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Kino - dafür werden Filme gemacht

Mulholland Drive

Kritik von Fabian Mosbach

Nach zwei Stunden kommt man aus dem Kino und hat ausser einer Menge verworrener Gedanken ein Wort im Kopf.

Schleierhaft erinnert man sich daran, wie der Abend begann: Eine Limosine fährt durch die Hügel von Hollywood, den Mulholland Drive entlang. Auf dem Rücksitz eine junge Frau, gedankenversunken.

Als ihre beiden Begleiter sie plötzlich zwingen aus dem Wagen zu steigen und im selben Moment ein paar Teenager den Wagen rammen, ist man schon tief abgetaucht, in die verstörende Welt von David Lynch.

So beginnen die Erzählungen, die David Lynch dem Zuschauer während des Films anbietet. Anbietet, weil der Zuschauer mitdenken muss, in jeder Szene muss er sich erneut in die Protagonisten hineinversetzen lassen. Sei es die naive Schauspielerin, die ihr Glück in Hollywoof sucht, sei es der angstkranke Mann, der von einer gestallt hinter einem Drive Inn zu Tode erschreckt wird oder der Regisseur, der von Gangstern erpresst und von seiner Frau betrogen wird.

Mit genialer Kameraführung, atemberaubender Musik und surrealistischen Licht- und Schnitteffekten, erzählt David Lynch Geschichten, in denen ein alltäglicher Ort wie z.B. ein Parkplatz plötzlich grauenerregend wirken, so gewährt Lynch Zugang zu seinen Charakteren.

Schliesslich landen die, die man gerade noch so als Hauptpersonen des Films ausmachen kann in einem Theater, in der ein Illusionist verkündet, das nichts wahr ist. Die Realitäten verschwimmen in wirren Träumen, in denen die Personen ihre Gestallt und ihren Charakter so schnell ändern, das man selbst glaubt zu träumen. Bis man kaum weiss ob es der eigene Traum ist oder der des Regisseurs.

Und letztendlich, tritt eine Figur auf die Bühne des Theaters und Verkündet ,,Silentio" und man ist allein.

Meisterhaft!

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Diese Kritik ist die Meinung von Fabian Mosbach.

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