pollux - aber der redet nur mit seinem Bruder.

In dieser Situation bietet ein Wissenschaftler des FBI Sean Archer an, sich einer Operation zu unterziehen. Castors Körper wird künstlich am Leben erhalten und so ist es möglich, dessen Gesicht mit dem Archers zu tauschen. Archer könnte dann im Gefängnis Pollux treffen und so an das Versteck der Bombe kommen! Nach langen Hin und Her entschließt sich der Polizist zu dem Eingriff und bekommt in einer langen Operation das Aussehen des Terroristen verpaßt.

Er wird als Castor Troy ins Gefängnis eingeschleust und es gelingt ihm, das Versteck der Bombe in Erfahrung zu bringen. Unglücklicherweise erwacht in dieser Zeit der für tot gehaltene Castor aus seinem wohl doch nicht so tiefen Koma und ist alles andere als erbaut über das Fehlen seines Gesichtes. In der Klinik entdeckt er das Gesicht Archers in einer Lösung und es gelingt ihm, den Arzt dazu zu 'überreden' ihm das Gesicht des Polizisten zu verpassen.

Nach der Operation bringt Troy die Mitwisser um den Gesichtstausch um und die Lage hat sich für Sean Archer im Gefängis nun natürlich dramatisch geändert. Verzweifelt versucht er zu entkommen ...

John Woo ist ja bekannt für seine ausufernde Action. Auch hier hat er wieder alle Register seines Könnens gezogen und bietet eine Explosion, einen Stunt nach dem Nächsten. Allerdings kommt bei Face/Off auch die Handlung nicht zu kurz, so daß man sich auch in den wenigen Szenen, in denen mal keine Action vorkommt durchaus gut unterhalten fühlt.

Die Handlungsweisen der Charactere sind nachvollziehbar, da, anders als bei vielen anderen 08/15 Actionstreifen, eine gewissen Ausarbeitung der Personen erfolgt. Diese beschränkt sich zwar im wesentlichen auf Archer, Castor und Pollux, aber das sind auch die drei Personen, die den Film im wesentlichen tragen. Im Vergleich zu manchem Jean-Claude Van Damme Film ist Face/Off allerdings das reinste Epos.

Der Ton hörte sich zumindest im Astoria bombastisch an. Es waren sogar einige Stimmen hörbar, die nach einer Verringerung der Lautstärke riefen. Völlig undenkbar ;-)

Einige Ungereimtheiten leistet sich der Film zwar, aber im Prinzip ist das bei jedem Film dieser Art so. Trotzdem fragte ich mich nachher, ob es nicht einfacher gewesen wäre, gleich das Gehirn zu transplantieren ... Und warum hatte Troy nach der Nachbrenner Action kein verbruzeltes Gesicht? Na ja, ist wohl auch ein wenig egal ...

Diesen Film darf man in diesem Jahr als Action-Film-Freund auf gar keinen Fall verpassen, für mich noch besser als 'Jackie Chan's First Strike' - und den fand ich schon ziemlich gut!

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