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Kino - dafür werden Filme gemacht

Der Knochenjäger
19.01.2000 / Residenz (Bückeburg)

- Filmposter -
Wie schon bei "Toy Story 2" beschrieben zog uns die avisierte Doppelsneak an diesem Abend ins "Residenz" nach Bückeburg. Der erste Film lag hinter uns und nach einer kleinen Stärkung an den bereitgestellten (äußerst leckeren Frikadellen) begab sich das mittlerweile ganz leicht gelichtete Publikum wieder in den Saal, um sich den zweiten Überraschungsfilm anzusehen.

Doch so schnell geht das nicht :-) Erstmal hatten die Kinobetreiber wieder einige Utensilien aufgetan, die unter den noch anwesenden Besuchern verlost wurden. Sogar ich hatte ausnahmsweise Glück und konnte eine Freikarte in Empfang nehmen. Bemerkenswert mal wieder das Bückeburger Publikum, das nicht - wie das Oeynhausener Pendant bei solchen Gelegenheiten - in eskasisches Geschrei und Gezappel verfiel, sondern gesittet dem Verlauf der Verlosung folgte.

Nach den ersten Sekunden des Vorspanns bedeutet Markus mir, daß nun doch "The Bone Collector" laufen würde und der Film ganz OK sei ... Mal schauen.

Zum Inhalt ...

Nach einem Unfall während der Untersuchung des Tatorts eines Mordes wird der hochqualifizierte und erfolgreiche Spurensicherer Lincoln Rhyme (Denzel Washington) durch ein herabfallendes Metallteil im Nacken getroffen und ist fortan am dem Hals abwärts gelähmt. Nur zwei Finger und seine Schultern kann Rhyme noch bewegen und benutzen. Der bisher schweraktive Cop verliert jeglichen Lebensmut und vegetiert ans Bett gefesselt und von der leicht ruppigen Schwester Thelma (Queen Latifah) gepflegt in seiner Wohnung vor sich hin.

Ein merkwürdiger Mordfall bringt den ehemaligen Kollegen und Freund Detective Paulie Sellitto (Ed O' Neil - ja, es ist tatsächlich "Al Bundy" ;-) zu ihm. Er präsentiert Rhyme ein paar Fotos vom Tatort, die von der attraktiven Amelia Donaghy (Angelina Jolie) - einer begabten Streifenpolizistin - gemacht wurden. Rhyme ist zunächst nicht begeistert und lehnt ab, in dem Fall mitzuhelfen. Die nicht ohne Hintergedanken von Sellitto liegengelassenen Bilder wecken nach einiger Zeit doch das Interesse Rhymes. Er ruft Sellitto hinzu und bittet Amelia Donaghy, ihm bei der Klärung des Falles zu helfen.

Der Mörder scheint jedoch immer einen Schritt weiter zu sein ...

Hmm ...

Ehrlich gesagt hat mich der Trailer zu "Der Knochenjäger" nicht besonders vom Hocker gerissen. Also war ich wenig gespannt auf die folgenden Filmminuten.

Düster gehalten kommt der Film daher. Dadurch wird prinzipiell eine unterschwellige Grundspannung geschaffen, die sich konsequent durch das gesamte Werk zieht. Die Geschichte ist ... naja ... "bekannt" trifft es wohl ganz gut. Der strebsame, erfolgreiche Cop verliert seinen Lebensmut, wird aber durch den schrecklichen Mordfall noch einmal zur Mitarbeit bewegt um im weiteren Verlauf die hochtalentierte aber demotivierte junge Kollegin zu pushen. <gähn>.

Nicht besonders mitreißend. Die Morde sind starker Tobac, zumindest visuell. Ähnlich wie bei "Sieben" sieht man nicht wie's passiert, sondern nur das Ergebnis. Im Gegensatz zu "Sieben" hält die Kamera beim "Bone Collector" aber voll und recht lange drauf und weidet sich an den offenen Wunden und den blutigen Gliedmaßen. Nichts für schwache Nerven also.

Ebenfalls "nervig" war die Aneinanderreihung von Klischees. Der böse Cop, der alles falsch macht, das entführte Kind, die hochbegabte aber unsichere Kollegin, der Quoten-Clown. Natürlich flog alles zur passenden Zeit in die Luft. Ich faßte mir im Verlauf des Films desöfteren an die Stirn ob der teilweise hanebüchenen Gegebenheiten.

Was bleibt ist ein fürchterlich langweiliger Film ohne erkennbare Motivation der Charaktere, gepaart mit übertriebener Ekeligkeit in der Darstellung der Morde. Zusprechen kann man in jedem Fall die geschickt düstere Atmosphäre, die jedoch die restlichen Unzulänglichkeiten nicht kaschieren kann.

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