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Kino - dafür werden Filme gemacht

Drei Chinesen mit dem Kontrabaß
23.02.2000 / Kinopolis (Bad Oeynhausen)

- Die Hauptdarsteller -
Auf einen neuen Versuch ins Kinopolis nach Bad Oeynhausen. Es war wieder einmal Mittwoch und das Wetter, meine Laune und der nächste Tage vermiesten mir die Fahrt ins "weit" entfernte Bückeburg. Also gab ich meinem Lieblingshasskino mal wieder eine Chance ;-)

Naja, Kartenreservierung klappte gut, es schienen sogar fast alle Kinobesucher bei vor dem geplanten Filmstart im Saal zu sein. Fein.

<seufz> Das "Witzspiel" von vor zwei Wochen wurde eingestellt, weil niemand mehr bereit war, sich zu blamieren. Die zwei Freikarten bekam diesmal derjenige, welcher aus der letzten Reihe am schnellsten auf der Bühne war. Es war dann irgendein Tropf, der zufällig durch die Tür reinkam und schnell genug schaltete.

Zum Inhalt ...

Solcherart vorbereitet riß mir der nun eingeblendete Filmtitel die Augen förmlich auf: Bitte keine deutsche Klamaukkomödie! Paul (Alexander Aljinovic) war eine ewiger Student, bevor er mit seiner Kommilitonin ein kleines (eher verkommenes) Architekturbüro gründet. Den ersten Auftrag feiern die beiden auf einer ziemlich schrägen Party, derweil Pauls Freundin Gabi (Anna Maria Ondra) wegen angeblicher unaufschiebbarer Arbeiten zuhause weilt.

In Wirklichkeit trifft sie sich mit Ihrem Chefredakteur und Liebhaber Heribert (Ilja Richter) zu einem Schäferstündchen im mit Paul bewohnten Heim. Als Paul am nächsten Morgen völlig groggy von der mit reichlich Alkohol und "Spaceballs" durchzechten Nacht vom Telefon geweckt wird und eine Arbeitskollegin Gabi sprechen möchte, kommt er plötzlich in Erklärungsnotstand. Gabi liegt mausetot im Wohnzimmer und Paul kann sich an nichts erinnern ...

Hmm ...

Wie einleitend schon gesagt: Ich befürchtete das Schlimmstmögliche. Tatsächlich fing es wirklich nicht gut an. Die Schauspieler verdienten nach 10 Minuten zurecht die Bezeichnung Knallchargen und die Ausstattung erinnerte eher an einen Freilaufmarkt (Anm.: Restpostenladen für Möbel) als an einen "ordentlichen" Film. Offenbar dachte nicht nur ich so, denn bereits nach 5 Minuten begann ein stetiger Zuschauerstrom den Saal zu verlassen. Nach ca. 45 Minuten war nur noch die Hälfte da.

Es ließ sich also wirklich alles sehr dröge und "deutschkomödiantisch" an. Nach 20 Minuten trat dann allerdings eine - wenn auch sehr kurze - Wendung ein, die die noch anwesenden Gäste zu spontanem Szenenapplaus veranlaßte. Mit einem lauten Knacken verabschiedete sich eine der bisherigen Hauptdarstellerinnen in schwärzester Manier. Leider war dies für die nächsten 20 Minuten der einzige Höhepunkt, doch gehen wollte ich nicht mehr.

So langsam liefen die Schauspieler warm und Boris Aljinovic als hilflosen Looser mochte ich mittlerweile ganz gerne. Auch sein morbider Freund Max wurde von Jürgen Tarrach recht manierlich gespielt. Und Ilja Richter habe ich tatsächlich erst erkannt, als er das erste Mal den Mund aufmachte. Die "Disco"-Tage sind endgültig vorbei ;-)

In jedem Fall wird "Drei Chinesen mit dem Kontrabaß" mit jeder Minute besser, allerdings sehr langsam. Wer sich den ganzen Film bis zum Schluß ansieht wird mit einigen wirklich bösen Szenen und einem erfrischend schwarzen Ende belohnt.

Ein Film für Leute mit schrägem Humor und Sitzfleisch ... Kein Muß.

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