Nach langer Abstinenz habe ich es mal wieder in die Mall geschafft,
Startwochenende von The Cell. Die Trailer sahen ganz ordentlich aus
aber ansonsten hat sich ueberhaupt nichts veraendert. Ich frage mich ob
die Kinos jemals saubergemacht werden. Nur Muell und Popcorn liegt
rum ,alles klebt, aber was soll man machen wenn das naechste
ordentliche Kino 40km weit weg ist. Wenigstens habe ich keine Werbung
zu ertragen.
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In einer nicht allzufernen Zukunft haben Wissenschaftler eine
Therapiemethode entdeckt, in den Geist von anderen Menschen
einzudringen und dort mit ihnen Kontakt aufzunehmen. Eine ambitionierte
Wissenschaftlerin (Jennifer Lopez) wendet diese Methode auf einen
Serienkiller an,der aufgrund einer Wasserphobie, die er sich irgendwie
bei seiner Taufe eingefangen hat, im Koma liegt und nicht ansprechbar
ist. Der Typ ertraenkt seine Opfer in einer Glaszelle, die nach und nach
geflutet wird, um sie danach wie Puppen anzuziehen. Die
Gedankenlesetechnologie ist im Prinzip der einzige Weg, um den
Aufenthaltsort seines letzten Opfers herauszufinden. Und die Uhr tickt...
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Intensiv, verstoerend und ziemlich krank trifft diesen Film wohl am besten.
Also, ich habe schon ne Menge gesehen und so schnell reisst mich
nichts vom Hocker, aber auf sowas verdrehtes muss man erst mal
kommen. Das ist echt starker Tobak. Der Film hat mir zwar gefallen, aber
er hinterlaesst gemischte Gefuehle. Es ist definitiv Geschmacksfrage.
Auf keinen Fall sollte man ihn sich waehrend eines Dates antun.
Die Szenen im Geist des Killers hat man in dieser Form auf der Leinwand
so noch nicht gesehen. Die Atmosphaere ist ziemlich bedrohlich und
gipfelt teilweise im puren Terror. Die Traumsequenzen sind ziemlich gut
gemacht, surreal, bizarr, mit innovativer Kamerafuehrung und gruseligem
Soundtrack. DIese Traumwelt wirkt durch den sinnvollen EInsatz von
Effekten absolut real und man weiss nie was als naechstes passieren
wird. Es gibt keine Regeln, nichts ist unmoeglich im Traum und genau
das macht den Film so unvorhersehbar.
Im Unterschied zu Sieben, wo
das Grauen nur angedeutet ist und wo sich alles im Kopf des
Zuschauers abspielt, wird hier alles in saemtlichen Einzelheiten gezeigt.
Die eigentliche Idee, die Psyche von einem Serienkiller so zu
visualisieren ist ziemlich genial und ist so noch nie dagewesen. Trotz des
etwas konventionellen Schlusses hat es mir um das Eintrittsgeld nicht
leidgetan.
Insgesamt, um The Cell zu moegen, braucht man auf jeden Fall eine
cineastische Ader, eine Schwaeche fuer Horror, SF und Serienkillerfilme
und vor allem gute Nerven. Ein fieses, kleines Gruselhappening. Zarte
Gemueter seien gewarnt!
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