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Kino - dafür werden Filme gemacht

Extreme Ops

12.03.2003 Residenz (Bückeburg)

Ein Monat unfreiwillige Pause und Kinoentzug (warum erfährt man hier ...) liegen hinter mir. Alex begleitete mich und ich freute mich richtig auf die Vorstellung in Bückeburg. An der Kasse mußte man ungewöhnlich lange anstehen, es sah so aus, als ob der Computer Zicken machte. Natürlich ausgerechnet dann, wenn ich mit Krücken in der Schlange stehe ...

Zum Inhalt ...

Ian (Rufus Sewell) und sein Team drehen atemberaubende Werbespots, sei es mit dem Kajak in einem tosenden Gebirgsbach oder im freien Fall beim Sprung aus einem Flugzeug. Für eine brandneue Digitalkamera verlangt der Hersteller einen ganz besonderen Spot. Snowboarder und Skifahrer sollen vor einer Lawine fliehen und dies gleichzeitig mit der Kamera festhalten. Kein Problem, nur ist im Team keiner, der so sicher auf den Brettern steht, daß der Clip "in echt" gedreht werden kann und für eine Computeranimation fehlt das Geld und die Zeit.

So heuert er die jungen In-Sportler Silo (Joe Absolom), Kittie (Jana Pallaske) und Chloe (Brigitte Wilson-Sampras) an, um die Action abzudrehen. In den österreichischen Alpen ist ein vorzüglicher Drehort gefunden und putzigerweise wird direkt nebenan auf dem Gipfel ein riesiges Hotel von serbischen Gastarbeitern gebaut. Dort quartiert sich die Crew für die Drehzeit ein. Blöd nur, daß sich der angeblich jüngst mit einem Flugzeug abgestürzte Serbenscherge Slobovan Pavle (Klaus Löwitsch) just diese Baustelle ebenfalls als vorübergehendes Versteck ausgesucht hat ...

Hmm ...

Was eine selten dämliche und vor allen Dingen dünne Story?! Videoclip drehen und dabei gestört werden. Gut, man hätte daraus tatsächlich einen zumindest auf der Action Ebene spannenden Film machen können. "Cliffhanger" war ja im wesentlichen soviel anders auch nicht. Aber - leider, leider muß man sagen - ist eigentlich bei solchen Filmen immer wenn "Germany" mit als Produktionsland angegeben ist, Bockmist hoch drei zu erwarten.

Dem Regisseur Christian Duguay ("Art of War" und immerhin "Screamers") gelingt es zu keiner Sekunde irgendwas aufzubauen, was Spannung nahe kommen würde. Dazu dirigiert er seine Schauspieler (darf man das zu diesen Knallchargen überhaupt sagen?) durch einen so fürchterlich verquasten, unlogischen und an den Haaren herbeigezogenen Plot, daß allein der Versuch hier einer Handlung folgen zu wollen, unweigerlich zu Kopfschmerzen führt. Mir ist absolut schleierhaft, was Heino Ferch und Klaus Löwitsch (welch unrühmlicher letzter Film <seufz>) geritten hat, als sie zu diesem Mist ihre Zusage gegeben haben. Wobei Löwitsch als einziger im ganzen Team erkennen läßt, daß er schauspielern kann.

Richtiggehend genervt war ich von der schwulstlippigen Jana Pallaske. Null Talent, null Ausstrahlung und das Geschick die unsäglichen Texte auch noch mit dem Charme einer Bettpfanne aufsagen zu können. Schrecklich! Das einzige, was mich bei der jungen Dame zum Nachdenken animierte war, was wohl auf ihrem T-Shirt stand. Leider zeigte die Kamera die einzig interessanten Dinge niemals ganz. Dazu gesellt sich noch Tennisspielerehefrau Brigitte Wilson-Sampras, die außer dümmlich gucken eigentlich weder zum Film noch im Film etwas Sinniges beiträgt. Darstellerischer Totalausfall also.

Kurz vor dem Filmbesuch saß ich zu Hause noch vor meiner Playstation und entspannte mich bei einer Runde "Need for Speed" ... wie erstaunt ich war, als ich den Soundtrack im Kino wieder hörte! Blöderweise konnte ich im Kino nirgends in den Options einstellen, daß ich musikalische Untermalung gerne auf 5% hätte und die Motorengeräusch dafür lauter sein sollten.

Gibt's denn gar nichts positives zu vermerken? Doch! Die gezeigten Actionszenen an sich waren ganz gut gemacht. Einziges Manko war, daß man das alles bereits gesehen hat. Sei es in "Triple-X", irgendeinem "James Bond", "Cliffhanger" oder jedem beliebigen B-Film, alles schon da gewesen. Von dieser Sneak bleibt also wirklich nur ein sehr ärgerlicher Rückblick im Gedächtnis, der erst dann ganz verschwindet, wenn im Fernsehen nicht mehr penetrant für diese Zelluloidverschwendung geworben wird!

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