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Wir waren Helden

Kritik von Kai Grabfelder

Süd Vietnam im Jahre 1965. In einem Tal in dem 11 Jahre zuvor die französische Armee eine Niederlage hinnehmen musste kommt es zum ersten Aufeinandertreffen zwischen Amerikanischen Streitkräften und den Truppen des Nord-Vietnams. Lt. Colonel Hal Moore (Mel Gibson) wird mit 400 jungen Soldaten des Ersten Bataillons der Siebten Kavallerie (jene die unter General Custer die Schlacht am Little Big Horn verlor) auf eine Kamikaze Mission geschickt um die Effektivität der "Neuen Kavalerie" der US-Amerikanischen Streitkräfte zu "testen". Die Männer werden von Hubschraubern unter der Leitung von Major Bruce 'Snakeshit' Crandall (Greg Kinnear) direkt aufs Schlachtfeld geflogen. Sie haben sich gegen eine Übermacht von 1800 Nord Vietnamesischen Soldaten zu wehren. Dem Film liegt das Buch "We Were Soldiers Once ... And Young" verfasst vom wirklichen Lt. Colonel Hal Moore zusammen mit Joe Galloway (im Film gespielt von Barry Pepper) zugrunde.

Ich muss sagen ich war angenehm überrascht. Von der Vorschau eher abgeschreckt, weil mir der Film doch sehr patriotisch schien erfüllte der Film diese Befürchtung zum Glück nicht. Sicherlich ist es ein patriotischer Film, aber welche US-Amerikanische Film ist dies nicht? Der Film will keine Soldaten zeigen die für "Gott, ihr Vaterland oder das Recht" gekämpft und gestorben sind, sondern vielmehr Soldaten die füreinander gekämpft haben wie Brüder und Söhne. Genau wie auch schon "Der Schmale Grat" zeigt "Wir waren Helden" einen klitzekleinen Ausschnitt aus einem grösseren Krieg. Eine eigentlich sinnlose Schlacht (es geht nicht um die Eroberung irgendwelcher strategischen Ziele) wird Sinnbild für den ganzen Krieg. Sinnlos, grausam, dunkel, schmutzig - ohne Gewinner nur mit Verlierern.

Gut gefallen hat mir auch die Darstellung der Gegner, wenn auch grösstenteils nur Kanonenfutter werden sie durchweg nicht schlechter als die Amerikaner dargestellt. So gibt es auch auf ihrer Seite einen jungen soldaten dessen junge, hübsche Frau am Ende genauso den Brief mit der Todesnachricht erhält wie die Frau von 2nd Lieutenant Jack Geoghegan (American Pie Sängerknabe Cris Klein). Die Schattenseite ist für mich ein gewisser Unrealismus; Colonel Moore und Sergeant Major Basil Plumley, ein alter Haudegen (Sam Elliott) stehen im schlimmsten Gefechtgetummel, ihnen pfeiffen die Kugeln um die Ohren, doch sie werden nicht getroffen. Sie geben Befehle und unterhalten sich um dann "so zwischendurch" mal wieder einige Angreifer durch gezielte Pistolenschüsse zu töten. Wem "Der Schmale Grad" oder auch "der Soldat James Rhyan" gefallen hat der wird wahrscheinlich auch Gefallen an diesem Film finden. Wer hingegen auf Hochglanz & Sonnenschein Patriotismus à la "Pearl Harbour" steht wird diesen Film vermutlich als zu wenig Tränendrüsen-drückend empfinden.

Kai Grabfelder
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Diese Kritik ist die Meinung von Kai Grabfelder.

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