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Open Water 2

Kritik von Bernd Cierpiol

Man stelle sich vor: Eine Segeljacht, ein paar mehr oder weniger gute Freunde und auf geht’s! Irgendwann wird’s ein wenig heiß unter dem blauen Himmel, also springt man ins Wasser. Wie herrlich kühl! Da gibt’s nur einen Haken: Niemand hat daran gedacht die Bordleiter herunterzulassen. Die Frage lautet nun: Wie kommt man wieder aufs Schiff. Die Wände sind zwei Meter hoch und glatt wie eine Badewanne. An Bord befindet sich nur das hilflos schreiende Baby der Wasserphobikerin Amy (Susan May Pratt), die, das sei vorweg gesagt, die Heldin des Films und auch sonst beste Schauspielerin ist.

Was sich wie ein Treppenwitz anhört, wird bald zum Alptraum der sechs Leichtmatrosen und Matrosinnen.

Dies ist der Handlungspunkt um den sich der ganze Film dreht, viel mehr ist da nicht. Werbefilmer Hans Horn verkörpert in zum Teil hochästethischen Unterwasseraufnahmen zu schöner ambientaler Musik das Drama der Wasserstrampler ums Überleben. Ein Psycho-Kammerspiel im grenzenlosen Ozean.

Durch die verschiedensten Gründe dezimiert sich dann natürlich die Anzahl der Zwangsschwimmer. Manchmal sind diese Gründe nachvollziehbar, manchmal denkt man sich: „So blöd kann doch kein Mensch sein.“ Leider liegt in der Umsetzung der guten Idee der Schwachpunkt des Films. Die Plots sind etwas einfallslos die Story etwas klischeehaft und eindimensional angelegt und auch einige andere Dinge sind nicht unbedingt der Logik und allgemeiner Erkenntnis entsprungen. Ein geringes Beispiel dafür mag sein, daß keiner der Protagonisten blaue Lippen bekommt, obwohl schon seit Ewigkeiten im blauen Naß.

Auch hat die schauspielerische Umsetzung der Szenen eher Seriencharakter. So ist dieses Kammerspiel für die große Kino-Leinwand etwas zu klein geraten. Irgendwann wird es trotz der wunderschönen Unterwassertotalen auch sehr langweilig nur auf riesige nasse Köpfe zu gucken, die aus dem Wasser ragen und ihre Dialoge hervorblubbern. Fürs Fernsehen wäre der Streifen wie geschaffen. Schade.

Sieht man über diese Ungereimtheiten gnädig hinweg, und versetzt sich in die Lage der wahrlich armen Schlucker, bibbert man zwangsläufig bis zu ihrem letzten Atemzug mit.

Regie: Hans Horn
Buch: Adam Kreutner, David Mitchell
Darsteller: Susan May Pratt, Eric Dane, Ali Hillis, Niklaus Lange, Wolfgang Raach, Cameron Richardson, Richard Speight Jr.
Länge: 94 Min., FSK: ab 12

Diese Kritik ist die Meinung von Bernd Cierpiol.

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