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Kino - dafür werden Filme gemacht

Auf den ersten Blick - At First Sight
01.02.2000 / meine private Höhle (Bad Oeynhausen)

- Filmposter -
Nach einem richtig ausgiebigen Essen beim "Griechen um die Ecke" begaben wir uns träge in die nächstgelegene Videothek um Futter für den DVD-Player zu besorgen. Mir stand der Sinn eigentlich nach ein wenig lauter Action, doch die vom Ouzo in ihrem Urteilsvermögen leicht eingeschränkte Alex bestand auf "irgendwas mit Liebe".

Naja, um den Haussegen nicht schief hängen zu lassen, ließ ich mich zu einer melodramatischen Story mit Val Kilmer und Mira Sorvino überreden.

Zum Inhalt ...

In einem kleinen Städtchen irgendwo vor der Großstadt arbeitet der seit seinem zweiten Lebensjahr blinde Virgil Adamson (Val Kilmer) als Masseur in einer Erholungsklinik. Die junge und gestreßte Architektin Amy Benic (Mira Sorvino) will ein wenig ausspannen und hat ein paar Tage in der Kinik gebucht. Auf dem Programm stehen selbstverständlich auch Massagen. Amy ist nicht nur von den handwerklichen Fähigkeiten des sensiblen und gutaussehenden Virgil begeistert.

- nachdenklich -
Die beiden kommen sich sehr schnell näher und entdecken ihre Liebe. Bei Virgil zu Hause lernt Amy auch schnell die eifersüchtig wirkende Jennie (Kelly McGillis) kennen - Virgils Schwester. In einem Fotoalbum Jennys findet sie einen Bericht über die Möglichkeiten einer neuen Behandlungsmethode, die die Möglichkeit verspricht Virgil das Augenlicht wiederzugeben. Doch Jenny ist gar nicht begeistert von dem Gedanken, Virgil die bereits in seiner Jugend durchlebten Qualen von Untersuchungen und fehlgeschlagenen Operationen noch einmal durchleben zu lassen.

Virgils Zuneigung zu Amy ist jedoch so stark, daß er in einen Untersuchung einwilligt. Gesagt, getan - Und tatsächlich sieht der behandelnde Arzt die Chance einer vollständigen Wiederherstellung von Virgils Augenlicht ...

Hmm ...

- Streicheln -
So richtig war mir ja nicht nach Schmonzette und so saß ich recht verhalten vor dem Fernseher und sah einen blinden Val Kilmer im Halbdunkel auf dem Eis laufen. Irgendwie fand ich die Einstellung doch recht gelungen und lehnte mich etwas zurück ;-) So geht's dann auch weiter, der Film ist keiner von der schnellen Sorte. Regisseur Irwin Winkler gelingt es ohne große Effektheischerei und ohne unnötigerweise auf die Tränendrüse zu drücken, eine ruhige und trotzdem fesselnde Geschichte zu erzählen.

- nach der Operation -
Val Kilmer ist in der Darstellung des seit seiner Kindheit blinden Masseurs sehr glaubwürdig und auch die Mira Sorvino spielt die gestreßte Architektin gekonnt. Einziger Knackpunkt in der Beziehung der beiden war die schnelle Überredung zur Augenoperation. Glaubte man der Geschichte die "Liebe auf den ersten Blick" oder besser "den ersten Griff" noch sofort, so konnte ich nicht ganz nachvollziehen, warum Virgil so schnell in diese Operation einwilligt bzw. wie Amy überhaupt nach ein paar Tagen Virgil diesen Vorschlag machte. Naja, ohne die Operation, würde dem Film die Grundlage entzogen ... nehmen wir es also mal hin :-)

Sehr gelungen ist auch die Tonkulisse des Films, die stellenweise besonders auf die akustische Umgebunng des blinden Virgil eingeht. Eine Szene in einem baufälligen Haus während eines Wolkenbruchs ist hierbei besonders zu erwähnen. Sehr schön sitzt man als Zuschauer quasi mittendrin, wenn es um einen herum plätschert und tropft.

Ein netter Film ohne Schwächen für einen ruhigen Abend.

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