Frauen wollen einen Traumprinzen, eine Bilderbuchkarriere, eine intakte Familie, sie wollen verstanden werden, die Schlaueren sein und multiple Orgasmen haben. Mel Gibson spielt in dieser wundervollen Screwball-Komödie einen Werbefritzen, der eine neue Vorgesetze (Helen Hunt) vor die Nase bekommt, anstatt selber befördert zu werden. Das sitzt, denn Mel ist hier ein richtig übler Macho, der vielleicht vieles versteht, aber eben nicht, was Frauen wollen. Das ändert sich, als ihm ein Fön in die Badewanne fällt und er ab sofort die Gedanken seiner weiblichen Opfer lesen kann. Langsam mutiert er vom Saulus zum Paulus. Zu sehen bekommen wir eine leichte, typisch amerikanische Komödie mit einem ausgezeichnet spielenden Mel Gibson. Für das Thema "Gedankenlesen" werden wirklich alle erdenklichen Situationen durchgespielt, besonders komisch wird es zum Beispiel, wenn wir zuhören können, was eine Frau denkt, die gerade Sex mit ihm hat. Das Skript liefert dazu eine Fülle an Onelinern und gelungenen Gags, sodass Ihr im 5-Minuten-Takt lachen könnt, und ist dabei glücklicherweise inhaltlich und erzählerisch Lichtjahre von flachen Filmchen wie "Scary Movie" entfernt. "Was Frauen wollen" ist vermutlich jetzt schon die US-Komödie des Jahres, Mel Gibson zeigt, dass er nicht nur spielen kann sondern immer besser wird, und das Ende ist - entgegen einigen anderslautenden Meinungen - gar nicht so schlecht, hat vor allem einen großen Vorteil: Es fehlen lange Herzschmerz-Eskapaden und "Nach dem katastrophalen Streit finden sie sich doch"-Orgien, wie sie zum Beispiel in "Notting Hill" zelebriert wurden. Nur Helen Hunt ist doch ein wenig zu dröge für ihre Rolle.
USA 2000, 126 min |
Diese Kritik ist die Meinung von Enno Park.