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Mord im Pfarrhaus

Kritik von Jürgen Dick

Dies ist, in Stil, Tempo und Komposition, ein Film für Freunde der alten Miss-Marple-Filme.

Um es genauer zu sagen, es ist die inverse Auslegung davon. Der Besuch der mephistophelischen alten Dame. Angerichtet mit einer Prise von Arsen und Spitzenhäubchen.

"Mord im Pfarrhaus" ist ein Film in der besten Tradition englischen Humors. Das kündigt sich zwar, beispielsweise, schon rein plakativ durch die Teilnahme von "Mr. Bean" Rowan Atkinson an. Allerdings sehen wir Atkinson diesmal eben nicht als den uns allen bekannten brit-anarchischen "Mr. Bean", sondern wir erleben ihn in der Rolle Walters, des liebenswert-schrulligen Pfarrers.

Walter ist ein vielbeschäftigter Mann: seine vernachlässigte Ehefrau Gloria (Kristin Scott Thomas), die enervierend pubertäre Tochter Holly (Tamsin Egerton), der schüchterne Sohn Petey (Toby Parkes) und nicht zuletzt die gesamte Kirchengemeinde mit dem Kirchenblumenschmuckkomitee – sie alle liegen ihm mit ihren Problemen in den Ohren, fordern ihr Recht von Walter, dem Vater und Beistand. Zwar sind es allesamt holzgeschnittene, eindimensionale Charaktere, die diesen Film dominieren. Jedoch stellen sie die passenden Zutaten dar in einer insgesamt gelungenen und kurzweiligen Komödie der englischen Art.

Zu einer schwarzen englischen Landkomödie gehören natürlich neben der wunderschön fotografierten Idylle die unvermeidlichen Leichen im Gartenteich, aus Koffern entweichende Blutlachen und vor allem eine alte Dame namens Grace (Maggie Smith), die augenscheinlich kein Wässerlein trüben kann. Und Grace hat ein Geheimnis...

Die Hauptrolle in diesem Film ist jedoch Kristin Scott Thomas zugedacht, aus deren Sicht die Erzählung angelegt ist. Sie brilliert als fabelhafte Komödiendarstellerin und ist, soviel soll ebenfalls verraten sein, wieder mal wunderschön anzusehen. Was übrigens auch, wir ahnen es, ihrem gockelhaften Golflehrer Lance (Patrick Swayze) nicht wirklich entgehen kann.

Leider wurde bei den Dialogen die Angewohnheit gepflegt, bisweilen auch ganz offensichtlich selbsterklärende Pointen mit einem Halbsatz zuviel noch dem letzten Zuschauer einzuhämmern. Letzterem traut man offensichtlich nicht zu, einen Spaß aus sich selbst heraus zu verstehen. Dazu passt dann auch die banale "Übersetzung" des hintergründigen Original-Filmtitels ("Keeping Mum").

Aber das ist nur ein kleiner Wermutstropfen. "Mord im Pfarrhaus" lohnt den Besuch, und es ist ein Film für die ganze Familie...

Diese Kritik ist die Meinung von Jürgen Dick.
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