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Kino - dafür werden Filme gemacht

Darkness

08.10.2003 Residenz (Bückeburg)

Nachdem ich letzten Mittwoch ein bißchen länger in der Schlange stehen musste, fuhr ich heuer noch zeitiger los um dann wirklich früh in Bückeburg zu sein. Tatsächlich konnte ich ohne Probleme bis zur Kasse gehen und mein Ticket lösen.

Blöderweise hatte ich dann noch massig Zeit ... also noch einmal raus an die frische Luft. Das man im Resi rauchen darf werde ich wohl nie verknusen. Als ich dann gegen halb 11 den Saal betrat - als einer der ersten - war "mein" Platz ganz links schon besetzt. Saß doch einsam und allein irgendein anderer Gast direkt am Gang <grummel> Das läßt sich ja gut an ...

Zum Inhalt ...

Regina (Anna Paquin) zieht mit Ihren Eltern Maria (Lena Olin), ihrem Vater Mark (Ian Glen) und ihrem kleinen Bruder nach Spanien in ein Haus vor den Toren einer größeren Stadt. Begeistert ist der Teenie davon nicht. Ihre Freundinnen machen den High-School Abschluß allesamt in der fernen Heimat USA und das Haus gefällt ihr auch nicht. Zu allem Überfluß scheint ihr kleiner Bruder eine schwere Zeit zu haben und ist verschlossen bis depressiv. Die Buntstiftzeichnungen, die er in seinem Zimmer anfertigt sind blutrünstig und haben immer das gleiche Motiv ... kleine Kinder mit durchtrennten Kehlen.

Als ihr Vater plötzlich anfängt aggressiv und fahrig zu werden, steigert sich Reginas Mißtrauen gegenüber dem Haus. Nachts, wenn es dunkel ist geistern unheimliche Schatten durch die Flure und der Kleine ist morgens desöfteren von Blutergüssen gezeichnet ...

Hmm ...

Also gut, kein "Kill Bill" :-( Beschauliche Musik, langsame Einblendungen von spanischen Namen, Gemurmel im Publikum. Als dann schließlich "Darkness" auf der Leinwand erschien, war klar, dass es wieder gruselig werden sollte. Zuerst einmal wurde es allerdings verbal, es wurde geredet und erklärt und wieder geredet und erklärt. Hey, es sind nur 4 Personen in der Familie, aber Regisseur Jaume Balagueró versteht es offenbar großartig mit einem Haufen Nichts Filmzeit zu füllen.

Jedenfalls hatten Lena Olin und ihr Filmmann Ian Glen reichlich Zeit und Gelegenheit ihr schauspielerisches Unvermögen in plattesten Dialogen zu beweisen. Ich finde, beide haben hinreichend klargemacht, dass sie zukünftig nicht mehr in irgendwelchen Filmen mitwirken möchten. Besonders Frau Olin gelang es ausgesprochen gut, die völlige Abwesenheit von Motivation heraus zu arbeiten. In die Reihe der untalentierten Jungschauspieler reiht sich Anna Paquin nahtlos ein und sorgt so dafür, dass das Niveau der Darsteller nicht unnötig auseinandergefächert wird.

Untermalt wird der Streifen von einer jauligen und zu keiner Minute mitreißenden Musik aus der Grabbelkiste der 80er Jahre. Das ging mehr an die Nerven als die absolut vorhersehbare, unspannende und fast schon als Zumutung zu bezeichnende Story. Da wurden wirklich die plattesten Klischees bedient. Stellenweise habe ich mir nicht nur sprichwörtlich vor die Stirn gehauen. Spätestens wenn Lena Olin das Teppichmesser zückt und verkündet "Da muß ein Luftröhrenschnitt her", röchelt nicht nur ihr Mann auf dem Fußboden vor Entsetzen.

Das der Film auch noch durchgängig wie eine Kopie des zwei Wochen vorher gesneakten "They" wirkte, hatte zudem keinen besonders positiven Einfluß auf's Publikum. Immer lauter wurden Zwischenrufe und Gemurmel während der Laufzeit und auch ich habe oft auf die Uhr gesehen und haderte, ob ich den Saal verlassen sollte. Aber wenn ich nicht zu Ende gucke, kann ich auch nicht guten Gewissens vom Leder ziehen, also bin ich sitzen geblieben. Glücklicherweise quälten uns die Machen nicht auch noch mit Überlänge.

Relativ fix kam dann das wohl als Überraschung gedachte Ende. Aber spätestens seit Bruce Willis den kondensierenden Atem seiner schlafenden Frau richtig deutete, weiß der Kinobesucher um solche Twists in "schaurigen" Filmen und ist auf schlimme Sachen gefasst. Und wie gesagt, "They" lief gerade zwei Wochen vorher ...

Totaler Rohrkrepierer auf der ganzen Linie. Nicht einmal ein Hauch Spannung und kein Talent bei den Darstellern läßt schon fast auf Vorsatz bein den Filmmachern schließen. Kann man die dann eigentlich auf Schadenersatz verklagen?

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