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Kino - dafür werden Filme gemacht

Banditen

"Cinema" Bückeburg (31.10.2001)

Der Donnerstag ein Feiertag (zumindest bei uns in NRW), da kann man getrost in die Sneak gehen. So dachte nicht nur ich und so saßen wir zu viert (und ein paar Dutzend andere Gäste mit uns) im Nichtraucherabteil des Bückeburger Kinocenters, dem "Cinema". Bei Doppelsneaks werden meist beide Säle bespielt und ich weiß dann immer ganz genau, wo ich lieber gucken möchte ;-)

Zum Inhalt ...

Terry Lee Collins (Billy Bob Thornton) lamentiert im Gefängnis in einer Tour über Umwelteinflüsse auf seine Gesundheit, über Hinrntumore und üble Gerüche, die den nahen Tod oder zumindest eine langwierige Krankheit ankündigen. Deutlich wortkarger geht da sein Mithäftling Joe Blake (Bruce Willis) durch den Knastalltag. Und als es ihm dort nicht mehr gefällt, kapert er kurzerhand einen Betonmischer um sang- und klanglos aus dem Bau auszubrechen. Terry schließt sich Joe aus Gewohnheit an und nach einer kurzen Hetzjagd, sind sie in Freiheit - mittellos, ohne Plan und in Gefängnisjeansoutfit.

Was liegt da näher, als eine Bank zu überfallen um an die Penunze für Kleidung und ein kleines Häuschen im Süden zu kommen? Gesagt getan, die erste Bank muß dran glauben ... und die zweite und die dritte ... So nach und nach gelangen die beiden zu einem zweifelhaften Ruhm als die "Overnight Gangster". Das geht so lange gut, bis die holde Weiblichkeit in Person der völlig neben sich stehenden Kate Wheeler (Cate Blanchett) auf den Plan und zwischen die beiden Gauner tritt!

Hmm ...

Das kann ja wohl nicht sein, daß ich von einem neuen Bruce-Film noch nichts gehört hatte. Nicht mal der Titel sagte mir vage was. Wie dem auch sei, es ist ein Willis Film und billy Bob Thornton spielt auch mit. Also zurücklehnen und grinsen.

Und genau das ist auch die richtige Position für den weiteren Verlauf der Vorstellung. Barry Levinson (u.a. "Wag the dog", "Rain Man" oder "Good Morning Vietnam" hat eine vergnügliche Gaunerkomödie auf die Leinwand gebracht, die voll auf das Zusammenspiel der Hauptdarsteller ausgerichtet ist. Bruce Willis - und dafür mögen ihn die Leute halt - guckt mürrisch, zerknautscht und Billy Bob Thornton gibt den hibbeligen Hypochonder absolut genial. Wie die beiden gentlemanlike und mit gegensätzlichen Einstellungen die Banken ausnehmen hat manchmal schon etwas, was in die Richtung Matthau/Lemmon geht. Nein, nicht wirklich die Klasse, aber schon ein bißchen die Art. Dieses Duo wird bestens ergänzt durch Cate Blanchet als verlassene, gelangweilte Frau eines reichen Industriellen.

Die Story ist - gerade wegen der zur Zeit üblichen "Beginnen-wir-mal-mit-dem-Ende" Verrenkung - recht vorhersehbar und hält nicht immer das Tempo. Aber selbst wenn man am Ende doch nicht so überrascht ist, wie das Regisseur Levinson gerne gehabt hätte: den Filmspaß schmälert das nicht sonderlich. Untermalt mit Musikstücken, die man allesamt mitsummen und -singen kann, macht "Banditen" durchweg Spaß und lohnt den Gang ins Kino auf jeden Fall. Und sei's nur wegen der abstrusen Frisuren Billy Bob Thorntons ...

Von solchen *fast* richtig doll guten Filmen würde ich sehr gerne noch mehr sehen!

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