Menno, wieder nur in den kleinen Saal 5 des Kinocenters abgeschoben. Einen tieferen Sinn kann man bei der Auswahl der Säle für die Sneak wirklich nicht erkennen.

Wie immer allgemeines Rätselraten und Geraune vor dem Film. Aber wenn man so hört und liest, was in anderen Gegenden gepreviewed wird, kann man irgendwie doch schon recht genau tippen (BTW: www.sneak.de ist, was das angeht, ein sehr guter Anlaufpunkt.).

In Hollywood gibt es nicht nur Größen des Showbiz. Auch die kleinen versuchen sich irgendwie über Wasser zu halten und wenn die Wohngegend schon nicht vom Feinsten ist, dann sollen doch wenigstens ein paar Pappmache-Säulen vor dem Portal den Anspruch der Produktionsfirma verdeutlichen. Bobby Bowfinger (Steve Martin) hat schon längere Zeit keinen Hit mehr gelandet - fraglich ist, ob er *jemals* einen Hit gelandet hat ...

Doch nach der Lektüre des von seinem Angestellten Afrim (Adam Alexi-Malle) geschriebenen Drehbuchs ist sich Bobby sicher, daß mit dem richtigen Hauptdarsteller dieses Buch eine Goldgrube ist. Eiligst trommelt er seine Crew zusammen und verkündet den baldigen Drehbeginn der neuesten Bowfinger Produktion.

Allein der Hauptdarsteller fehlt noch. Angesagtester Star zur Zeit, scheint der junge, leicht paranoide Kit Ramsey (Eddie Murphy) zu sein. Doch der hat natürlich nicht das geringste Interesse mit so einer abgehalfterten Bande zusammen zu arbeiten. Bowfinger wäre nicht Bowfinger, wenn ihn das groß stören würde. Es wird einfach ohne Kits Wissen gedreht und seine Auftritte sind eher ... äh ... improvisiert.

Eddie Murphy? Steve Martin? Früher - früher konnte ich mir "Beverly Hills Cop" ansehen, habe bei "Der Mann mit den zwei Gehirnen" gelacht, aber zuletzt war weder Murphy noch Martin mein Komikerfavorit.

Dementsprechend skeptisch war ich, als klar war was uns gezeigt werden würde. Doch die Skepsis wich ganz schnell einem Grinsen bis zu den Ohren. Der Regisseur und Yoda-Darsteller Frank Oz hat z.B. mit "In & Out" und "Lügen haben schöne Beine" zwei amüsante Filmchen auf die Leinwand gebracht. Zwar ist "Bowfinger" eher derb und nicht in der Art lustig wie es die beiden vorgenannten Komödien sind, aber doch durchgängig witzig.

Teilweise sind die Szenen sogar zum Schreien komisch, besonders wenn Eddy Murphy als Kit Ramseys Bruder Jiff eine Straße überqueren soll, mußte ich doch sehr an mich halten. Überhaupt hat Murphy immer die besseren Gags auf seiner Seite, die besten als zahnspangenbewaffneter Jiff. Steve Martin hat sich zwar auch recht gute Zoten in seine Rolle geschrieben, aber Eddie Murphy stiehlt ihm doch die Schow.

Mit "Bowfingers große Nummer" kann Steve Martin nicht an seine früheren Filme anknüpfen, hat aber bei mir erstmal wieder ein paar Pluspunkte gesammelt. Seinen nächsten Film werde ich jedenfalls nicht bewußt ignorieren.

Durchgängig komische, teilweise richtig witzige, derbe Komödie ohne Hänger. Kann man wohl mal reingehen!