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"Der Pfad des Wikingers" bei
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Der Pfad des Wikingers

gesehen: 11.11.2008 (zu Hause)

Ab dem 23.11. auf DVD zu kaufen

den 13. Krieger gucke ich immer wieder ganz gerne, darum sagte ich nicht "nein", als mir neulich ein Rezensionsexemplar von "Der Weg des Wikingers" angeboten wurde.

Zum Inhalt ...

Wir schreiben das Jahr 1007. Die Wikinger haben die nördlichen Länder erkundet, wohnen in Skandinavien, Island und Grönland. Von dort aus erkunden sie die weiter westlich gelegenen Regionen und landen schließlich an der Ostküste Amerikas, wo sie auf die Ureinwohner treffen. Nach einigen Kämpfen fliehen sie und lassen zwei totgeglaubte Kundschafter zurück.

Diese arrangieren sich mit der Situation, bauen sich eine Unterkunft und versuchen in der rauhen Wildnis zu überleben. Dabei stellen sich ihnen nicht nur die Tiere und Einwohner des Landes in den Weg ...

Hmm ...

Presseversprechen sind zumeist groß. Manchmal werden sie gehalten, manchmal eher weniger. Hier wurde ein "mediativer Metaltrip in berauschenden Bildern" angepriesen. Metal ist schon mal gar nicht meine Musikrichtung und daher war ich auch verhalten skeptisch, was die musikalische Untermalung des Films anging. U.a. Judas Priest und Queens of the Stoneage (um mal nur die zu nennen, deren Namen ich auch schon mal gehört) sollen ihr Scherflein zum Soundtrack beigetragen haben. Nun, wenn die neuerdings akustische Gitarren zupfen und elegische Melodien zelebrieren und das dann "Metal" ist, dann stimmt das Versprechen des Klappentextes. Das was ich unter "Metal" verstehe, habe ich ungefähr 5 Minuten im gesamten Film bewusst vernommen.

Ähnlich sieht es mit den "berauschenden Bildern" aus. Berauschter Kameramann trifft den Kern der Sache eher. Fürchterlich verwackelte Großaufnahmen, ruckelige Schwenks in viel zu nahen Zooms und gänzlich verwackelte Handaufnahmen, wenn die beiden Akteure durch den Laubwald rennen. "Berauschend" empfand ich das nicht, eher voll nervig.

Apropos Akteuere. Die beiden Winkinger zeichnen sich durch lange Haare aus und dadurch, dass sie sich den Stuhlgang in Großaufnahme mit einer Handvoll Buchenblätter abwischen. Dazwischen roden sie den Wald mit ihren Streitäxten und sind wortkarg. Viel Gelegenheit zum Schauspielern bietet sich ihnen nicht, das Ganze läuft ungefähr auf "Blair Witch Project"-Niveau ab. Und im direkten Vergleich verdient Heather für ihre Leistung dann einen Oscar.

Der ganze Film wirkt wie eine ambitionierte Projektarbeit der Video-AG des örtlichen Gymnasiums - die sich dafür tatsächlich eine ordentliche Note abholen dürften. Um das ganze als ernstgemeinten Film unter's Volk zu bringen, müssen aber noch ein paar Schippen auf's Feuer geschmissen werden. Da hat Tony Stone, der bei dem Film ganz offensichtlich vom Drehbuch über Regie, Schnitt, Produktion und sogar Darsteller alles selbst gemacht hat, noch einiges zu lernen.

So billig leicht bin ich nicht zu unterhalten. Ein wenig Spannung, etwas ruhigere Kamera, auch mal eine Totale, vielleicht etwas mehr Dialog, eigentlich von allem etwas mehr. Nur die Metal-Musik war richtig dosiert. Nämlich irgendwie gar nicht.

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